Pianistin Alice Sara Ott im Gespräch: „Nicht in einem Sack auftreten“

Sie ist 26 und schon ein Star am Klavier. Sie spielt in großen Häusern und in Clubs wie dem Berghain. Die Pianistin Alice Sara Ott im Gespräch.

Bild: Imago / Wiegand Wagner

Alice Sara Ott ist eine jener Musikerinnen, auf die Klassiklabels setzen. Weil sie begabt sind, weil sie jung sind, weil sie - auch das - gut aussehen. Ott ist gefeierte Pianistin und will nicht auf etwas reduziert werden, was außerhalb ihres musikalischen Schaffens liegt. Der taz.am wochenende hat sie ein Interview gegeben - über das Spielen mit nackten Füßen, das Alleinsein des Solistenlebens und die Sehnsucht nach dem ersten grauen Haar. Einige Auszüge in Form eines Präludiums.

taz: Spielt Aussehen eine Rolle für Ihre Karriere, Frau Ott?

Alice Sara Ott: „Ich weiß es nicht. Aber ich denke, als junge Frau besteht die Gefahr, dass man auf etwas reduziert wird, das außerhalb der Musik liegt.“

Haben Sie deshalb mal gesagt, Sie würden sich auf Ihre ersten grauen Haare freuen?

„Ja, weil ich eine Zeit lang in der Presse stets als die modebewusste, junge Frau dargestellt wurde. Wenn bei einem Foto-Shooting schöne Bilder entstehen, dann wird man darauf reduziert, dann heißt es: „Sie ist nicht nur schön, sondern?“ Dieses „Sondern“ verstehe ich nicht. Ich verstehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Aber nur deshalb würde ich jetzt nicht in einem Sack auftreten.“

Über das Alleinsein:

„Im Solistenberuf muss man allein sein können. Ich mag aber auch den Moment, nach dem Konzert allein ins Hotelzimmer zu kommen. Dort werde ich nach diesem ganzen Im-Mittelpunkt-Stehen wieder ein normaler Mensch mit allen Stärken und Schwächen. Ich komme runter.“

Quote, Gewerkschaft, 38-Stunden-Woche. All so was gibt es im Silicon Valley nicht. Kann das trotzdem die Zukunft sein? Die Reportage von Peter Unfried lesen Sie in der taz.am wochenende vom 6./7. Dezember 2014. Außerdem: Wie Gericht und Staatsanwaltschaft versuchen, ein Polizeiopfer in die Psychiatrie einzuweisen. Und: Wetten, dass Sie „Wetten, dass..?“ vermissen werden? Oliver Kalkofe und Smudo antworten. Am Kiosk, //taz.de/%21p4350%3E%3C/a%3E:eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Sie spielen immer barfuß. Warum?

„Die Leute haben mir mal vorgeworfen, dass sei so eine Marketing-Geschichte. Das ist natürlich Quatsch. Ich bin generell sehr gerne barfuß, und vor etwa fünf Jahren habe ich auf einem ziemlich alten Instrument gespielt, auf dem Franz Liszt schon konzertiert hat. Bis dahin habe ich immer mit High Heels gespielt, und bei dem Instrument merkte ich, dass ich die Knie nicht unter die Tastatur schieben kann.Da ich keine anderen Schuhe dabei hatte, musste ich eben barfuß spielen. Das hat sich so gut angefühlt, dass ich es nun immer so mache. Es hat keinen spirituellen Hintergrund oder so – und auch keinen kommerziellen.“

Denken Sie manchmal daran, dass von den Fingern Ihr gesamtes Kapital abhängt?

„Es ist nicht gut,wenn man zu sensibel durch die Welt läuft, sonst verpasst man das ganze Leben. Beim Bowling hab ich’s mal erlebt, dass mein Finger stecken geblieben ist... Außerdem koche ich auch unglaublich gern, am liebsten japanische Hausmannskost. Wennich da kein Messer anrühren dürfte, nee, das wäre ja furchtbar.“

Das komplette Gespräch mit Alice Sara Ott lesen Sie in der taz.am wochenende vom 6./7. Dezember 2014.

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