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Persönlichkeitsrechte für TiereWann wird ein Etwas zum Wer?

Meldungen über besondere Leistungen von Tieren gibt es viele. Leider werden daraus nicht die richtigen Konsequenzen gezogen.

Na, Teechen? Manche Tiere sind den Menschen ähnlicher als man gemeinhin denkt. Bild: HTHBM / photocase.com

Persönlichkeitsrechte für Tiere – klingt das für Sie absurd? Macht uns nicht die Tatsache, dass wir Menschen Personen sind, zur Krönung der Schöpfung, und trennt uns nicht gerade dies vom Rest der Tierwelt? Folgt man den Erkenntnissen moderner Verhaltensbiologie und der Neurowissenschaften, dann lautet die Antwort: Nein.

Doch keine Angst, wir Menschen bleiben einzigartig, denn unsere Fähigkeit zu komplexem kooperativen Handeln hat uns extrem erfolgreich sein lassen und erklärt, warum wir Städte bauen und Raketen auf den Mond schießen. Errungenschaften, die wir als Gemeinschaft hervorgebracht haben und die uns über Generationen erhalten bleiben.

Doch wir sind nicht die einzigen Wesen auf „unserem“ Planeten, die sich zu Personen entwickelt haben. Bei einigen Tierarten handelt es sich zweifelsfrei um mitfühlende, selbstbewusste Individuen mit einer Vorstellung von Raum und Zeit und der Fähigkeit zu strategischem Denken und planvollem Handeln. Sie leben in ihrer eigenen Kultur, haben ein lebenslanges Gedächtnis und vermutlich die Fähigkeit, im Rahmen einer einfachen Grammatik miteinander zu kommunizieren.

Sie nutzen Werkzeuge und scheinen so etwas wie einen guten Geschmack oder ein Bewusstsein für Mode zu haben. Darüber hinaus können sie sich empathisch verhalten, und es wurden einfache Formen von Gerechtigkeitssinn und Fairness entdeckt. In den grundlegenden Fähigkeiten, die uns Menschen zu Personen machen, steht uns somit eine ganze Reihe von Tieren in nichts nach.

Was erhebt uns noch über das Tier?

Fast wöchentlich erscheint eine neue Meldung über beeindruckende tierische Leistungen in unsere Medien. Was fehlt, sind die Schlüsse, die daraus zu ziehen sind. Wenn uns einige hochentwickelte Tiere in den Charakteristika einer Person in nichts nachstehen, müssen ihnen konsequenterweise auch gleiche Rechte zugestanden werden. Was erhebt uns noch über das Tier und was sind die Konsequenzen, wenn wir in anderen Tierarten Personen erkennen, wenn ein Etwas zum Wer wird?

Ein Wer hat ein Recht auf sich selbst, ein Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit. Es ist höchste Zeit, dass die Erkenntnisse über die Persönlichkeit von Tieren endlich unsere Moralvorstellungen und damit unser Handeln mitbestimmen. Der Schutz von hochentwickelten Tieren darf nicht länger auf Populationsebene stattfinden und erst ernst genommen werden, wenn eine Tierart kurz vor dem Aussterben steht. Nein, Tiere, die sich auf das Niveau einer Person entwickelt haben, haben genauso wie wir ein Recht auf sich selbst und auf ihren Lebensraum.

Diesen Text lesen Sie in der taz.am wochenende vom 1./2. Juni 2013. Darin außerdem: Die Titelgeschichte „Die neuen Habenichtse“ über Internetunternehmer, die das Zeitalter des Haben-Wollens überwinden wollen. Die Affenforscherin Jane Goodall über die Ähnlichkeit von Menschen und Schimpansen. Und: Wie ein Islamist mit einem Telefonstreich den größten Terroralarm seit der RAF auslöste. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

********

Delfine als Vorreiter

Der Bundestagsausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist gerade in einer öffentlichen Anhörung zum Thema „Haltung von Delfinen beenden“. Ob und wann das in Gesetzesänderungen einfließt, ist unklar.

Tierrechte sind nicht gleich den Persönlichkeitsrechten. Eine Persönlichkeit erfordert bestimmte Bewusstseinseigenschaften, die sich wissenschaftlich messen lassen – etwa Sprache mit einer einfachen Grammatik, ein Selbstbewusstsein oder eine Vorstellung von gutem oder schlechtem Geschmack.

Die Helsinki Deklaration: Angelehnt an eine Deklaration des Weltärztebundes von 1964 zu ethischen Grundsätzen in der medizinischen Forschung, wurde am 22. Mai 2010 von Wissenschaftlern ein Manifest für die Rechte von Walen und Delfinen verabschiedet.

Das Buch von Karsten Brensing heißt „Persönlichkeitsrechte für Tiere: Die nächste Stufe der moralischen Evolution“, erschienen April 2013 im Herder Verlag, 240 Seiten, gebundene Ausgabe 18 Euro.

Aus meiner Sicht ist dies keine Frage der Einstellung oder des Glaubens, sondern der Logik und wissenschaftlicher Erkenntnisse. Hier nur eines der Beispiele: Wenn sich zum Beispiel ein Elefant und ein zweijähriges menschliches Kind im Spiegel erkennen, ein einjähriges Kind oder ein Hund aber nicht, dann haben eben nur Elefanten und ältere Kinder den Test auf Selbstbewusstsein bestanden. Das ist Wissenschaft und kein überdrehter Tierschutz.

Prozess der moralischen Entwicklung hat begonnen

Doch glücklicherweise hat der Prozess der moralischen Entwicklung begonnen. So hat vor einigen Tagen die indische Regierung einen bemerkenswerten Schritt getan. In einer Anweisung hat das Ministerium für Umwelt und Wälder (Ministry of Environment and Forest) kurzerhand Delfinarien verboten.

Interessant war die Begründung. Die Regierung bezog sich auf die sogenannte Helsinki-Deklaration. In ihr haben sich namhafte Wissenschaftler dafür ausgesprochen, Wale und Delfine als „nichtmenschliche“ Personen zu betrachten. Die Regierung folgert daraus, dass es ethisch nicht vertretbar sei, die Tiere in Gefangenschaft zu halten.

Eine Einstellung, von der wir in Deutschland meilenweit entfernt sind. So hatte ich vor zwei Wochen die Ehre, als Sachverständiger über artgerechte Haltung von Delfinen im zuständigen parlamentarischen Ausschuss in Berlin zu referieren: Ethische Fragen blieben da unberücksichtigt.

Dennoch, die ihren dritten Jahrestag feiernde Helsinki-Deklaration zu Walrechten zeigte in Indien erstmals praktische Auswirkungen, und die Entscheidung der indischen Regierung wird vielleicht als ethischer Meilenstein in den Geschichtsbüchern erwähnt werden.

Karsten Bensing ist Wissenschaftler der Whale and Dolphin Conservation (WDC), einer NGO mit Sitz in München. Er hat an der FU Berlin über die Interaktion zwischen Delfinen und Menschen promoviert. In seiner Freizeit ist er Forschungstaucher.

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17 Kommentare

 / 
  • A
    anonyma

    Ich hab mir die ganze Reportage von @erres angesehen

     

    anhand des unterschiedlichen Nachahmungverhalten empfinde ich Affen dem Menschen ethisch überlegen.

    Da gehts dahin das so gute Wesen der Menschen das die Kinder mit teilen und sozial Verhalten an den Tag legen.

    "Die Welle" z.B.

    Man nehme einen Anführer der xy-Verhalten vormacht und schuppdiwupp wirds nachgemacht.

     

    Selbstsüchtiges Verhalten in Bezug auf Futter - na liebe Menschheit viele geben einen jungen Päärchen das Freitagabends erkennbar durstig und hungrig in der U-Bahn um etwas zu essen und trinken bittet irgendwas [Geld würde in unserer Geschaftform das Problem auch lösen] bei sichtbaren Anzeichen von Dehydratation?

     

    Ist nur ein Beispiel kann auf vieles "menschliches" Verhalten übertragen werden.

     

    Das an Rechten Pflichten hängen scheinen Teile der Menschen innerhalb ihrer Entwickung auch zu vergessen.

  • H
    Humanist

    Ein politisch / ethisches Problem mit dem Verweis auf Wissenschaft zu beantworten ist an technokratischer Verblendung kaum noch überbieten. Die Abschaffung der Ethik im Namen einer Erweiterung auf die Tierwelt.

    Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich ......

  • A
    Angie

    @tsitra: Vielleicht liegt bei solchen Themen die Erziehungsautonomie auch einfach bei den Eltern, so wie LehrerInnen in jedem Fall politisch neutral zu bleiben haben, und wenn eine dieser beiden Grenzen überschritten wird, kann es für die entsprechende Lehrkraft sehr böse ausgehen.

     

    Davon abgesehen arbeite ich selber in einer Schule (Schulsozialpädagogik) und ich kann versichern, es gibt, wie bei allen Menschen und Berufsgruppen auch, "solche" und "solche", wie man so schön sagt. Und so politisch und gesellschaftlich engagiert ich selber auch sein mag, für mich und für jede im Kontext Schule arbeitende Person gelten die beiden Grenzen oben, wie haben uns da absolut zurückzuhalten, Punkt.

  • E
    Erres

    Ich glaube manche übersehen, dass es durchaus auch bei Menschen Fälle gibt wo Persönlichkeitsrechte eingeschränkt werden. Das muss noch nicht einmal unbedingt der Hirntote sein, über den Andere entscheiden, ob er stirbt oder weiter beatmet wird.

     

    Vor nicht allzu langer Zeit hat der Gesetzgeber die Persönlichkeitsrechte von Kindern, den religiösen Erziehungsrechten der Eltern untergeordnet.

     

    Tierethik ist immer eine Sache der Definition und sollte auch immer in der normativen Diskussion bleiben. Das bedeutet natürlich auch, dass man deshalb nie ein Verbot rechtfertigen kann, solange es andere Denkweisen gibt. Erst wenn alle Menschen der Meinung sind, dass Fleisch essen "böse" ist, kann über ein gesetzliches Verbot nachgedacht werden.

     

    Obwohl es dann natürlich sowieso egal ist.

  • T
    tsitra

    An miri:

     

    Ihrem Beitrag stimme ich teilweise zu und auch wenn Sie schreiben:

    "Wir sind Tiere und verhalten uns wie welche, darum gelten andere Tiere als Sachen."

     

    Ich denke und fühle:

    Menschen sind Tiere, die denken können.

    Menschen sind Tiere, die denken können und deshalb eine Chance auf Mensch-Sein haben.

    Weiterhin haben sie die Möglichkeit zu ästhetischen

    Empfindungen und Schöpferkraft, welche durch Wechselwirkung zwischen Empfindungen und Vorstellungskraft entsteht.

    Durch ihre Möglichkeit zu Denken über ihr Denken

    und über ihr Fühlen haben sie die Möglichkeit

    bestimmtes Zwanghafte, welches zu von ihnen erkannter Grausamkeit führt, zu überwinden.

     

     

    Was ist Gemeinschaft, Zuneigung, Liebe etc. wert,

    wenn diese Überwindung nicht gelingt?

     

     

    Bedauerlicherweise ist in Wirklichkeit so:

    Wenn wir Menschen es schaffen Tiere "nur" zu töten,

    anstatt sie noch zusätzlich so dermaßen zu misshandeln (z.B. Massentierhaltung, und jegliches zu enge Einsperren), dann sind wir

    bei dieser Überwindung einen Riesenschritt weitergekommen.

  • EM
    Eric Manneschmidt

    Es entsteht wieder einmal der Eindruck, dass Tiere benutzt werden, um unsere emotionalen Bedürfnisse, insbesondere das nach empathischer Interaktion, aufzufangen, während wir nicht oder kaum in der Lage sind, miteinander (also innerhalb derselben Spezies) freundlich, friedvoll, empathisch umzugehen.

     

    Vor diesem Hintergrund sind Tierrechte eine reine Widerlichkeit. @Tim Leuther hat recht mit: "Die Antispeziesisten sind am Ende des Weges alle auch Antihumanisten."

     

    Es ist offensichtlich, dass Antispeziesismus begrifflich und gedanklich an Antirassismus anknüpft und damit eine hochgradig relativistische Wirkung entfaltet. Genauso wie "Tierrechte" an "Menschenrechte" anknüpft - Rechte, die bisher allenfalls für eine kleine Elite der Menschheit verwirklicht sind.

     

    Auch der Gedanke, Persönlichkeitsrechte an irgendeine Art von Leistungsfähigkeit zu binden, ist abwegig und weist in eine ganz bestimmte politische Richtung.

     

    Empathie gegenüber Tieren oder der Kampf gegen die industrielle Verwertung von Tieren (und Menschen!) braucht keine Tierrechte oder ähnliches Geschwurbel.

  • M
    miri

    Es ist aussichtslos, Rechte an kognitiven Fähigkeiten festzumachen. Dann darf das Schwein im Schlachthof Intelligenztests machen, die entscheiden, ob es geschlachtet werden darf -- dieses ja, das ist dumm, jenes nicht, das ist schlau; der Alzheimerkranke dagegen ist chancenlos und darf als Sache entsorgt werden. Endlose Komplikationen. So geht das nicht. Wir sind alle Tiere. Und jede Tierart betrachtet ihre eigene Art als die bevorrechtigte. So schlau Hunde und Wale auch sein mögen, sie nehmen sich bedenkenlos das Recht heraus, andere zu fressen, andere als Sache zu behandeln. Das tun wir auch. Nur erfolgreicher, dank besseren Gehirns. Das ist alles. Wir sind Tiere und verhalten uns wie welche, darum gelten andere Tiere als Sachen.

  • S
    Stefan

    Man kann aus ethischen Gründen darüber nachdenken Tieren einen begrenzten Personenstatus zu verleihen - etwa so wie auch manche Unternehmensformen rechtlichen Personenstatus genießen, ABER das darf nicht dazu führen, dass wichtige Unterscheidungen verloren gehen: Tiere verfügen nicht über das, was Menschen ausmacht: die Fähigkeit zum symbolischen Denken: noch niemals hat ein Tier einen Unterschied zwischen Wasser und Weihwasser gemacht, noch nie ein Nahrungstabu eingehalten, noch nie Höflichkeitsregeln formuliert, noch niemals ein höheres Prinzip identifiziert - kognitive Leistungen (Anpassung, Lernen) und Denken sind etwas grundlegend anderes, genau wie bellen kein sprechen ist. Es liegt nicht nur ein gradueller Unterschied vor (beides ist Kommunikation, nur die Komplexität variiert), sondern ein fundamentaler Unterschied ist am Werk: Tiere reagieren auf Reize, ihre Kommunikation ist unmittelbar funktional, menschliche Sprache vermittelt Sinn. Nur Menschen leben in einer sinnvermittelten Welt. Das darf beim Hype um Neurowissenschaften, evolutionäre Psychologie und Soziobiologie nicht vergessen werden (ist ohnehin alles nur aufgekochte Schädelvermesserei - nur halt jetzt mit bunten Bildchen).

  • M
    miguel

    sehr guter und wichtiger artikel - wer den inhalt nicht versteht, sollte daraus nicht folgern, dass der text inhaltslos ist.

  • T
    tsitra

    Es ist klar zu erkennen, dass wir den (Säuge-)Tieren ähnlich sind und sie uns.

    Ich wünsche mir sehr, dass die Rechte der Tiere gestärkt

    werden und das Quälen und viel zu enge Einsperren verboten wird.

     

    Doch ich glaube, dass es noch sehr sehr lange dauert

    bis die Rechte der Tiere wesentlich gestärkt werden.

     

    Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass weniger als zwei Prozent aller Menschen in Europa zur Zeit emotional in der Lage sind ihre Verantwortung überhaupt (an-) zu erkennen und/oder genügend Mitgefühl für

    die Tiere aufbringen.

    Wäre das nicht wahr, dann gäbe es diese unsagbare Tiermisshandlung garnicht!

     

    Auch hier gilt wohl das Motto:

    "Warum hinsehen, wenn man auch wegsehen kann?"

     

    Was mich anwidert, ist die Tatsache, dass sehr oft die eigene Beteilgung an diesen Greueltaten

    beschwichtigt und als SEHR geringfügig eingeschätzt wird:

    Die Lebensmittelkonzerne, die Bauern, die Schlächter und Metzger sollen die Schuldigen sein!

     

    Die Wahrheit ist, dass die allermeisten Menschen das Einsperren, Misshandeln und Töten dieser Kreaturen DELEGIEREN an oben genannten Akteure.

    Ja, der gemeine Konsument ist wohl insgeheim erleichtert und zufrieden damit, dass diese seelenlose grauenhafte Arbeit von anderen erledigt wird.

     

    Interessierte Leserin, interessierter Leser Ihnen sei also hiermit mitgeteilt, dass Sie sich beteiligen und das Tierleid möglich machen, sofern Sie nicht konsequent vegan leben.

    Also nochmal:

    Wer nicht vegan lebt verursacht mehr oder weniger schweres Leiden von wehrlosen Tieren.

    Und um dieses MEHR ODER WENIGER sollte es in einer

    ersten Betrachtung gehen.

    Das wird dann auch mitunter sehr KOMPLEX und kaum zu entscheiden bzw. zu bewerten.

    Ich denke zum Beispiel, wer vegetarisch lebt, aber dennoch regelmäßig konventionelle Milchprodukte kauft födert das Leiden der Tiere eventuell MEHR als jemand der sehr wenig besonders ausgesuchtes und daher kostenintensives Biofleisch verzehrt.

     

    Vielen Menschen ist leider nicht klar, dass nur vegetarisch zu leben, zwar wegen des guten Willens und der Achtsamkeit Anerkennung gebührt, in der praktischen Umsetzung aber nicht funktioniert. Ein Landwirt sagte mir einmal, dass die Milchproduktion (also auch Käse und Joghurt etc.) ohne Kälbergeburten nicht funktioniert.

    Und die männlichen Tiere sind dann überflüssig ja sogar STÖREND, wenn sie nicht aufgegessen werden.

    Und etliche weibliche Kälber wären einfach auch zahlenmäßig zu viel, wenn sie nicht aufgegessen werden.

     

    Klar solte sein, dass Bio-Fleisch und Bio-Milchprodukte zwar ein anerkennenswerter Schritt zu mehr Achtung vor Tieren ist, aber auch hier noch viel zu verbessern wäre, WENN der Konsument (Geldgeber) mitmacht.

    Klar muss auch sein, dass Bio auch nicht gleich Bio ist

    und da erhebliche Unterschiede bestehen.

    Auf jeden Fall gilt so gut wie immer, auch bei Bio-Fleisch die Faustregel: "Je billiger, je schlechter

    für die Tiere" Das ist eben auch ein unumstößliches betriebswirtschaftliches Grundgesetz.

     

    Für mich stehen mindestens zwei Fragen

     

    1.) Woher kommt das sehr geringe Mitgefühl und Verantwortungsgefühl gegenüber den Tieren?

     

    Mögliche Antwort 1:

    Der Mensch ist einfach so.

    Mögliche Antwort 2:

    Insbesondere die Eltern, aber auch das übrige Erziehungssystem vermitteln kein Mitgefühl und

    Verantwortungsgefühl gegenüber den Tieren.

     

    2.) Woher kommt die Tendenz sich selbst als machtlos zu sehen und eher andere als schuldig zu sehen?

     

    Mögliche Antwort 1:

    Dass der Mensch sich selbst als machtlos sieht, wird wohl auch sehr in der Schule gefördert:

     

    Wie sollen sich Tierprodukte aus tierfreundlicherer Herstellung in einem vernüftigen, also

    starkem Maß ausbreiten, wenn kaum jemand diese kauft? Wie soll das gehen?

    Welche Rolle spielen hier die Lehrerinnen und Lehrer in der Schule?

    Lehrerinnen und Lehrer hinken zu oft ihrer besonderen (!) Verantwortung sehr weit hinterher, auch weil sie selbst häufig charakterlich sehr defizitär sind

    und daher unter anderem z.B. eine ausgeprägte "Geiz ist geil" Mentalität pflegen.

    Sie sind in oft in ihrer Wahrnehmung und ihrem Charakter so eingeschränkt, dass sie

    ein temporäres Glücksgefühl beim Kauf von billigen Milch- und Fleischprodukten wichtiger finden, als Fleischprodukte, die ihren eigenen(!) angegebenen Maßstäben

    (wie z.B. Vernuft, Gesundheit, Friedlichkeit, Mitgefühl, Solidarität, Nachhaltigkeit etc.) gerecht wird. Das ist "megamäßige" Heuchlerei. Es ist als drehe sich mir der Magen um. Man möchte fliehen, aber wohin?

    Die armen Tiere, die eingepfercht in den Industriehallen große Qualen erleiden müssen!

     

    In einem gut recherchierten Wortbeitrag im Radio hies

    es einmal: "Schule ist ein denkbar schlechter Ort um Demokratie zu lernen"

    Lernen die Menschen "von klein auf", dass sie sowieso nicht viel machen können und kaum eine Mitbestimmung haben können?

    Lernen die Menschen, dass andere für sie die Arbeit erledigen bzw. erledigen sollen?

    Schule hat immer noch sehr viel damit zu tun, Kinder und Jugendliche zu etwas ZU ZWINGEN.

    Der Hauptgrund ist allgemeine Angst.

    Gruppen, egal welcher Größe, sehen sich in Konkurrenz zu anderen Gruppen

    ...Eine Erklärung würde hier zu umfangreich.

     

    Unter anderem sehr wünschenswert sind viel mehr Menschen, die klar und gerade sind und erkennen,

    dass sie selbst große Verantwortung, auch für dieses Tierleid, tragen und diese nicht alltäglich an andere vermeintlich abgeben oder alle vier Jahre an höchst zweifelhafte Charaktere.

  • TL
    Tim Leuther

    Ein vollkommener Irrweg Tierrechte zu Quasienschenrechten / Personenrechten zu machen, basierend auf irgendwelchen Fähigkeiten.

     

    Tiere die Nicht Homo Sapiens sind, sind schon deshalb weniger wert (für einen Homo Sapiens) weil er eben kein Homo Sapiens ist.

     

    Die Antispeziesten sind am ende des Wegen alle auch Antihumanisten.

     

    PS: Der Delfin der stellt auch nicht solche fragen. Und Veganer ist er auch nicht.

  • TL
    Tim Leuther

    Nur Menschen (Homo Sapiens) können Personen sein. Zumindest für Homo Sapiens. Person = eigene Art.

     

    Das ich für einen Feldhasen keine Person bin, muss ich auch akzeptieren.

  • A
    askeron

    Die Frage ist doch, ob die Persönlichkeitsrechte an Personen gebunden sind, weil sie bestimmte Eigenschaften haben. Also in dem Fall kognitive Eigenschaften. Das scheint ja nicht der Fall zu sein. Denn selbst bei einem menschlichem Lebewesen, das nicht in der Lage ist, kognitive Leistungen zu erbringen, würden die Persönlichkeitsrechte nicht abgesprochen werden, sondern die bleiben im Besitz dieses Wesens. Also muss es etwas andere geben, was dafür sorgt, das alle Menschen Persönlichkeitsrechte haben, auf jeden Fall in bürgerlichen - liberalen Systemen. Hier scheint das recht schnell sehr einleuchtend zu sein, das das der Fall ist, es ist ein von Menschen gebautes System, in dem dafür gesorgt werden soll, dass niemand einfach getötet werden darf oder ähnliches. Zum Mensch sein wiederum gehört stand jetzt, primär von einem Menschen abzustammen. Das war es auch schon.

    Bei Tieren sieht die Sache schon wieder anders aus, das ist im Kern kulturell geprägt. Hierbei geht es mir im Kern darum, das bestimmte Tiere, je nach Kulturellem Hintergrund, gegessen werden und zur Schlachtung gezüchtet werden, andere wiederum medizinisch auf einem sehr hohem Niveu versorgt werden (Das soll keine Kritik an der Einteilung der Tier und Pflanenwelt in Arten sein)

    Aber Tiere können nicht einfach Persönlichkeitsrechte im juristischen Sinne erhalten, da sie eben nicht vom Menschen abstammen. Ausserdem sind Tiere nicht in der Lage, die Folgen dieser Konsequenz zu tragen. Denn vorhandene Persönlichkeitsrechte impliziert auch immer die Einhaltung der Persönlichkeitsrechte der anderen. Und dazu sind Tiere nicht in der Lage, weil sie im gegensatz zu Menschen ein anderes Kodesystem besitzen und zum Beispiel eine Strafverfolgung für ein Stachelrochen, der einen Taucher umbringt oder einer Mücke, die Malaria überträgt, nicht möglich.

    Zum letzten sei noch gesagt, in welcher Art und Weise diese unterscheidung vor genommen wird, um zu unterteilen, welches Tier oder welche Tierart Persönlichkeitsrechte hat. Wie sieht der Inteligenztest aus, wenn auf kognitive Leistungen bezug genommen wird. Wie sieht es dann mit Nagern aus oder Fischen und Insekten. Welche Tiere bekommen dann Persönlichkeitsrechte und welche nicht? Das sind Fragen, die es eben auch zu bennen gilt und nicht nur ein Bezug auf Elefanten und Wale, für die sich niemand interessieren würde, wenn sie nicht groß und am aussterben wären.

    Ansonsten übrigens fehlen Bezüge und die Frage sollte gestellt werden, warum Tiere welche Leistungen erbingen können. Ein Tier, das zu diesen Leistungen extern ausgebildet wurde, kann ja kaum dafür dann bestimmte Rechte bekommen, es ist in diesem Fall wirklich nur in einem geringen Maße ein "verschulden" des Tieres.

    Ah, letztes Argument: Bei den Vergleichsargumenten sollten auch welche vorhanden sein, den Umkerhschluss zu verhindern. Wenn also Elefanten Rechte bekommen sollten, weil sie sich im Spiegel selber erkennen können, was eine beachtenswerte Leistung ist, was passiert dann mit Menschen, die diese Fähigkeit nicht haben. Hierbei ist ja das zb. ein Argument, bestimmten Tieren diese Rechte ein zu räumen. In dieser Logik müssten sie dann 1 jährigen Kindern entzogen werden.

    Hierbei geht es mir nicht darum, zu sagen ob es richtig oder falsch ist, Fleisch zu essen, denn darum geht es bei diesem Artikel nicht.

  • C
    Claudia

    siehe auch www.greatapeproject.de

  • E
    Erres

    @ @erres:

     

    Diese Dinge sind mir nicht unbekannt, aber noch lange kein Grund über eine "Allgemeinheit" zu sprechen. Außerdem können Chimpansen nach meiner Erinnerung zwar blitzschnell etwas kurzfristig Lernen, aber langfristiges Lernen ist schon was anderes.

     

    Zeigen sie mir mal ein Schwein das so etwas von sich aus macht. Ohne das es ihm antrainiert wird.

  • EE
    @ erres

    das nur zu kognitiven faehigkeiten:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=zJAH4ZJBiN8

  • E
    Erres

    Wann wird der Artikel mit Inhalt gefüllt? Das ist meine Frage die sich mir beim Lesen aufdrängt.

     

    Tierethik hin oder her, aber wenn man schon den Artikel wortgewaltig mit:

     

    ,,...Was erhebt uns noch über das Tier?

    Fast wöchentlich erscheint eine neue Meldung über beeindruckende tierische Leistungen in unsere Medien...´´,

     

    aufbläht, dann sollte man auch entsprechende Beispiele/Referenzen nennen. Sonst kann der Eindruck entstehen das genau das intendiert ist, das Aufblähen.

     

    Das soll jetzt nicht böse klingen aber bevor man weit hervor springt, muss man sehr gut unterfüttert sein. Sonst kann es sehr schnell nach hinten losgehen. Andere Diskussionen im Umweltschutz zeigen dies.