Podcast „Die Jägerin“: Jagen und gejagt werden
„Die Jägerin“ handelt von einer verurteilten Stalkerin. Ist sie Täterin oder Opfer? Der True-Crime-Podcast ist falschen Fährten auf der Spur.

„Wir dachten, uns schockt eigentlich gar nichts mehr“, sagt die Journalistin Linn Schütze in der ersten Folge der neuen fünfteiligen Podcastreihe „Die Jägerin“. Gemeinsam mit Leonie Bartsch hostet sie den beliebten True-Crime-Podcast „Mord auf Ex“.
Hier besprechen die Journalistinnen jede Woche Kriminalfälle, die auf skurrile und oft abscheuliche Weise faszinieren. Manchmal kommt es vor, dass sich Betroffene oder sogar Täter*innen bei den Podcasterinnen persönlich melden und ihre Geschichte erzählen wollen.
So hat auch die Recherche für den Fall der Jägerin begonnen, den das Podcastteam gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung zwei Jahre lang recherchierte.
Die Geschichte handelt von einer Frau, die hinter Gittern sitzt und wegen Stalking verurteilt ist. Trotzdem hören die grausamen Drohbriefe gegen ihr Opfer nicht auf: „Einem wie dir muss man den Schwanz abschneiden. Ich komm’ jetzt mit der Zange vorbei.“
jeden Montag, überall da, wo es Podcasts gibt
Unfreiwillig persönlich involviert
Die ehemalige Gefängniszellennachbarin der Verurteilten ist sich sicher – die Frau im Knast ist unschuldig. Das schreibt sie zumindest der Journalistin Leonie Bartsch per Instagram-Direktnachricht und löst damit eine Recherche aus, die das Team unfreiwillig persönlich involvieren wird.
Ist das hier ein klassischer Justizskandal oder versucht jemand, eine falsche Fährte zu legen? Warum bekommt die Verurteilte selbst Drohbriefe von einer Person, die sie angeblich kennt? Wer verschweigt hier was? Eins ist klar: Mindestens eine Person arbeitet weiter daran, das Leben des Opfers systematisch und qualvoll zu zermürben.
Wer auf Nervenkitzel steht, aber ungelöste Rätsel nur schwer aushält, kann sich freuen: Das Podcastteam scheint den Fall gelöst zu haben und in der letzten Folge aufzuklären. Einen Spannungsbogen schaffen die Podcasterinnen trotzdem – neue Folgen erscheinen nur einmal die Woche, immer montags.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Frankreich zu Palästinenserstaat
Macron kündigt Anerkennung Palästinas im September an
Gaza-Tagebuch
Was eine fünfköpfige Familie an einem Tag isst
Ob Männer- oder Frauenfußball
Deutscher Nationalstolz ist immer gefährlich
Rechte Heilpraktiker*innen
In der braunen Ecke der Pseudomedizin
Israels Kriegsverbrechen in Gaza
Die Banalität des deutschen Nichtstuns
CSDs und die Mehrheitsgesellschaft
Queere Menschen machen es vor