Plagiierte Doktorarbeit des Ex-Ministers: Uni wirft Guttenberg Täuschung vor
Karl-Theodor zu Guttenberg soll die Standards wissenschaftlicher Praxis grob verletzt haben. Die Universität Bayreuth sagt, der Ex-Minister habe bei seiner Doktorarbeit vorsätzlich getäuscht.
BAYREUTH dpa | Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat nach Überzeugung der Universität Bayreuth bei seiner Doktorarbeit vorsätzlich getäuscht. Die Kommission "Selbstkontrolle in der Wissenschaft" bescheinigte Guttenberg nach einer Mitteilung der Universität vom Freitag, "dass Herr Freiherr zu Guttenberg die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht hat".
Die Hochschule hatte Guttenberg nach vorläufiger Prüfung der Vorwürfe bereits am 23. Februar den Doktortitel aberkannt. Am 1. März legte er sein Ministeramt nieder.
Über die ganze Arbeit verteilt, fänden sich Stellen, die als Plagiat zu qualifizieren seien, hieß es in der Erklärung. Besonders deutlich lasse sich dies anhand der verwendeten Ausarbeitungen des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages veranschaulichen.
Den kompletten 40-seitigen Bericht der Selbstkontroll-Kommission wollen Hochschulpräsident Rüdiger Bormann und der Kommissionsvorsitzende Stephan Rixen am kommenden Mittwoch (11. Mai) bei einer Pressekonferenz vorstellen.
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