Paywalls für Zeitungen: Die Mauer kann her
Tageszeitungen, Zeitschriften und Magazine planen sie: Bezahlschranken sollen künftig für Einnahmen sorgen. Doch keiner will sie so richtig.
BERLIN taz | Nach 15 Jahren reiner Werbefinanzierung wollen deutschsprachige Zeitungen direkt Geld von ihren Nutzern bekommen. Sinkende Kioskverkäufe, eine stetig steigende Mobilnutzerquote und zurückgehende Abonnentenzahlen der Druckausgaben zwingen die Verlage zum praktischen Nachdenken darüber, wie Journalismus in Zukunft finanziert werden soll.
Nachdem vergangene Woche die traditionsreiche aber bedeutungslos gewordene Frankfurter Rundschau Insolvenz anmelden musste und sich voraussichtlich heute das Schicksal der Gruner + Jahr Wirtschaftspresse, allen voran der Financial Times Deutschland entscheiden wird, eine Einstellung aber sehr wahrscheinlich ist, geht in vielen Verlagen die Angst um.
Kann man Journalismus noch finanzieren? Wenn ja, wie? „Nach dem Modell der New York Times will Axel Springer zum Jahresende seine Paywall für die Welt startklar haben“, sagt Konzernsprecherin Bianca Brandt gegenüber der taz. Auf die Nachfrage, ob das auch den Start meint, heißt es: „Startklar.“ Startklar, das Wort steht symptomatisch für die Situation.
Der US-Markt ist die Inspiration der deutschsprachigen Blätter. Das New York Times-Modell, eine Mischung aus frei zugänglichen, bezahlpflichtigen und Inhalten, die nur dann frei zugänglich sind, wenn man aus Social Media-Anwendungen wie Twitter oder Facebook auf den Artikel gelangt, steht für alle Überlegungen Pate. Auch andere US-Medien wollen ihre Nutzer mit vergleichbaren Mischangeboten zum Bezahlen bewegen – alles auf Bezahlinhalte umzustellen, traut sich dort kaum einer. Denn dann würde man die Laufkundschaft verlieren.
Positive Ergebnisse
Nach dem Vorbild der US-Medien macht es auch die Neue Zürcher Zeitung (NZZ): „Wir sind mit den ersten sechs Wochen sehr zufrieden“, verkündet Peter Hogenkamp, Leiter Digitale Medien, über die Zeit mit der Digitalbezahlvariante. Die genaue Zahl der Digital-Abonnenten will er noch nicht nennen, aber sie läge „deutlich über den Erwartungen“. Es habe keinen öffentlichen Aufschrei der Empörung gegeben.
Das Digital-Abo der NZZ kostet regulär 428 Franken im Jahr, gut 350 Euro. Ein Schnäppchen ist das nicht gerade. Allerdings: „Die Einnahmen aus dem Digital-Abo werden wohl noch einige Jahre unter den Einnahmen aus Onlinewerbung liegen“, gibt Peter Hogenkamp zu. Derzeit verdienen die Schweizer über Werbung im Netz über alle an den Vermarkter NZZNetz angeschlossenen Seiten, darunter auch einige Regionalseiten, rund 10 Millionen Franken (etwa 8,3 Millionen Euro).
Das reicht für den Betrieb einer großen Redaktion bei weitem nicht. Ein Grund, weshalb die Schweizer all jene stärker um den Abschluss eines Abonnements bitten werden, von denen sie Emailadressen oder Telefonnummern haben. Mit dem Telefon die Leute hinter die Paywall locken?
„Leserclubs“ statt Paywalls
Paywall, Bezahlmauer, schon der Begriff gefällt Stefan Plöchinger, dem Chefredakteur von Süddeutsche.de, überhaupt nicht. „Leserclubs“ seien nötig, schrieb er kürzlich in sein Blog. Fast 14.000 E-Paper-Abonnenten hat die SZ, was den Münchnern etwa 4,87 Millionen Euro pro Jahr in die Kasse spülen dürfte. Ein Anfang, aber keine Rettung für die mehreren Hundert Redakteure und Freie, die die Zeitung füllen. Gegenüber den 280.000 Druckausgaben-Abonnenten ist das nur ein Tröpfchen auf den heißen Stein. Aber im Journalismus sind derzeit alle über jedes Tröpfchen erfreut.
Die Printausgabe mit ein paar Mehrwerten wie einer Audioversion mancher gedruckter Artikel im Netz anbieten? Die Hamburger Wochenzeitung Die Zeit setzt digital 20.000 Exemplaren pro Woche ab. „Das eigene digitale Abo funktioniert am besten, die Verkäufe über Amazon und iTunes funktionieren ebenfalls gut“, erläutert Christian Röpke, Geschäftsführer von Zeit Online.
Angst vor der Mauer
„Was überhaupt nicht funktioniert sind Shops oder eKioske ohne ein weitergehendes Ökosystem.“ Die Texte bei Zeit.de stammen zu einem Großteil nicht mehr aus der gedruckten Ausgabe der Hamburger Wochenzeitschrift, sondern von der in Berlin ansässigen Onlineredaktion – wer das gleiche lesen will, wie der Kioskkäufer oder Printabonnent, muss das e-Paper-Abo abschließen. Die Anzeigenvermarktung entwickle sich „dynamisch“, aktuell habe man „keinen konkreten Plan der Einführung einer Paywall für Zeit Online“. Aber für die Zukunft könne man nichts kategorisch ausschließen.
Startklare, nicht auszuschließende Paywalls: die Branche droht den Lesern mit einer Mauer – vor der sie selber Angst hat. Die Onlinevermarktung bringt zwar nicht genug, aber doch merkliche Summen in die Kassen der Verlage. Wer eine Bezahlschranke einführt, könnte die Leserschaft damit massiv zum Abwandern bewegen und dadurch Reichweite und Werbeeinnahmen schmälern.
Denn solange es frei zugängliche Alternativen gibt, gibt es für viele Leser wenige Gründe, genau auf das Angebot des einen oder anderen zurückzugreifen. Oder etwa doch? Oder nicht? Oder lassen sich die Nutzer am Ende doch auf ganz andere Modelle ein und geben einfach freiwillig etwas für Journalismus, der im Netz zugänglich ist?
Leser*innenkommentare
Jörn
Gast
Ich bin prinzipiell bereit, für eine Online-Version einer Zeitung zu zahlen, aber NUR unter folgenden Bedingungen:
* ausschließlich objektive Fakten
* keine politischen Umerziehungsversuche (a la rechtsradikale bzw. linksgrüne Meinungsbildung)
* keine Zensur, keine gezielten Unterlassungen (Stichwort "Marokkaner" und "Linienrichtermord")
* keine wissenschaftlichen Darstellungsfehler
In Deutschland erfüllt derzeit keine einzige Zeitung dieses Kriterium.
In der Schweiz kommt die NZZ diesem Ideal am nächsten, aus diesem Grunde habe ich mich für die Paywall dort angemeldet, obwohl das Bezahlsystem durch Cookiedeleting leicht auszuhebeln ist.
J.-M.
Gast
Bezahlen JA!
aber bitte nicht für jede einzelne Zeitung. Also liebe Verlage, schließt Euch zu einen Verein zu Meinungsvielfalt zusammen und macht uns einen Preis. Dann zahlen wir gerne. Denn wenn ich die TAZ lese, dann muß ich auch die WELT lesen und wenn ich die ZEIT lese, dann sicher auch den Spiegel.
Sebastian
Gast
Die Paywall ist eine fürchterliche Idee. Sie macht das Surfen auf taz.de zu einem gewissen Grad nervig und das, obwohl es dafür keine technische Notwendigkeit gibt. Die Leute wollen ihr Ziel aber so unkompliziert wie möglich erreichen, man sollte nur einmal daran denken, dass _sehr_ viele Leute am Computer auf Sicherheitsvorkehrungen, die ihrem eigenen Schutz dienen verzichten, nur um ein paar Tastenanschläge zu sparen.
Das größte Problem an der Paywall ist meiner Meinung nach aber, dass die Leute zwar bereit sind, für guten Journalismus zu zahlen, weil er ihnen Spass bereitet, aber doch nicht um eine Paywall aus dem Weg zukaufen, weil sie ihnen auf die Nerven geht! Wenn ich mein Geld ausgebe, möchte ich eine Belohnung erhalten und nicht eine Bestrafung weniger haben. Eine weggekaufte Paywall ist wie ein Vorgesetzter, der seine Mitarbeiter nach dem Motto "keine Tadel ist Lob genug" behandelt. Die Paywall animiert nicht zum Bezahlen.
Lasst euch irgendwas einfallen, selbst moralisch verwerfliche Ideen, wie z.B. die Kommentare nicht nach Datum, sondern nach Accounts zu sortieren und wer am meisten zahlt, steht am weitesten oben, würden wahrscheinlich besser funktionieren.
F M
Gast
Es ist sooo bezeichnend, dass ich nach dem Artikel auf "ich zahle freiwillig" klicke und sich dann ein Lade-Bildschirm aufhängt, anstatt die Bezahlung schnell und einfach per Telefon abzuwickeln^^
Warum nicht einfach auch die Mglk "schicken sie eine SMS mit XYZab an die... - und spenden sie 5€" - klappt doch bei den Piraten oder dem WWF auch - und da hab ich schon häufig gespendet - weil's halt einfach ist und manchmal die Laune stimmt.
Oder schaltet euch mit Providern zusammen, dass die Abrechnung über die Internetrechnung kommt... oder was weiß ich. Wenn die Mglk die Ausreden wegräumen, wächst das schlechte Gewissen - und nein, die Leute sind nicht so drauf, wie es Sarrazin und die Spezialdemokraten oder Altparteien gern vermitteln.
Ihr habt jetzt 12 Jahre 21. Jh. verpennt - wird langsam mal Zeit.
MichaG
Gast
Die "Online-Angebote" von Zeitungen sind ein schlechter Witz. Bis auf die taz konnte ich keine einzige Zeitung finden, die ganz unverbindlich als digitale Einzelausgabe erhältlich ist. Bei allen anderen wird mir gleich ein teures 12-monatiges Abo aufgedrückt.
Das kann nicht die Lösung sein. Nur weil es digital ist, soll ich mich für ein Jahr binden? Am Zeitungskiosk wird mir doch auch kein Jahresabo angedreht, wenn ich eigentlich nur eine Zeitung kaufen will. Außerdem muss ich dabei weder meinen Namen, Anschrift, Telefonnummer und sonst was angeben und bekomme auch nicht ständig Werbung zugeschickt.
Ich denke, den Onlinemarkt sehen die Zeitungsverlage lediglich als Chance, ordentlich Kasse zu machen.Da sollte sich niemand wundern, wenn jeder dann doch lieber auf SPON o.Ä. geht und sich kostenlos und vor allem unverbindlich beliest.
Man könnte bestimmt viel mehr Leute zum Bezahlen einer Digitalausgabe überzeugen, wenn alles unverbindlich ist.
alex
Gast
Ihr seid so wie die Leute, die 30 Euro für ein Kilo Bio-Hänchenbrust ausgeben, um sich dann über die Hartz4-Empfänger echauffieren zu können, die bei Wiesenhof kaufen. Begreift doch einfach mal, dass sich einige Leute euren "Qualitätsjournalismus" nicht mehr leisten können, da bringt dann auch die höchste Paywall nichts. Und nein, das ist nicht deren Problem, das ist langfristig unser Problem.
Von wegen Wissensgesellschaft, aber es gibt ja noch bild.de.
ostendfaxpost
Gast
Ich habe gerade in der Bücherei assozial die TAZ durchgeblättert. Warum ich mir keine Zeitungen kaufe? Die Antwort lautet Hartz IV.
anke
Gast
@vic:
Wenn ich Du wäre, vic, würde ich mir den Artikel, den sie neulich über dich verfasst haben, ausdrucken und zur Erinnerung an die guten alten Zeiten an die Kühlschranktür pinnen. Beim Geld, nämlich, hört die Freundschaft auf. Und die Individualität sowieso. Wenn Du nicht zahlen kannst, hast Du Pech gehabt. Es nützt Dir dann auch nichts, dass du dich länger, als manche Zeitung überhaupt existiert, mit der taz befasst und sie per Kommentar ans Leben außerhalb der Redaktion angebunden hast. Deine Moderatoren-Fähigkeiten kannst Du in der Pfeife rauchen. So wertvoll, schließlich, waren sie dann vermutlich doch nicht, dass die taz dir zuliebe eine Ausnahme machen wird von ihrem tollen neuen, extra aus den USA importierten Geschäftsmodell. Die taz ist eine Zeitung, kein Tauschring, und für professionell gemachte Zeitungen ist halt nur Bares Wahres. Deine Zeit zählt nicht. Dafür zahlt ja auch sonst keiner. Aber sieh es mal positiv: Wenn sie wieder mal damit prahlen, dass sie den guten alten Karl Marx oder den noch besseren und viel älteren Stéphane Hessel auswendig herbeten können, oder wenn sie mal wieder betonen, wie fair sie Fair-Trade-Läden finden, dann brauchst du davon nachher wenigstens keine Kenntnis mehr zu nehmen. Draußen vor der Wand, meine ich. Und frag mal Deine Genossen von der Linken. Vielleicht kennt ja einer von denen einen echten Ossi. Der kann dir bestätigen, dass das mit der Mauer gar nicht so schlimm war. Man konnte, heißt es ja immer, "kommod" leben dahinter. Auch ganz ohne Westgeld.
Jörn
Gast
Neue Finanzierungsart!
Die Papierzeitungen haben mit dem Verkaufspreis nur einen geringen Teil ihrer Kosten gedeckt. Papier, Druck und Vertrieb sind deutlich teurer als der Zeitungspreis am Kiosk. Die Redaktionen wurden von den Lesern nie bezahlt!
Früher haben die Zeitungen an Werbung, Stellen-, Todes- und Kleinanzeigen verdient. Zwar bleibt Werbung als Einnahmequelle auch Online bestehen. Der Anzeigenmarkt ist jedoch weitgehend abgewandert nach ebay & Co. Diese Entwicklung lief unabhängig von Paywalls oder kostenlosen Angeboten. Auch die Qualität der redaktionellen Arbeit hatte darauf keinen Einfluss.
Nachdem also das alte Geschäftmodell der Tageszeitung nicht mehr existiert, wird händeringend nach einem Ersatz gesucht. Dies ist legitim. Irreführend ist es jedoch die Ursachen bei einer "Kostenloskultur im Internet" oder Google zu suchen.
aurorua
Gast
@ Raoul
Punkt 2 kann so -bezogen auf TV-Konsum- nicht stimmen, oder aber sie zahlen keine GEZ.
Da den öffentlich rechtlichen ca. 7 Milliarden Euro im Jahr nicht reichen (wofür überhaupt?) wird ab 01.01.2013 pauschal für jeden Haushalt eine Zwangsgebühr erhoben. In jedem anderen vermeintlich demokratischen Land würde sich eine Welle der Entrüstung und der gerichtlichen Klagen erheben.
Aber in Deutschland schläft Michelchen weiter, bon soir!
manfred vogel
Gast
die ftd war in deutschland ein vorreiter der paywall - das ist in meinen augen eher keine empfehlung dafür, dieses geschäftsmodell so zu übernehmen - ich verstehe gerade jetzt den ruf einiger verlage nach der paywall nicht.
Rainer Booch
Gast
Die Mauer Muss weg - WIR SIND DAS VOLK!
mr.spock
Gast
...wenn erstmal die ZWANGSABGABE für das SCHEISS-TV durchgreift, werden sich vielleicht noch weniger leute - ich auf jeden fall - den kauf einer tageszeitung am kiosk oder gar ein abo gönnen/leisten können/wollen.
grade singlehaushalte (ob alt oder jung) sind von dieser grandiosen MAFIA-ABGABE besonders getroffen - da können auch die beschwichtigenden LÜGEN der G.E.Z. nichts dran ändern. also: fröhliches untergehen bei den printmedien! silbereisen, lanz und nebel brauchen euer GELD!!!!
i.k.g.n.s.f.w.i.k.m. spock
DIGITAL IST INDISKRET!
Gast
Eines wird oft vergessen bei der Diskussion: Barzahlung am Kiosk ist extrem demokratisch, weil von keiner Stasi nachvollziehbar. Ebenso das Lesen der Zeitung auf Papier. Gut - Friedrichs Inoffizielle Mitarbeiter können sich dann immernoch gerne mit'm Teleobjektiv ins Café gegenüber setzen und fleißig knipsen. Aber daran denke ich jetzt garnicht so. Ich denke eher an die grundsätzliche Möglichkeit bei Online-Lesern dies mit wenigen Knopfdrücken massenhaft zu machen. Ich denke an Bundestrojaner, die auf deiner Festplatte bequem rumspionieren wo und was du in den letzten Monaten gelesen hast. Und schließlich denke ich daran, dass unsere "Familien"-Ministerin VonDemGrauen mit ihren glorreichen Stopschildern technisch bereits die Möglichkeit geschaffen hat, künftig einfach mal auch eine Zeitung komplett vom Netz zu nehmen und deren Leser kollektiv in's Schleppnetz zu nehmen.
Alleine deshalb schon MUSS es auch weiterhin Papierausgaben geben. Und damit das so bleibt werde ich auf keinen Fall irgendwas zahlen für Onlinezeitungen!
Raoul
Gast
Punkt 1: Die "Paywall" der TAZ find' ich gut. Man wird darauf aufmerksam gemacht, daß man für einen guten Artikel auch zahlen sollte, wird aber nicht gezwungen.
Punkt 2: Wie immer hätte ich auch dieses Mal nichts gezahlt, hätte ich den Artikel nicht vorher lesen dürfen. Ich überweise auch niemandem Geld, der mir verspricht, mir dafür einen interessanten Artikel zu schreiben.
Punkt 3: Diesen Artikel finde ich honorierenswert, da er sich nicht in Selbstmitleid kleidet, sondern ehrliche Fragen stellt. Er ist jetzt nichts, für das man ewig recherchieren muß, aber ein schöner Insider-Beitrag von Journalisten, die sich der Probleme bewußt sind, aber keine ultimative Lösung sehen, die es vielleicht so genau auch nicht gibt.
Punkt 4: Aufgrund meines Standes als nicht Gering, aber Wenigverdiener will ich für diesen Artikel 38 Cent zahlen. Das ist nicht viel, ich weiß. Aber davon ausgehend, daß jeder, dem der Artikel wirklich gefallen hat, einen ähnlichen Beitrag zahlt, vielleicht ausreichend (wenn man das Einkommen berüchsichtigt).
Punkt 5: Über PayPal geht das leider nicht, über Handy bekam ich immer nur die Meldung, daß ein Fehler aufgetreten ist (egal ob mit 0049 oder ohne), überweisen ist dank dem neuen Online-Banking a)nervenaufreibend und b)ist meine Karte derzeit gesperrt. Über Lastschrift hab ich letztendlich gezahlt. Daß man allerdings so leicht irgendwelche Daten (Solange man eine Bankverbindung kennt) für eine Belastung angeben kann, finde ich zumindest eventuell problematisch.
Punkt 6: Das Bezahlen unkomplizierter zu machen wäre ein Schritt in die richtige Richtung (finde ich). Nichtsdestotrotzglaube ich, daß sich Offenheit auszahlt und daß das System, an die Leute zu appellieren und sie nicht zu zwingen, Zukunft hat. Man muß das ganze System nur im Apple-Style äußerst benutzerfreundlich aufbauen.
Punkt 7: Dieser Text hätte auch in normalen Absätzen geschrieben werden können. Das fiel mir aber erst nach geraumer Zeit auf.
Holger
Gast
Ich finde es gut wenn sich mehr Verlage an Paywalls ran trauen. Es wird einfach Zeit das journalistische Arbeit auch im Internet etwas Wert ist! Warum soll nur ein gedruckter Artikel einen Preis haben? Wichtig ist, dass die Handhabung einfach und fair gehalten wird. Ich habe kein Problem damit, ein paar Euro für einen Inhalt zu zahlen, der mich interessiert. Das darf meinetwegen auch durch eine Zwangs-Paywall kassiert werden, wie zum Beispiel bei http://anyshare.biz. Wenn ich aber erst noch einen Account erstellen muss, meine E-Mail verifizieren und mir ein weiteres Passwort merken soll, dann nervt es mich.
Uli
Gast
Diese Umstellung bei den Onlinemedien ist verständlich: Angebote, die nicht bezahlt werden, gibt es bald nicht mehr. Gut, dass Ihr für Geringverdiener noch ein Türchen offen lasst.
Bei den Bezahl-Optionen fehlt das Einfachste: flattr
... und damit eure Statistik stimmt, fehlt auch noch die Option "Ich zahle schon".
Jürgen
Gast
Ich habe mit dem bezahlen von Online-Inhalten prinzipiell kein Problem. Allerdings bin ich nicht bereit, mich durch ein Abo an eine Redaktion zu binden und somit auch für Themen zu bezahlen, die mich überhaupt nicht interessieren. Somit kommt für mich ein Abo wie bei der Zeit nicht in Frage. Mir würde es entgegenkommen, wenn das bezahlen einzelner Artikel deutlich vereinfacht werden würde. Im Moment nutze ich dafür Flattr: ein Klick und schon habe ich für die Leistung bezahlt.
Möchte ich nun auf unterschiedlichen Webseiten für Artikel bezahlen muss ich mich erst in die Bedingungen des Bezahlsystems einlesen. Diese Hürde ist dann einfach zu hoch. Ich würde mir ein System wünschen, dass von allen Verlagen eingebunden ist und das Bezahlen von einzelnen Artikeln erlaubt. Das Geschäftsmodell der Kundenbindung über Abo hat wohl im Online-Zeitalter ausgedient.
Zusammenfassend: Bezahlmauer ja aber nur, wenn ich durch kleine Beträge kleine Gucklöcher öffnen kann und nicht gleich die ganze Mauer einreißen muss.
Arne Babenhauserheide
Gast
Dazu kann ich nur sagen: Bitte bleibt frei!
Ich habe ein Online-Abo, aber ich lese die Taz eigentlich nur online über euren RSS-Feed und eure Webseite.
Erich
Gast
Nachrichten aus Blogs, wie hier einige meinen? Einige Blogs sind gut, andere geben sich Mühe, etliche habe ich in meinem FeedReader zusammen mit einigen Portalen einiger Printmedien. Was ich aber an meiner Lokalzeitung schätze, ist, dass sie für mich das Wesentliche aus dem Unwesentlichen destilliert und in ein bequemes Format gießt, das ich auch mit Marmeladenfingern umblättern kann. Dafür zahle ich noch gern und markiere einen weiteren Tagessatz > 400 täglichen "News" im eReader als gelesen. Paywall? Wie viele Konten? Bei welchen Portalen? Ne, Danke.
yberg
Gast
innerhalb kürzester zeit würden blogs und seiten die nachrichten und informationen nacherzählen und kommentieren die firewalls der presseverlage löschen und den zeitungen damit weitere werbemilliarden abgraben.die werbende wirtschaft will kontakte und keine türsteher
die verwöhnten verlagsherrn und manager hams viele jahre verpeilt, und die redakteusen und -teure landen nun ebenso in großer anzahl im wurzelwerk der sozialen errungenschaften ,das sie in großer anzahl für die niederen stände mit neoliberalen beiträgen herbeigeschrieben und begrüßt haben.
sie lernen jetzt ,daß sie tatsächlich wie die verleger und führungskrafte in einem boot sitzen.die ersten mit motor und die letzteren ohne und auch ohne ruder.
willkommen in prekarianien...
mag sein ,daß die eine oder andere gazette mit besonderem publikum die kurve kriegt,weil ihre klientel für netzinfos zahlt.zu wünschen isses
Michael Mahlke
Gast
Die Frage ist wofür man bezahlen soll. Über die GEZ Gebühren und die Steuern werden jede Menge Sender online und offline finanziert bis zu Euronews der EU. An offenen Informationskanälen ist also ken Mangel.
Lokalblogs online sind wohl auch kein echtes zukunftsmodell. Nicht umsonst werden sie meistens von Rentnern betrieben, die die Kosten für den Unterhalt reinholen möchten.
Allein diese beiden Gründe sind schwerwiegend.
Wofür also bezahlen?
Ich hatte die taz im Abo und habe es abbestellt, weil es gute Artikel gibt aber ich auch ohne diese Artikel auskomme.
Ich hatte die FAZ im Abo und es abbestellt, weil es gute Artikel gibt aber ich auch ohne diese Artikel auskomme.
Es kommt nämlich nicht mehr darauf an, dass ich mehr weiss als ich in den sowieso zugänglichen Nachrichten erfahre.
Alles danach findet sich auf Spezialseiten im Netz. Die sind entweder öffentlich gefördert und müssen daher ihre Infos ins Netz setzen oder sie sind von Privatleuten in Blogs, die richtig gut sind aber sich nicht den Verkaufsstrategien im Netz beugen. Früher buchte man eine Anzeige auf einer Seite für einen Monat und zahlte dafür 100 Euro. Heute bezahlt man eine Agentur die dann Blogs anspricht, um denen für das Anzeigen der Banner nichts zu bezahlen sondern nur für das Anklicken. Das ist so als ob ich in einer gedruckten Zeitung die Anzeigen umsonst reinsetze und nur für die, die die Anzeige ausschneidern und einschicken Geld vom Auftraggeber erhalte.
Ich glaube, das Geldverdienen fängt dann an, wenn die PR-Agenturen endlich weg sind und es Netzwerke von kleinen Blogs gibt, die ordentlich für Anzeigen bezahlt werden. Diese Blogs sollten dann aber mehr bieten als Loboinfos. Es sollte sich um echte feine Informationsnetzwerke handeln. Dieser Ansatz ist aber so neben denen, die momentan Geld verdienen, dass es fraglich ist, ob sich das durchsetzt. Denn die Verlierer wären diejetzigen Gewinner.
Im Netz ist das Vorhandensein entscheidend, nicht das nicht mehr Vorhandene.
In diesem Sinne
vic
Gast
Ich bezahle manchmal- selten- ein was ich kann. Mehr geht nicht.
KFR
Gast
keine der genannten ist noch als bookmark oder tip,feedback,comment in meinem Adressbuch gespeichert oder als Freund ,,, in Like -kreisen zwecks Unterstützung, Empfehlung and Dritte.
Tim Leuther
Gast
Und welche Zeitung war die erste die in DE Paywalls eingeführt hat?
Richtig! Die Financial Times Deutschland.
Hätte man mal erwähnen können, so wegen Vollständigkeit und so.