: Pfeifen des Jahres
Orgeln gehen ins Niederdschungelcamp
Seit Jahren vergibt die „Stiftung Orgelklang“ einmal jährlich den Titel „Orgel des Jahres“. Bislang hat kein Mensch dem verpupten Wettbewerb Aufmerksamkeit geschenkt. Bis jetzt! Denn 2018 hat die Stiftung beschlossen, mit der Zeit zu gehen und den Wettbewerb zeitgemäß umzukrempeln. In diesem Jahr heißt der Wettbewerb: „Ich bin eine Orgel – holt mich hier raus!“ Dafür müssen zwölf Orgeln in den niedersächsischen Dschungel und zwischen Heidschnucken orgeln und pfeifen, dass es nur so eine Art hat. Im „Niederdschungelcamp“ sollen die nominierten Starorgeln diverse Ekelaufgaben erfüllen und zum Beispiel Helene-Fischer-Schlager runternudeln oder Ballermann-Hits von Mickie Krause wie „Zeig doch mal die Möpse“ raushauen. Bei eventuell auftretenden medizinischen Problemen soll den Orgeln ein angeblicher Arzt namens „Dr. Bobbes“ zu Hilfe springen. Das bestens eingespielte Moderatoren-Duo Margot Luther Käßmann und Peter Hahne wird den sämigen Ton angeben. Die der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland untergeordnete „Stiftung Orgelklang“ verspricht sich von dem neuen Konzept endlich mehr öffentliche Aufmerksamkeit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen