: Pleitewelle in Deutschland
WIESBADEN dpa ■ Die größte Pleitewelle der Nachkriegszeit hat im ersten Halbjahr 2002 insgesamt 134.000 Menschen ihren Arbeitsplatz gekostet. Rund 18.500 Unternehmen mussten in den ersten sechs Monaten den Gang zum Insolvenzrichter antreten, so das Statistische Bundesamt gesern in Wiesbaden. Das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den Privatpersonen gab es ebenfalls mit 9.900 Pleiten ein deutliches Plus von 45 Prozent. Der Anstieg der Privatpleiten hängt allerdings mit Gesetzesänderungen zusammen. Bislang wurde bei mittellosen Personen erst gar kein Insolvenzverfahren eröffnet, weil sie die Kosten dafür nicht aufbringen konnten. Jetzt können die Kosten gestundet werden, was zu wesentlich höheren Zahlen führt. Als Hauptursache der Pleitewelle gilt neben der Konjunkturflaute die unzureichende Finanzierung der Mittelständler.
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