Pazifischer Feuerring: Tote bei Beben in Papua-Neuguinea

Ein Erdbeben der Stärke 7,6 führt im südwestlichen Pazifik zu schweren Erschütterungen. Eine Tsunamiwarnung wird wieder aufgehoben.

Küche, in der Gegenstände wie eine Mikrowelle durcheinander auf dem Boden liegen. Geschirr fiel aus den Schränken.

Die Küche dieses Hauses im Ort Kainantu wurde vom Beben durcheinandergeschüttelt Foto: Renagi Ravu/ap

WELLINGTON ap/afp | Bei einem heftigen Erdbeben in Papua-Neuguinea sind am Sonntag mindestens drei Menschen getötet worden. Die Erschütterungen der Stärke 7,6 hätten in der Goldgräberstadt Wau einen Erdrutsch ausgelöst, der drei Menschen unter sich begraben habe, sagte der Direktor des örtlichen Katastrophenschutzes in der Provinz Moroba, Charley Masange. Andere Menschen seien durch herabstürzende Trümmer verletzt worden. Es gebe Schäden an Häusern, Straßen und medizinischen Einrichtungen.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte befand sich der Erdbebenherd in etwa 90 Kilometern Tiefe. Eine Tsunamigefahr bestand demnach nicht. Masange sagte, es werde einige Zeit dauern, um das volle Ausmaß der Zerstörungen festzustellen. Die Gegend um das Epizentrum sei nur dünn besiedelt, was womöglich größere Schäden verhindert habe. Der Geologe Renagi Ravu sagte der AP, Erdbeben gebe es in der Gegend häufig, aber dieses sei außergewöhnlich lang und heftig gewesen. Er und zwei Kollegen hätten sich kaum noch auf den Beinen halten können.

Zwischenzeitlich hatte die US-Erdbebenwarte (USGS) eine Tsunami-Warnung ausgelöst, hob diese aber später wieder auf.

Weitere Opfer werden befürchtet

Der Parlamentsabgeordneten Kessy Sawang zufolge wurde in dem entlegenen Bergdorf Matoko ein Mensch von einer Schlammlawine begraben und getötet. Weitere Anwohner seien schwer verletzt in Krankenhäuser geflogen worden. Es gebe „erhebliche Schäden“ und verschüttete Menschen. Weitere Verletzte und Tote in Ortschaften im Finisterre-Gebirge im Norden des Landes und in Küstenregionen seien zu befürchten.

Anwohner aus nahe dem Epizentrum gelegenen Orten sprachen von schweren Erschütterungen, die Risse in Straßen verursacht und Häuserfassaden beschädigt hätten. Aus Teilen des nördlich von Australien gelegenen Landes wurden Stromausfälle und Schäden an Gebäuden gemeldet. Auf Bildern von einer Universität in der östlichen Stadt Goroka waren große Risse im Gemäuer und herausfallende Fenstermarkisen zu sehen.

Papua-Neuguinea liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort ereignen sich häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche. Im Nachbarland Indonesien hatte an Weihnachten 2004 ein Beben der Stärke 9,1 einen Tsunami ausgelöst, durch den in der gesamten Region etwa 220.000 Menschen ums Leben kamen, davon etwa 170.000 in Indonesien.

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