piwik no script img

■ Zur PersonPerschau 2000

Eine knappe halbe Stunde brauchte Wirtschaftsenator Hartmut Perschau (CDU) am Mittwoch abend, um die „City 2000“ zu bauen: Der Space-Park, in den private Investoren über 300 Millionen Mark gesteckt haben, hat vor einem Jahr eröffnet und schon rund drei Millionen Besucher in die „Metropole Bremen“ gelockt. Nach einem Abstecher zum Ocean-Park in Bremerhaven gehen die Touristen in Bremen ins Musical und ins Cinemaxx. Ihr Weg führt sie über den neu bebauten Bahnhofsvorplatz. Das Postamt 5 ist hell erleuchtet. Die Zeit, in der der Wirtschaftssenator wegen der Vermarktung des geräumten Gebäudes schlaflose Nächte hatte, sind längst vergessen. Ein neuer Hausherr ist gefunden. Auch das Siemens Hochhaus konnte zwischenzeitlich „umgenutzt“ werden. Perschau eröffnet in Bremen ein Geschäft nach dem anderen, um eine „attraktive Stadt für Besucher aus aller Welt“ zu schaffen.

Einige der rund 50 Zuhörer, die der Einladung des CDU-Kreisverbandes Bremen-Stadt gefolgt waren, um sich Perschaus „Perspektiven der City 2000“ anzuhören, beeindruckte die Vision des Wirtschaftssenators offenbar wenig: „Wir haben eine hohe Arbeitslosigkeit, und Sie reden hier über Vergnügungsparks und Erlebnisgastronomie. Die Gehälter steigen nicht, sondern sie sinken. Wer soll denn das bezahlen“, wollte eine Zuhörerin wissen. „Bis heute gibt es keine gesicherte Finanzierung für den Ocean-Park und den Space-Park. Beim Cinemaxx will der Investor zusätzliche städtische Mittel rausschlagen.“ Ein Zwischenruf: „Sie reden hier über lauter ungelegte Eier.“ kes

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen