■ MfS-SPITZEL: Panorama: Stasi auch in Kirchenspitze
Hamburg (dpa) — Dem ehemaligen DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) ist es nach Informationen des ARD-Fernsehmagazins Panorama gelungen, auch in die Leitung der Evangelischen Landeskirchen Stasi-Mitarbeiter zu schleusen. Zahlreiche Pfarrer, Superintendenten und Oberkirchenräte haben seit Beginn der siebziger Jahre Informationen an den Stasi geliefert, berichtete Panorama gestern abend. Dadurch sei das MfS in der Lage gewesen, die Kirchenpolitik vor allem gegenüber den kirchlichen Basisgruppen gezielt zu beeinflussen. Danach haben in Leipzig sieben Pfarrer unter Decknamen wie „Amos“, „Karl Erb“ und „Carl“ für die Stasi gearbeitet, zum Teil in wichtigen Funktionen der Basisbewegung. Der Westberliner Innensenator Erich Pätzold hatte bereits Mitte Oktober unter Berufung auf den Berliner Verfassungsschutzbericht erklärt, der Stasi habe seit 1957 systematisch Kirchen und Religionsgemeinschaften ausgeforscht und unterwandert. Stasi-Angehörige hätten extra Theologie studiert, um eine Pfarrstelle antreten zu können.
WASSERQUALITÄT
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen