■ Kurz und fündig: Pflanzenaugen
Tübingen (dpa) – Auch Pflanzen haben „Augen“, mit denen sie Lichteinfall erkennen können. Eine Gruppe am Tübinger Institut für Allgemeine Botanik und Pflanzenphysiologie unter Professor Achim Hager hat ein blaulichtabsorbierendes Eiweiß gefunden, das dem in den Augen des Menschen ähnelt. Dies erklärt die Wachstumsbewegung der Pflanzen – vor allem ihrer Blätter – zum Licht hin. In Tübingen wurde am Maiskeimling der Lichtsensor in der obersten Spitze des ersten Blattes entdeckt. Er sendet chemische Signale aus, die die Krümmung von Blatt und Pflanze verursachen. Die pflanzliche Lichtempfindlichkeit ist fast so groß wie die des menschlichen Auges. In Aufbau und Struktur ähnelt das Pflanzenrezeptorprotein nach Institutsangaben stark dem Photorezeptormolekül in den Stäbchen der Netzhaut des Auges von Mensch und Tier. Allerdings wird der Lichtreiz bei Tier und Pflanze verschieden weitergeleitet.
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