Philosophiesendung für Kinder: Anschauliche Erklärungen für abstrakte Themen

Der Kika löst mit dem gerade gestarteten Philosophie-Format "Nächster Halt" seinen Bildungsauftrag ein.

Gegen das nächtliche Bangen vor dem Geraschel unterm Bett, gegen Schulsorgen und Verlustängste setzt der ARD/ZDF-Kinderkanal Kika jetzt seinen Bildungsauftrag aufs Vielversprechendste ein: Sabrina und Thomas fahren in der Sendereihe "Nächster Halt …" mit dem BVG-Bus auf eine "Wissensreise" und unterhalten sich dabei mit dem öffentlich-rechtlichen Lieblingsphilosophen Gert Scobel über existenzielle Themen wie Angst, Liebe, das Böse oder Schönheit.

Die Haltestellen dieser Philosophiesendung für Kinder, die am Samstag mit dem Thema "Angst" begann, waren in der ersten Ausgabe ein Zoo, in dem Sabrina ihrer Furcht vor Spinnen entgegentreten sollte, das Zehnmeterbrett im Schwimmbad, auf dem Thomas Höhenangst die Oberhand gewann, ein Bunker und ein Irrgarten, in dem die jungen ModeratorInnen mit einem Angstforscher plauschten. Zwischendrin erklären clever trickfilmanimierte Philosophenköpfe den Unterschied zwischen Angst und Furcht, kleine Einspieler illustrieren die Gedanken, und ein dokumentarisches Gespräch mit einem Kind, das von einem der angesprochenen Probleme betroffen ist - in der ersten Sendung erzählte die 13-jährige Paula von ihrer Angst um ihren Vater - zieht sich durch die 25 Minuten dieses schlauen neuen Formats (samstags, 19.50 Uhr).

Guckbar ist es auf jeden Fall von jenen weisen Rackern ab acht Jahren, die den "Machiavelli for kids" längst durchhaben, aber, wie viele Kika-Sendungen, auch von Erwachsenen, die nichts gegen anschauliche Erklärungen für abstrakte Themen haben - und lieber einen Cartoon mit einem sprechenden Kierkegaard sehen, als sich durch die paarhundert Seiten seines Buches "Der Begriff Angst" zu lesen.

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