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Pläne der BundesregierungKindergeld steigt auf 250 Euro

Die Bundesregierung hat sich darauf geeinigt, die Sätze zum Januar anzuheben. Für die ersten beiden Kinder gibt es dann je 31 Euro mehr.

Kommt bei vielen gut an! Foto: imago

Berlin dpa/rtr/taz | Familien können sich im kommenden Jahr auf mehr Kindergeld einstellen als bisher geplant. Die Ampel-Fraktionen einigten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch darauf, die staatliche Unterstützung zum 1. Januar einheitlich auf 250 Euro monatlich zu erhöhen. Das wären für die ersten beiden Kinder 31 Euro und für das dritte Kind 25 Euro mehr als bisher. Der Bundestag soll bereits am Donnerstag über die neue Summe abstimmen.

Bisher war zum Jahresanfang eine Erhöhung auf 237 Euro für die ersten drei Kinder geplant. Ab dem vierten Kind gibt es bereits 250 Euro. „Die Ampel legt bei der Entlastung von Familien noch eine Schippe drauf“, sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. Besonders für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen bedeute das eine wichtige zusätzliche monatliche Entlastung.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Andreas Audretsch, sagte der taz: „Gerade in dieser Krise müssen wir uns auf die konzentrieren, die tatsächlich Unterstützung brauchen. Die starke Anhebung des Kindergeldes ist ein wichtiger Schritt, um Familien in schwierigen Lagen zu unterstützen.“ FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer erklärte: „Das ist die größte Erhöhung des Kindergelds in der Geschichte der Bundesrepublik.“

Bisher beträgt das Kindergeld jeweils 219 Euro für das erste und zweite Kind. Für das dritte gibt es 225 Euro, für das vierte und jedes weitere Kind 250 Euro.

Perspektivisch soll das Kindergeld in Deutschland von einer Kindergrundsicherung abgelöst werden, die diverse Familienleistungen bündeln würde. Es soll dann einen einkommensunabhängigen Garantiebetrag für alle Kinder und Jugendlichen geben. Familien mit einem geringen Einkommen sollen einen Zusatzbetrag erhalten. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) will, dass 2025 das erste Geld aus dieser Grundsicherung ausbezahlt wird. Über die Höhe ist bisher nichts bekannt.

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6 Kommentare

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  • Ich frag mich ja, wieviel Berechnungsaufwand in Summe alleine dadurch gespart wird, dass nicht mehr nachgezählt werden muss, das wievielte Kind es denn nun ist.

  • Was nie thematisiert wird: von den Erhöhungen kommt NICHTS bei Alleinerziehenden an, die zwar die Kinder zum Großteil betreuen aber keinen oder viel zu wenig Unterhalt bekommen: zwar springt dann der Staat mit Unterhaltsvorschuss in Höhe des Mindestbedarfes ein, aber hier wird komplett das ganze Kindergeld abgezogen. Genau wie bei SGB II - Bezug: hier wird sowohl Unterhalt(svorschuss) als auch Kindergeld abgezogen. Gerade die bedürftigsten Familien (Alleinerziehende sind zudem die von Armut am meisten betroffene Gruppe!) haben von dieser Kindergelderhöhung überhaupt nichts. Warum wird hier nichts getan, bis 2025 kann doch nicht ernsthaft gewartet werden!

    • @Waschbärin207:

      Klar kommt das, in Deutschland recht großzügige , durch Steuergelder finanzierte , Kindergeld bei den Familien an.



      Zudem bekommen Alleinerziehende Witwen und Witwer eine entsprechende Hinterbliebenen Versorgung, Witwen/Witwer - Rente / Pension. Die Kinder bekommen eine Halbweisenrente.



      Das Kindergeld wird bei SGB II Beziehern angerechnet, da ja nicht nur der Elternteil, sondern auch für das Kind gesondert, schon aus Steuergeldern, der Unterhalt, von der Gesellschaft geleistet wird.



      Sie sollten sich einmal mit unserem Sozialsystem befassen und dann einmal z. B. mit Ländern wie Türkei, Spanien, Osteuropäischen Ländern abgleichen - Sie werden aus dem Staunen nicht herauskommen.

  • Was nie thematisiert wird: von den Erhöhungen kommt NICHTS bei Alleinerziehenden an, die zwar die Kinder zum Großteil betreuen aber keinen oder viel zu wenig Unterhalt bekommen: zwar springt dann der Staat mit Unterhaltsvorschuss in Höhe des Mindestbedarfes ein, aber hier wird komplett das ganze Kindergeld abgezogen. Genau wie bei SGB II - Bezug: hier wird sowohl Unterhalt(svorschuss) als auch Kindergeld abgezogen. Gerade die bedürftigsten Familien (Alleinerziehende sind zudem die von Armut am meisten betroffene Gruppe!) haben von dieser Kindergelderhöhung überhaupt nichts. Warum wird hier nichts getan, bis 2025 kann doch nicht ernsthaft gewartet werden!

  • Polemik an:

    Da müssen Eltern sich ja jetzt knietief verbeugen vor dieser großzügigen Regierung !

    Nehmen wir nur mal an, dass ein Kind vier Stunden Arbeitszeit erfordert. Also mit Kochen, Wäsche, Hausaufgaben, usw. dann bringen Eltern jeden Monat rund 125 Stunden auf. Und dass Mutter oder Vater dafür dann auch noch auf einen Job verzichten (oder zumindest auf einen "Job-Teil") betrachten wir in dieser Lobhudelei mal nicht.

    Bei 250 € Kindergeld ist das also immerhin 2€ die Stunde.



    Geringfügig unterm Mindestlohn aber was soll's.

    Und zu allem Überfluss geht ja noch eine Menge Geld für die notwendigen Ausgaben für Kleidung, Schulbedarf, Bus und Bahn und und und drauf.

    Sie sagen man kann Kinder nicht einfach in Geld umrechenen ?



    Stimmt - aber ich habe dieses perfiede System auch nicht gemacht !



    Bedanken sie sich bei der großzügigen, ja geradezu aufopfernden Regierung.

    Ach so: Irgendwann sind die Kinder ja groß und verdienen eigenes Geld. Puuh! Endlich.



    Und so ein Arbeitnehmer erwirtschaftet pro Jahr so locker 100.000 € Gewinn für seinen "Unternehmer" (den Lohn natürlich schon gegengerechnet). Das sind dann nach 40 Jahren 4 Mio € in des Unternehmers Tasche.



    Da sind die 2€ Stundenlohn aus den Kindetagen doch ein Klacks, oder ?

    Und die Verluste bei der eigenen Rente durch die Teilzeit- oder Erziehungsjahre lassen wir auch mal aussen vor.

    So, jetzt wissen sie auch warum wir nicht genug Busfahrer haben und nicht genug Briefträger und nicht genug Kassenkräfte ...

    Polemik aus.

    • @Bolzkopf:

      ...da bleibt einem ja fast die Spucke weg - das Kindergeld wird doch nicht als Gehalt an die Eltern gezahlt - wo haben Sie die These denn her ? ( Bezieht sich auf Ihre 2 Euro pro Stunde - absolut absurd ... )



      Ersteinmal vorweg - wenn zwei Menschen meinen eine Familie gründen zu wollen, setzt Mann / Frau doch wohl zunächst den Kopf in Gang, bevor auf die Verhütung verzichtet wird. Der nächste Schritt wäre dann einmal zu schauen , wieviel Geld wurde schon für die, auf einen zukünftig zukommen Kosten zurückgelegt.



      Was kann monatlich für die spätere Sozialisierung, Ausbildung - sprich Vorschulkindförderung, Schulausbildung , Studium oder eventuell Ausbildung, angespart werden. Dazu die monatlichen Kosten des Alltäglichen, Essen, Kleidung Spielzeug, Reise / Urlaubs Mehrkosten, Betreuungskosten - wenn nötig,



      Ok , die Einkommensteuer / Lohnsteuer ändert sich , aber das soll ja auch nur eine Entlastung sein.



      Unsere Regierung zeigt hier wieder - einmal mehr, wie wenig innovativ Gedacht wird. Statt einfach pauschal, 100,-- Euro pro Kind als Geldzuwendung und dazu Sinnvollerweise - Bildungsgutscheine für Kunsterziehung , musisiche Förderung , Kultur und Kostenübernahme für Sportvereine den Eltern - für ihren Nachwuchs , zukommen zulassen. So kommen die vielen Steuergelder direkt den Kindern zugute - mindert Bildungsferne Neubürger und ungeplantes, unreflektiertes, Kinder auf Kosten der Allgemeinheit in Deutschland - auf die Welt zusetzen.