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Panamas Opposition unter Druck

■ Haftbefehle gegen fünf führende Oppositionspolitiker verfügt / Angeblich wurden Pläne für einen Regierungswechsel gefunden / Geplante Massendemonstration ist verboten worden

Panama–Stadt (dpa) - In Panama ist die Verhaftung von fünf führenden Oppositionspolitikern angeordnet und eine für gestern geplante Massendemonstration verboten worden. Gesucht wurden am Mittwoch unter anderem der jetzige sowie der ehemalige Präsident der Industrie– und Handelskammer und der Präsident des privaten Unternehmerverbandes, die als führende Köpfe der Oppositionsvereinigung (Cruzada Civilista Nacional/Ziviler Kreuzzug) gelten. Den Oppositionellen wird die Vorbereitung eines Staatsstreiches vorgeworfen. Bei Durchsuchungen der Handelskammer seien Pläne für einen Regierungswechsel gefunden worden. Am Dienstag war das Gelände der Handelskammer, das Hauptquartier des oppositionellen „Zivilistenkreuzzugs“, besetzt und durchsucht worden. Die Vereinigung von mehr als 100 Wirtschafts– und Unternehmergruppen führt seit zwei Monaten zahlreiche Proteste gegen die militärgestützte Regierung an und fordert die Absetzung des Militärchefs General Manuel Antonio Noriega. Dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte, der neben Präsident Eric Arturo Delvalle als der eigentliche starke Mann Panamas gilt, werden Korruption, Wahlbetrug und Ermordung politischer Gegner vorgeworfen. Auch im US–Bundesstaat Florida sollen jetzt gegen Noriega Ermittlungen im Zusammenhang mit illegalem Drogenhandel aufgenommen werden. Im Zentrum der Hauptstadt fanden am Mittwoch mehrere Demonstrationen statt, bei denen ein Personenwagen angezündet wurde. Eine Reihe von regierungskritischen Zeitungen und Rundfunksender blieben nach wie vor geschlossen. Die Fernsehberichterstattung soll nach Angaben von Beobachtern zensiert werden.

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