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Pamela Anderson in der linken BewegungVom „Playboy“ zu DiEM 25

Schauspielerin Pamela Anderson ist schon lange politisch aktiv. Sie nutzte ihre Prominenz für Peta und Assange – und jetzt für Yanis Varoufakis Partei.

Pamela Anderson am Wochenende in Graz Foto: dpa

Pamela Anderson war mal so etwas wie die Kim Kardashian der neunziger Jahre: der bekannteste weibliche Promi ihrer Generation – und eine Kunstfigur. Auf dem Grazer Kulturfestival „Elevate“, das am Sonntag zu Ende ging, machte sie sich für die linke Bewegung „Demokratie in Europa“ (DiEM25) stark.

Die transnationale Liste, an deren Spitze Griechenlands ehemaliger Finanzminister und Anti-Schäuble Yanis Varoufakis für die Europawahl kandidiert, will die EU reparieren und einen „Green New Deal“ für Klimaschutz und Arbeitsplätze. Nicht zum ersten Mal spielt Anderson ihre Klatschblatt-Berühmtheit jetzt politisch aus.

Die Genese der Pamela Denise Anderson von der Seriendarstellerin und dem Aktmodell zur Polit-Aktivistin geht so: Bei einem Footballspiel in Vancouver 1989 hielt die Kamera vor ins Publikum, die gebürtige Kanadierin Anderson war auf der Stadionleinwand zu sehen und wurde prompt von einem Bierfabrikanten als Werbekörper verpflichtet. Auch fortan vermarktete sie sich äußerst erfolgreich: Nach Kurzeinsätzen in der Handwerker-Comedy-Serie „Hör mal, wer da hämmert“ wurde sie ikonisch im roten Badeanzug der „Schwimmflügel-Serie“ (taz) „Baywatch“.

Es folgte eine lange Vorherrschaft als weltweit bekannteste Frau mit hellen Haaren. Anderson bespielte mehr Playboy-Cover als alle anderen nackten Menschen (14 Mal schmückte sie das Blatt) und füllte mit ihren Ehen und Beziehungen (sehr viele) für Jahre die Schlagzeilen von People und co.

Briefe an Putin

Schon bald aber exponierte sie ihre Haut nicht nur für den männlichen Blick und ihr eigenes Portemonnaie, sondern auch für die Tiere. „I’d rather go naked than wear fur“ heißt eine Kampagne von PETA – für die vegan lebende Anderson so passend geschnitten wie der rote Schwimmanzug. Auf der Webseite ihrer „Pamela-Anderson-Foundation“ zeigt die heute 51-Jährige – neben gar nicht mal furchtbaren Gedichten – für welche Intitativen sie sonst noch steht: „Sea Shepherd“, „Cool Earth“ und der österreichische Gnadenhof Gut Aiderbichl mit Patenpferd Rupi sind dabei. Sie schreibt offene Briefe an Wladimir Putin oder unterstützt den französischen Linksaußen Jean-Luc Mélenchon.

Zuweilen droht sich Anderson mit ihrer Herzensgüte aber zu verrennen: Für die Gelbwesten hat sie auch nach Gewalt und Antisemitismus noch ungebrochene Sympathie übrig, Wikileaks-Exilant Julian Assange nannte sie 2016 einen „Helden“ – die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Australier waren da keineswegs ausgeräumt. Und den Missbrauchsopfern von Harvey Weinstein sprach Anderson flott den „gesunden Menschenverstand“ ab: Man wisse doch, auf was man sich einlasse, wenn man ein Hotelzimmer alleine betrete.

Mit DiEM25 unterstützt sie nun eine Bewegung, die sich für eine europäische Verfassung stark macht. Das ist in jedem Fall besser als der Aktivismus ihres Ex-Mannes Kid Rock: Der Sänger nutzte seine Prominenz für den Wahlkampfsong von Mitt Romney und ist bekennender Anhänger von Donald Trump.

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4 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • 9G
    99140 (Profil gelöscht)

    Ein Artikel der der Ikone P. Anderson zusteht. Ihre Entwicklung zu einer meinungsstarken und streitbaren politischen Aktivistin beeindruckt.



    Aber als Mitglied von DiEM25 wünsche ich mir mehr Informationen zu unserer Bewegung, den Kooperationen die wir EU weit bereits initiieren konnten und unsere Anliegen. Das wäre für ein linkes Blatt vor den EU-Wahlen sicher kein Widerspruch zu eigenen Anliegen.

  • Man muss ihr aber noch erklären, dass Mélenchon mit "La France insoumise" ebenso wie Yanis Varoufakis mit DIEM25 an der Europawahl teilnimmt und man nur in den wenigsten Ländern (afaik nur Irland und Luxemburg) mehrere Stimmen hat.

    Dass jemand sich für die Assange und die Gelbwesten ausspricht, finde ich nicht weiter problematisch, ebensowenig wie, wenn eine Frau, die es nun wirklich wissen muss, wie man im Filmgeschäft mit Sexualität umgeht, ihre Meinung zu der Debatte äußert.

    • @Age Krüger:

      "Dass jemand sich für die Assange.."

      Natürlich "Dass jemand sich für Assange..."

  • Toll - auch ich unterstütze DiEM25 schon lange! Seit Frau Merkel den ökonomischen Schwachsinn "Wie sind Exportweltmeister" verbreitet hatte, war mir klar, dass mit der "Rettung Griechenlands" lediglich die Rettung der deutschen Banken gemeint war! Die die Exporte der deutschen Daimler und BMW Taxis waren mit Oliven nicht zu bezahlen! Deutschland hat daran verdient und die Griechen leiden heute noch!



    Europa sei eine "Werte Gemeinschaft"?



    Wegen gemeinsamer "Werte" (ohne Verfassung) unterstütze ich DiEM25 und weil Yanis Varoufakis, ein Ökonom wie ich, etwas davon versteht! Dass Pamela Anderson diese ökonomische Vernunft unterstützt begeistert mich erst recht!