Plastik-Puppe erneut in der Kritik: „Barbie ist eine totale Beleidigung“
Sie hat's nicht leicht zur Zeit. Erst soll Barbie nicht in ihr Berliner Dreamhouse ziehen. Und jetzt wirft man der neuen Latino-Version sogar Rassismus vor.
BERLIN taz | Rosa Folklore-Kleid, putziger Chihuahua unter dem Arm und der Reisepass wird direkt mitgeliefert. Nach den Protesten um Barbies Dreamhouse, dass im Mai in Berlin eröffnen soll, steht Spielwarenhersteller Mattell schon wieder in der Kritik. Schuld ist die neue mexikanische Barbie. Die Puppe aus der Kollektion „Dolls of the World“ strotzt vor Vorurteilen.
Mexikanische Twitter-Nutzer finden das gar nicht lustig. Sie werfen Mattel vor, mit dem Design Vorurteilen gegen Mexikaner Vorschub zu leisten: „Sie kommt mit einem Pass, damit wir wissen, dass sie legal hier ist?“, twitterte beispielsweise die Nutzerin @AnniePerezChica. „Die mexikanische Barbie ist eine totale Beleidigung.“
Der Nutzer @ruz_twitts_here schrieb: „Ganz toll – bringt unseren Kindern Diskriminierung bei.“ Das Thema gilt als heikel, da in den USA zwar zahlreiche Mexikaner ohne Aufenthaltsgenehmigung leben, andererseits aber auch viele Latinos legal im Land sind. Zudem wird dort derzeit eine hitzige Debatte um eine Reform des Einwanderungsrechts geführt.
Die mexikanische Barbie ist nicht die erste ihrer Art. Seit 1980 gibt es die Kollektion „Dolls of the World“, die Barbie in „landestypischen“ wechselnden Outfits präsentiert. Die französische Barbie zeigte sich mit Baguette, Basken-Mütze und dem französischen Pass. Auch die indische Barbie 2012 war nicht weniger stereotyp: Gelber Sari, Affe auf dem Arm und natürlich den indischen Pass im Gepäck.
Mattel verteidigte sich im Internet gegen die Kritik: „Die mexikanische Barbie ist eine von 100 'Dolls of the World'. Die aktuellen Puppen tragen landestypische Kleider und haben einen Pass und ein Tier.“ (mit dpa)
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