Politische Mordserie in Bangladesch: 26 Todesurteile verhängt
Im April 2014 wurden die Leichen von sieben Verwaltungsmitgliedern verstümmelt und in einem Fluss treibend gefunden. Die Täter wurden jetzt verurteilt.
Insgesamt waren 35 Personen angeklagt, die alle für schuldig erklärt wurden, im April 2014 sieben Verwaltungsmitglieder der Hafenstadt Narayanganj entführt und ermordet zu haben. Auftraggeber des Verbrechens war der Lokalpolitiker Nur Hussein. Er steht mit dem organisierten Verbrechen in Verbindung und hat laut Anklage die Polizei bezahlt, um politische Gegner zu beseitigen.
Die Leichen der Opfer wurden einige Tage später verstümmelt in einem Fluss treibend gefunden. Neun Verurteilte erhielten Haftstrafen, zwölf befinden sich auf der Flucht. Der Hauptverantwortliche Hussein, ein vielfacher Millionär, wurde jüngst aus dem indischen Kalkutta in seine Heimat ausgeliefert. Narayanganj ist ein wichtiges Industriezentrum rund 20 Kilometer von der Hauptstadt Dhaka entfernt.
Das islamische Land am Golf von Bengalen gehörte lange zu den ärmsten Ländern der Erde. Der rasante Aufstieg der Textilindustrie änderte dies, sorgt jedoch für politische und soziale Spannungen. Streiks und Unruhen in den Vororten der Hauptstadt, wo Hunderttausende Menschen in Kleider-Fabriken arbeiten, sind an der Tagesordnung.
Armut, Korruption, Umweltprobleme und Unsicherheit sind Nährboden für islamistische Extremisten im Land. Muslime machen um die 90 Prozent der Bevölkerung Bangladeschs aus – der Rest sind Hindus, Buddhisten, Christen und andere Religionen.
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