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Piratenpolitikerin Anke Domscheit-BergDer übliche Karrieristenalarm

Nur sehr knapp haben Brandenburgs Piraten Anke Domscheit-Berg zur Landeschefin gewählt. Die Ex-Grüne hat einen schweren Stand in der Partei.

Spitzenpaar der brandenburgischen Piraten: Anke und Daniel Domscheit-Berg.

Ein bescheidener Dank: Mit gerade mal 32 von 63 Stimmen haben die Brandenburger Piraten am Wochenende die ehemals grüne Netzaktivistin Anke Domscheit-Berg zur neuen Landeschefin gewählt. Jene Piratin also, die seit Auffliegen des NSA-Spähskandals fast täglich in Talkshows oder Interviews mit Eloquenz und Fachkompetenz besticht.

Die 45-Jährige hat in den vergangenen Wochen mehr für ihre Partei geworben als viele andere Bundestagskandidaten der Piraten zusammen. Und das, obwohl sie selbst auf dem aussichtslosen Listenplatz zwei in Brandenburg kandidiert. Falls die Piraten doch noch knapp die 5-Prozent-Hürde nehmen und in den Bundestag einziehen sollten, wird dort also nicht die ehemalige Microsoft-Führungskraft Domscheit-Berg mitmischen, sondern die offizielle Nummer eins der Landesliste. Hat schon mal jemand von Veit Göritz gehört?

Die Personalie sagt einiges über das Verhältnis der Piraten zu machtbewussten Politprofis in ihren Reihen. Sie werden nicht gepusht, sondern stattdessen gerne skeptisch beäugt. Wer zu routiniert ist, macht sich verdächtig – vor allem dann, wenn er oder sie, so wie Anke Domscheit-Berg, zwar den Politik- und Medienbetrieb kennt, aber relativ neu ist in der Partei. Karrieristenalarm!

Zum Auftakt des Bundestagswahlkampfs im Juli intrigierte ausgerechnet der Pressebeauftragte der Brandenburger Piraten massiv gegen die Promipiratin, zog deren Vita in Zweifel und unterstellte eine Verschleierung ihrer DDR-Vergangenheit. Schwierig zu sagen, was bemerkenswerter ist: die Hartnäckigkeit, mit der Piraten die Bundestagskandidatin aus dem Havelland auszubremsen versuchen – oder Domscheit-Bergs Durchhaltevermögen.

Auf Twitter wurde der neuen Landeschefin prompt „zu einem der beknacktesten Jobs“ in der Partei gratuliert. Sie //twitter.com/anked/status/366474149994037248:dankte und bestätigte: Ein wenig verrückt müsse man wohl sein für diese Mission. Auf mindestens einen Verbündeten im neuen Landesvorstand kann Anke Domscheit-Berg immerhin setzen: Ihr Mann, der Ex-Wikileaks-Sprecher Daniel Domscheit-Berg, wurde zum Politischen Geschäftsführer gewählt.

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13 Kommentare

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  • klasse frau, bitte nicht soviel meckerei und neid...,

    warum soll man keine kompetente, politik und wirtschaftserfahrene grüne

    übernehmen...,

    die kreterien die hier angewandt werden treffen doch auf mindesten 50

    prozent aller politiker zu, dann dürfte man garniemanden wählen...,

    gruss tomas

  • ich kenne sie nicht gut, aber seit sie in einer talkshow gesagt hat, dass sie nicht für (unbezahlte anm. d. kommentators) parteiämter kandidieren möchte, da sie dafür nicht geeignet sei, sehr wohl aber für ein (bezahltes) bundestagsmandat, kann ich die frau als person nicht ernst nehmen, auch wenn ich ihr in manchem zustimme.

  • T
    Tja...

    So funktioniert Demokratie nunmal, mir ist auch unbegreiflich, wie eine CDU nach dem NSA Skandal und deren bisheriges Verhalten dazu immernoch 40% in den Umfragen bekommt. Frau Domscheit-Berg ist zu den Piraten gewechselt, weil sie meiner Meinung nach bei den Grünen nicht schnell genug ihr Pöstchen bekommen hat. Außerdem gibt es bei den Grünen schon eine Frauenquoten- Regelung zur Bekleidung von Ämtern, so das dort bereits zu viele Konkurentinnen vorhanden waren. Bis dieser Genderunsinn aufhört, für den Frau Domscheit-Berg nunmal steht sind die Piraten für mich gestorben. Gleichberechtigung entsteht nicht dadurch ungleiches mit ungleichem zu vergelten, dadurch wird alles nur noch schlimmer. Postgender war die einzige vernünftige Antwort.

  • Der Wähler das beknackte Wesen.

  • Der Name (und die dahinter stehenden Personen) sind ein Geschäftsmodell zur Wahrung US-Interessen. Da werden sich die Zwei gedacht haben, was bei Wikileaks geklappt hat, funktioniert wohl auch bei den Piraten...

  • IL
    Ich lachte hart

    Die Frau, die mit ihren Ansichten über weiße heterosexuelle Männer etliche Stammwähler der Piraten vergrätzte, wird jetzt Vorstandsvorsitzende in einem Landesverband der Piraten.

     

     

     

    Ist das ein Witz?

     

     

     

    Nein, ihr Mann ist auch gleich Vorstand geworden.

     

     

     

    Alles klar.....

  • EP
    Echter Pirat

    Vorstandsjobs bei den Piraten sind keine Dankeschön-Posten. Würde auch nicht für sie sprechen, wenn sie das so verstünde. Wer Vorstand wurde, durfte sich bisher bei Piraten gar nicht politisch äußern, es sei denn es steht explizit im Programm.

     

     

     

    Ich werde jedenfalls nicht Piraten wählen, weil ich den Kurswechsel für den die Domscheits letztlich stehen, nicht gutheiße.

     

     

     

    Gender, Frauenquoten und Multikulti hätte ich auch bei den Grünen haben können.

     

     

     

    Meine Stimme gebe ich für so was nicht her.

  • S
    Stirnrunzel

    Der Artikel verschweigt

     

    ihre Arbeit für Accenture

     

    und McKinsey.

     

    Sie hat vorher ausschließlich für US-Unternehmen US-Interessen

     

    verteidigt und vertritt sonst

     

    nur feministische Positionen.

     

    Welchen Beitrag leistete sie

     

    für das Land Brandenburg?

  • F
    FocusTurnier

    @Expirat

     

     

     

    Ich gebe Ihnen zu 110% Recht. Ich war selbst einmal ein Pirat - bis zur Piratinnenkon.

     

    Die Piraten haben sich in unglaublicher Geschwindigkeit zu einer genderfeministischen Partei gewandelt. Interessant ist auch, daß einige Piratinnen sehr aktiv beim #Aufschrei dabei waren. Auch bei einer Befragung durch AGENS hat sich diese Partei blamiert:

     

     

     

    http://genderama.blogspot.de/2013/07/piraten-blamieren-sich-bei-agens.html

     

     

     

    Für mich als Mann und Vater ist diese Partei unwählbar und teilt sich dieses Merkmal leider mit den Grünen und der SPD.

  • E
    Expirat

    Ist das hier jetzt ein Kommentar oder ein Bericht? Früher, als man in Deutschland noch eine Journalistenausbildung kannte, gab es da einen unterschied. Wie dem auch sei. Frau Domscheit-Berg hat bei den Piraten mit vielen Vorbehalten zu kämpfen. Einige werden genannt, der wichtigste aber verschwiegen. Es ist ihr Versuch, die Piraten feministisch umzukrempeln, der, neben ihrem unübersehbaren Opportunismus, vielen misfällt. Postgender war eine der wichtigsten Fundamente der Piraten, bis die Feministinnen versucht haben, mit heftiger journalistischer Unterstützung von außen, die Partei zu übernehmen. Seitdem ist die Partei innerlich tod und nach außen handlungsunfähig. Gut für die Grünen, gut für die TAZ, schlecht für die Piraten.

    • G
      Gast123
      @Expirat:

      Ohne Feminismus konnten die Ex-Grünen bei den Piraten keine Posten erheischen. Darum geht es sehr vielen Piratinnen leider: Partei und Parlament als Ersatz für den früher männlichen Versorger. Seit der PiratinnenKon ist die Piratenpartei für mich absolut unwählbar. Wer will schon ernsthaft einen Mix aus Grünen und Feminismuspartei?!

       

       

       

      Allerdings sind die Feministinnen in Medien und Politik gut vernetzt, z.B. über Pro Quote, Journalistinnenverband, netzfeministische Listen und dergleichen mehr. So erstaunt es mich nicht, dass hier die Lobhudelei auf ADB erscheint, nachdem sie "nur" den zweiten Platz bekam. Ein plumper Versuch, ADB nach oben zu schreiben und von Journalismus so weit entfernt wie gegrillte Kakerlaken von europäischer Gourmetküche.

  • Wer so offensichtlich die schnelle Karriere anstrebt und gleichzeitig die anderen nicht für voll nimmt, hat Skepsis durchaus verdient:

     

    "Ich strebe keine Karriere bei den Piraten an. Ich habe jetzt als freie Unternehmerin ein prima Leben und möchte ungern wieder eine fremdgesteuerte 80-Stunden-Stelle. Für ein Parteiamt müsste man mich schon sehr breitschlagen."

     

    Offensichtlich musste sie aber nun eher die Piraten breit schlagen als umgekehrt...

     

    Dazu hat Daniel Domscheid-Berg bei Wikileaks nicht unbedingt eine gute Figur gemacht: Dass er sich mit Assange überwirft ist eines - öffentlich mit einem Buch nachzutreten ist aber nicht ok. Daneben hat er mit Openleaks gross eine Konkurrenzplattform angekündigt, damit die Unterstützung für Wikileaks verringert aber nie etwas realisiert.

  • M
    Malte

    Aber warum sollte ich überhaupt Piraten wählen? Auf jedem Wahlzettel kann ich doch die Grünen gleich direkt ankreuzen, wenn ich will. Ich vermute, in einigen Monaten/Jahren kommt es sowieso zur Fusion bzw. zur kompletten Übernahme.