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Politische Kampagne

■ Karsten Vilmar weist Vorwürfe zurück

Karsten Vilmar hat eine Verstrickung in die Korruptionsaffäre um den langjährigen Geschäftsführer der Bremer Ärztekammer, Werner Arens, zurückgewiesen. Die nun vom Magazin „Focus“ verbreiteten Behauptungen seien falsch, sagte Vilmar gestern. Er vermute hinter den Vorwürfen eine gezielte politische Kampagne von Gegnern unter den Ärzten, und zwar im Vorfeld des Deutschen Ärztetages Anfang Juni in Köln. Die Machenschaften von Arens böten ihnen nun eine willkommene Angriffsfläche. „Der Vorgang Arens soll in eine Affäre Vilmar umgemünzt werden“, sagte der Ärztepräsident. Der inzwischen fristlos gekündigte Arens soll bei der Bremer Kammer rund 1,2 Millionen Mark veruntreut haben. „Focus“ hatte nun behauptet, daß an der Bremer Kammer jahrelang auch Gelder der Bundesärztekammer (BÄK) mißbraucht worden seien. So soll die BÄK seit 1987 eine Geringverdiener-Pauschale für die Frau von Arens finanziert haben. Vilmar habe persönlich einen Vertrag mit der Frau abgeschlossen.

Nach Angaben von Vilmar ist es üblich, daß die BÄK Kosten übernimmt, die dem Präsidenten und den Vizepräsidenten durch die Arbeit für die BÄK auch in ihren Heimatorten entstehen. So habe die BÄK die Kosten für seine Sekretärin in Bremen und für zusätzlichen Aufwand übernommen. Dies sei auch im Haushalt der BÄK ausgewiesen.

Die Geringverdiener-Pauschale für die Frau Arens sei dagegen nicht aus Mitteln der Bundesärztekammer finanziert worden. Vilmar wies auch die Behauptung zurück, er habe persönlich einen Vertrag mit Frau Arens abgeschlossen. Tatsächlich habe Arens im Vorstand der Bremer Ärztekammer vorgeschlagen, seiner Frau eine Geringverdiener-Pauschale zu zahlen, da diese laut Arens unter anderem Korrekturarbeiten für die Bremer Kammer übernommen habe. Dem habe der Vorstand zugestimmt. dpa

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