Piraten-Abgeordneter tot aufgefunden: Gerwald Claus-Brunner gestorben

Der Piratenabgeordnete Gerwald Claus-Brunner – bekannt als „Faxe“ – hat sich offenbar das Leben genommen. Er wurde 44 Jahre alt.

Gerwald Claus-Brunner

Gerwald Claus-Brunner bei der letzten Sitzung des Abgeordnetenhauses Foto: dpa

BERLIN taz | Einen Tag nach dem Wahldesaster für die Piratenpartei hat sich der Abgeordnete Gerwald Claus-Brunner offenbar das Leben genommen. Der Landesverband der Piratenpartei schrieb am Montag auf seiner Website, man habe „mit sehr großer Bestürzung“ von Claus-Brunners Tod erfahren.

Zuvor hatte die Polizei den Fund zweier Leichen in eine Steglitzer Wohnung bestätigt. „Wir wussten von einer unheilbaren Erkrankung“, hieß es am Montagnachmittag auf der Seite der Piratenpartei.

„Faxe“, so der interne Spitzname Claus-Brunners, sei „nie unumstritten“ gewesen, und er habe es „nie leicht gehabt“. Dennoch werde man den engagierten Politiker und „unermüdlichen Wahlkämpfer“ vermissen.

Der 44-Jährige, der schon durch sein unkonventionelles Auftreten – Palästinensertuch und Latzhose – auffiel, lag häufig im Clinch mit anderen Parteimitgliedern. Im Zusammenhang mit einer vermeintlichen Korruptionsaffäre, die er aufdecken wollte, hatte Claus-Brunner im vergangenen Juni vor dem Abgeordnetenhaus scharfe Kritik am Senat, aber auch Fraktionskollegen geäußert und – aus jetziger Sicht – den mutmaßlichen Freitod angekündigt: „Zu Beginn einer der künftigen Sitzungen werdet ihr aufstehen und eine Minute für mich schweigen“, sagte er.

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