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Personal im Diako: Weniger Geld, mehr Streß

■ Zweierlei Recht in Bremer Krankenhäusern

Zum Personalnotstand im Diakonissen-Krankenhaus hat sich jetzt die Mitarbeitervertretung mit ihren Rechtsanwälten an die Öffentlichkeit gewandt. Mitarbeitervertreter Johann Foppe und Rechtsanwalt Bernhard Baumann-Czichon weisen darauf hin, daß die MitarbeiterInnen im Diako schlechter bezahlt werden als ihre Kolleginnen in den städtischen Krankenhäusern. Die im Öffentlichen Dienst durchgesetzte Vergütung für Wege- und Umkleidezeiten gelten für das Diako und

den größten Teil kirchlicher Häuser nicht.

Rund 20 Schwestern und Pfleger des Diako haben am 5. September vor dem Arbeitsgericht versucht, ihren Anspruch auf Gleichbehandlung mit dem Öffentlichen Dienst durchsetzen. Für Pausen-, Wege- und Umkleidezeiten wollen die Beschäftigten täglich eine Stunde mehr vergütet bekommen, was die Krankenhausträger rund eine Million Mark mehr pro Jahr kosten würde. Die Klage konnte nicht durchgesetzt werden. Die KlägerInnen haben Berufung beim Landesarbeitsgericht angekündigt.

Für neun MitarbeiterInnen wurde immerhin ein Teilerfolg erzielt. Das Diakonissenhaus muß die bisher abgezogenen Pausenzeiten bezahlen und zwar rückwirkend für die vergangenen anderthalb Jahre.

Auch Gesundheitssenatorin Vera Rüdiger hat sich jetzt zu den Zuständen am Diako geäußert. Die Personalprobleme des Hauses seien nur durch eine Veränderung der Grundlage für den Personalschlüssel zu lösen. Der Bundesarbeitsminister, so die Senatorin, soll die völlig veralteten Zahlen von 1969 ändern.

Bei Schwestern und Pflegern im Diako wächst die Unzufriedenheit darüber, daß die Personalknappheit auf ihrem Rücken ausgetragen wird. Sie wurden sogar schon per Dienstanweisung aus Freizeit und Urlaub zurückzitiert. Die Hälfte der Belegschaft boykottierte deshalb vor kurzem das Sommerfest der Klinik. Mitarbeitervertreter Johann Foppe fordert gemeinsam mit der AG der Mitarbeitervertretungen und der ÖTV, daß das Diakonische Werk endlich reguläre Tarifverträge abschließt.

asp

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