■ Plädoyers nach zweieinhalb Jahren: Bundesanwälte fordern Höchststrafen für AIZ
Düsseldorf (dpa) – Die Bundesanwaltschaft hat gestern im Prozess gegen zwei mutmaßliche Mitglieder der linksextremen Antiimperialistischen Zelle (AIZ) Haftstrafen von 11 und 14 Jahren gefordert.
Die Bundesanwälte werfen den beiden 31 Jahre alten Angeklagten Bernd Falk und Michael Steinau unter anderem versuchten Mord in vier Fällen vor. Die Studenten aus Mönchengladbach und Rellingen bei Hamburg sollen in den Jahren 1994 und 1995 bundesweit Bombenanschläge auf Parteibüros, Politikerwohnungen und das peruanische Honorarkonsulat in Düsseldorf verübt haben.
Nach zweieinhalbjähriger Verfahrensdauer hielten die Anklagevertreter auch am Vorwurf der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung fest, obwohl sie keinen dritten Beteiligten präsentieren konnten. Nach bisheriger Rechtsauffassung machen zwei Beteiligte noch nicht eine solche Gruppierung aus.
Fest steht für die Bundesanwaltschaft aber, dass Steinau und Falk nach dem Gewaltverzicht der Rote Armee Fraktion (RAF) in die Fußstapfen der RAF treten wollten.
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