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Podcast zu „Ring der Nibelungen“Merkel über Mord

Die Altkanzlerin spricht im SWR2-Podcast über Motive in Richard Wagners Oper „Ring der Nibelungen“ Es geht um Rache, Habgier und Eitelkeit.

Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel im Studio des Podcast „Sprechen wir über Mord!?“ Foto: SWR/dpa

Wie bekommt man die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel als Gast in einen Podcast? Die Antwort von SWR2 lautet: Sonderfolgen des True-Crime-Formats „Sprechen wir über Mord?!“ zu konzipieren, in denen Richard Wagners vierteilige Oper „Ring der Nibelungen“ besprochen wird.

Merkel ist großer Wagner-Fan, das ist kein Geheimnis. Die drei neuen Podcastfolgen sind zwar kein True Crime, noch geht es vorrangig um Mord, dafür aber ist die ehemalige Kanzlerin dabei.

Zusammen mit dem ehemaligen Bundesrichter Thomas Fischer und dem Moderator Holger Schmidt bespricht sie die Motive Habgier, Rache und Eitelkeit, die Hauptmotive für sieben Morde, Inzest und Freitod in Richard Wagners Opernzyklus.

Die Reihe versucht viel: einen Schnelldurchlauf durch 16 Stunden Ring-Material, die juristische und die politische Perspektive.

Natürlich interessiert sich der Moderator für Merkels Privatleben und versucht, Details zu entlocken: „Wir sind hier unter uns, Sie können ruhig die ein oder andere Analogie herbeiziehen.“ Die ehemalige Bundeskanzlerin wiegelt das genauso professionell ab wie zu Amtszeiten.

Wenig lachen, Neues wagen

Gelacht wird in den drei Folgen selten, die knapp halbstündigen Folgen sind eher zum Fachsimpeln. Das Wissen über Richard Wagner und den „Ring“ merkt man den beiden Gästen an.

Merkel dreht auch mal den Spieß herum und stellt selbst die Fragen: Wie es denn sei, vor Gericht zu entscheiden, ob die Tat nun habgierig war oder nicht. Sie stelle sich das schwierig vor.

Reden wir über Mord?!

SWR2 Podcast über Ring der Nibelungen, überall, wo es Podcasts gibt.

Durch die geballten Themen bleibt am Ende vieles offen, auch Merkel scheint ein wenig enttäuscht, dass es schon vorbei ist.

Aber wie sie anfangs sagt: „Ich freue mich, dass wir hier mal etwas Neues ausprobieren“, tut es sowohl der Altkanzlerin als auch öffentlich-rechtlichen True-Crime-Formaten gut, genau das zu tun.

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1 Kommentar

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  • Wäre Wagner Indonesier, wären sein Werke längst auf dem Index und dürften in Deutschland nie wieder öffentlich aufgeführt werden. Judenschmähkarikaturen wo man auch hinhört oder -sieht. In den Nibelungen Alberich, Mime und Hagen - alles längst auch wissenschaftlich diskutiert und weithin bekannt.



    www.grin.com/document/193213



    Und hier „fachsimpelt“ eine ex-Kanzlerin als Wagner „Fan“ mit, traurigerweise, Thomas Fischer (dass der sich dafür hergibt…) ohne jede gebührende Distanz über den Proto-Faschisten. Grusel.