Pazifischer Feuerring: Tote bei Beben in Papua-Neuguinea
Ein Erdbeben der Stärke 7,6 führt im südwestlichen Pazifik zu schweren Erschütterungen. Eine Tsunamiwarnung wird wieder aufgehoben.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte befand sich der Erdbebenherd in etwa 90 Kilometern Tiefe. Eine Tsunamigefahr bestand demnach nicht. Masange sagte, es werde einige Zeit dauern, um das volle Ausmaß der Zerstörungen festzustellen. Die Gegend um das Epizentrum sei nur dünn besiedelt, was womöglich größere Schäden verhindert habe. Der Geologe Renagi Ravu sagte der AP, Erdbeben gebe es in der Gegend häufig, aber dieses sei außergewöhnlich lang und heftig gewesen. Er und zwei Kollegen hätten sich kaum noch auf den Beinen halten können.
Zwischenzeitlich hatte die US-Erdbebenwarte (USGS) eine Tsunami-Warnung ausgelöst, hob diese aber später wieder auf.
Weitere Opfer werden befürchtet
Der Parlamentsabgeordneten Kessy Sawang zufolge wurde in dem entlegenen Bergdorf Matoko ein Mensch von einer Schlammlawine begraben und getötet. Weitere Anwohner seien schwer verletzt in Krankenhäuser geflogen worden. Es gebe „erhebliche Schäden“ und verschüttete Menschen. Weitere Verletzte und Tote in Ortschaften im Finisterre-Gebirge im Norden des Landes und in Küstenregionen seien zu befürchten.
Anwohner aus nahe dem Epizentrum gelegenen Orten sprachen von schweren Erschütterungen, die Risse in Straßen verursacht und Häuserfassaden beschädigt hätten. Aus Teilen des nördlich von Australien gelegenen Landes wurden Stromausfälle und Schäden an Gebäuden gemeldet. Auf Bildern von einer Universität in der östlichen Stadt Goroka waren große Risse im Gemäuer und herausfallende Fenstermarkisen zu sehen.
Papua-Neuguinea liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort ereignen sich häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche. Im Nachbarland Indonesien hatte an Weihnachten 2004 ein Beben der Stärke 9,1 einen Tsunami ausgelöst, durch den in der gesamten Region etwa 220.000 Menschen ums Leben kamen, davon etwa 170.000 in Indonesien.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Comeback der K-Gruppen
Ein Heilsversprechen für junge Kader
Pro und Contra
US-Präsident Biden hat seinen Sohn begnadigt – richtig so?
Außenministerin zu Besuch in China
Auf unmöglicher Mission in Peking
Verkauf von E-Autos
Die Antriebswende braucht mehr Schwung
Warnstreiks bei VW
Der Vorstand ist schuld