Weihnachten: Pfarrermangel
■ Selbst in der Gemeinde Himmelreich will niemand mehr Pastor sein
Selbst in Himmelreich will niemand mehr Pastor sein: Die kleine Gemeinde im Kreis Hannover ist pünktlich zu Weihnachten ohne Seelsorger.
Die Zeiten, in denen in der evangelischen Kirche von „Pastorenschwemme“ gesprochen wurde, sind vorbei: Jetzt fehlt es an Pastoren- und Pries-ternachwuchs. Auch die Anzahl der TheologiestudentInnen hat stark abgenommen, während gleichzeitig viele Gemeindepfarrer in den Ruhestand gehen.
In der katholischen Kirche sieht es nicht anders aus: Waren vor zehn Jahren noch gut 480 Priester im Bistum Hildesheim im (Gottes-)Dienst, sind es heute noch rund 200. „Viele Gemeinden müssen sich nun einen Priester teilen“, sagt Annemarie Schneeberger von der Bischöflichen Pressestelle.
„Es ist schon spürbar, dass es einen Mangel gibt“, sagt Hermann Haarmann, Pressesprecher des Bistums Osnabrück. Er bestätigt, dass die Studentenzahlen seit Jahren zurückgehen. Das gesellschaftliche Klima und damit die Einstellung zum Beruf des Priesters habe sich geändert.
Die Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“ hält die Krise in der katholischen Kirche dagegen für hausgemacht. Seit Jahren fordert die Laienorganisation eine Abschaffung des Zölibats und das Priesteramt für Frauen. Das haben die Protestanten zwar längst, aber es hilft ihnen wenig. Nun soll eine Werbekampagne den Hirtenmangel beenden. dpa
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