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Petition für Nextbike in BerlinStudierende fordern Erhalt des Fahrradleih-Systems in Berlin

Eine Petition von Studierenden zum Erhalt von Nextbike hat bisher 6.000 Unterschriften gesammelt. Das Land soll 1,5 Mio. Zuschüsse weiter bezahlen.

Wenn es nach dem Senat geht, soll das günstige Leihrad-Angebot Nextbike bald wegfallen Foto: dpa | Leonie Asendorpf

Berlin taz | Eine Online-Petition zum Erhalt der Förderung des Landes Berlin für das Leihrad-System Nextbike hat bisher fast 6.000 Unterschriften erhalten. Die studentische Initiative „Nachhaltigkeitsbüro der Humboldt-Universität“ hat die Petition vor einem Monat gestartet. Ziel ist es, die Förderung für Nextbike zu sichern und damit eine Kombination aus ÖPNV und Fahrrad für Studierende zu erhalten. „Viele Studierende wohnen in den Randbezirken. Sie brauchen flexible und bezahlbare Mobilität. Die Kombination aus Deutschlandticket und Nextbike war dafür ideal“, schreibt die Initiative in einer Erklärung.

Berliner Studierende der meisten Hochschulen können einen vergünstigten Tarif namens „CAMPUSbike Berlin“ nutzen, der bei jeder Fahrt die ersten 30 Minuten gratis anbietet. Danach wird pro weiterer halber Stunde eine Gebühr von 1 Euro fällig.

Der Senat hatte im Frühjahr beschlossen, den Vertrag mit dem Anbieter Nextbike, der im Juli auslief, nicht mehr zu verlängern. Es war das einzige öffentlich geförderte Leihrad-System in Berlin; durch die Förderung war es möglich, die Räder auch außerhalb des S-Bahn-Rings zu leihen und abzugeben. Nach eigenen Angaben zählte Nextbike Berlin im ersten Quartal dieses Jahres über 1,25 Millionen Fahrten. Von Studierenden wurde das System laut Nachhaltigkeitsbüro besonders gut angenommen. In den ersten zwei Monaten des Bestehens seien alleine an der HU rund 90.000 Fahrten getätigt worden.

Die Initiative fordert, dass Berlin auch künftig wie bisher mindestens 1,5 Millionen Euro pro Jahr für Leihfahrräder bereitstellt. Das System sei durch den Wegfall des Studierendentickets nach Einführung des Deutschlandtickets zentral für die Mobilität von Studierenden gewesen, da das Deutschlandticket nicht mehr die Möglichkeit biete, umsonst ein Fahrrad in der Bahn mitzunehmen, erklärte das Nachhaltigkeitsbüro der HU. „Der Berliner Senat spart mit dieser Maßnahme lediglich 1,5 Mio. Euro pro Jahr und somit weniger als für den Bau des absurden Zauns um den Görlitzer Park veranschlagt wird“, heißt es in der Erklärung.

Mit Sorge beobachte man zudem, dass die Zukunft des Deutschlandtickets ebenfalls gefährdet sei. Um auch in Zukunft bezahlbare und nachhaltige Mobilität für Ber­li­ne­r*in­nen und Studierende zu gewährleisten, fordern die Studierenden den Senat auf, sich für den Erhalt „eines sozialverträglichen Deutschlandtickets“ einzusetzen.

Die Petition auf der Plattform Campact läuft derweil weiter, wann sie an Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) übergeben werden soll, steht noch nicht fest.

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