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Palästinensische ProtestlerEU-Diplomaten zeigen Flagge

Aus Sorge um den gewaltfreien Protest im Westjordanland besuchen europäische Diplomaten das Dorf Nilin. Rund 130 Palästinenser sind seit Beginn der Proteste verhaftet worden.

Palästinensischer Demonstrant in Nilin. Bild: ap

JERUSALEM taz | Die internationale Solidarität mit dem palästinensischen Städtchen Nilin wird größer. 15 europäische Diplomaten besuchten in dieser Woche den Grenzort, in dem wöchentlich Protestveranstaltungen gegen die von Israel errichteten Trennanlagen stattfinden. Die EU-Vertreter, darunter auch deutsche Diplomaten, wollten damit ihrem Unbehagen Ausdruck geben gegenüber dem israelischen Vorgehen, friedliche Demonstranten auf unbestimmte Zeit hinter Gitter zu schicken. "Wir sehen nicht, was man den Inhaftierten vorwerfen kann", kommentierte ein Diplomat.

Rund 130 Palästinenser sind seit Beginn der Proteste in Nilin verhaftet worden, die letzten zehn erst zu Wochenbeginn. Ähnlich wie in dem kaum zehn Kilometer entfernt liegenden Dorf Bilin, wo der friedliche Protest gegen die Mauer vor fünf Jahren seinen Anfang nahm, unternimmt die Armee verschärfte Maßnahmen gegen die Bevölkerung.

Nächtliche Razzien und Verhaftungen, meist unter dem Vorwurf der Volksverhetzung, gehören zum Alltag. Die unerschütterlichen Demonstranten, die mit Unterstützung israelischer "Anarchisten gegen die Mauer" und der "Internationalen Solidaritätbewegung" zum Vorbild für andere palästinensische Grenzorte werden, zermürben die Besatzungstruppen.

Trotz der strikt gewaltlosen Demonstrationen vor allem in Bilin kommt es fast jeden Freitag zum Einsatz von Tränengas, das oft mit stinkenden Chemikalien versetzt ist. In beiden Orten gab es im vergangenen Jahr Tote. In Bilin und Nilin, wo Jugendliche auch schon mal Steine werfen, wurden seit Beginn der Demonstrationen fünf Menschen bei Armeeeinsätzen getötet, zehn Palästinenser erlitten bleibende körperliche Schäden.

Der Protest der Palästinenser richtet sich besonders gegen den Verlauf der Anlagen. In Nilin wurde die Hälfte der Landgüter aus privatem palästinensischen Besitz enteignet, um darauf die Trennanlagen oder israelische Siedlungen zu errichten. Nicht viel anders sieht es in Bilin aus, wo man bis heute vergeblich auf die Umsetzung eines Urteils des Obersten Israelischen Gerichtshofs wartet, der eine Verlegung der Trennanlagen verfügte.

Aus Solidarität mit dem Protest gegen Trennzaun- und Mauer haben zwei dänische Finanzgruppen den Boykott gegen israelischer Unternehmen angekündigt, die an dem Bau der Grenzanlagen beteiligt sind. Die Danske Bank sowie die Pensionskasse PKA Ltd. wollen in Zukunft nicht mehr mit der Firma Elbit Systems und mit der Africa Israel Investments kooperieren. Elbit liefert elektronische Warnsysteme für die Trennanlagen. Bereits im vergangenen September hatte die norwegische Regierung ihre Zusammenarbeit mit Elbit beendet.

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27 Kommentare

 / 
  • S
    Stefan

    @ PUBLICOLA:

     

    Es gibt Sachen, die sind so falsch, dass noch nicht einmal das Gegenteil richtig wäre.

     

    Aber für die Hetze ist jedes Mittel recht, oder???

  • P
    Publicola

    Netanyahus Regierung instrumentalisiert den Holocaust.

     

    »Am Vorabend seiner Abreise sprach Premierminister Benjamin Netanyahu in Yad Vashem. „Es gibt in der Welt das Böse,“ sagte er. „Das Böse muß von Anfang an zertreten werden.“ … Erhabene Worte, von dergleichen Person geäußert, die erst am Tage zuvor, … Worte des wahrhaft Bösen, … das Israel zu verbergen sucht, von sich gab. …

     

    Keine Holocaust Rede wird diese Worte der Aufwiegelung und der Verleumdung gegenüber Migranten tilgen. Keine Erinnerungsrede wird die Fremdenfeindlichkeit auslöschen, die ihr Haupt in Israel erhoben hat, nicht nur auf der extremen Rechten wie in Europa, sondern über und durch die ganz Regierung hin(durch).

     

    Wir haben einen Premierminister, der über das Böse spricht, aber einen Zaun errichtet, um Kriegsflüchtlinge daran zu hindern, an der Tür Israels zu klopfen. Einen Premierminister, der über das Böse spricht, aber teilhabt an dem Verbrechen der Gaza Blockade, jetzt in seinem vierten Jahr, mit 1.5 Millionen Menscehn unter den schändlichen Bedingungen. Ein Premierminister, in dessen Land Siedler Pogrome gegen unschuldige Palästinenser unter dem Slogan „der zu zahlende Preis“ verüben, mit ebenfalls entsetzlichen historischen Assoziationen, aber gegen die der Staat praktisch nichts tut.

     

    … In seiner gestrigen Rede war Netanyahus Gleichsetzung von Nazideutschland mit dem fundamentalistischen Iran nicht mehr als billige Propaganda. Um „über die Entwürdigung des Holocaust“ zu sprechen: Der Iran ist nicht Deutschland, Ahmedinejad ist nicht Hitler und sie gleichzusetzen beruht auf nicht weniger falschen Voraussetzungen und ist nicht weniger falsch als israelische Soldaten mit Nazis gleichzusetzen.«

     

    • Artikel: “Holocaust remembrance is a boon for Israeli propaganda”

    http://www.haaretz.com/hasen/spages/1145670.html

    • Haaretz – 01.02.2010

  • ST
    Schweizer Taschenmesser

    "Trotz der strikt gewaltlosen Demonstrationen ..."

     

    und ein Stückchen weiter:

     

    ".. In Bilin und Nilin, wo Jugendliche auch schon mal Steine werfen.."

     

    Ja was denn jetzt: Gewaltlos oder Steine werfend?

     

    Mit einem Stein kann man einen Menschen töten und das hat nichts mit Gewaltlosigkeit zu tun, dafür landen Sie auch in Deutschland im Knast verehrte Frau Knaul!

  • S
    Stephan

    Ich sehe,es ist schwierig, sich ein Bild der Situation in dieser Region zu machen. Und da liegt es natürlich nahe,dass man sich leicht durch Geschriebenes und Gesprochenes beeinflussen lassen kann. Ich kann aus eigener Erfahrung empfehlen, packt eure Sachen, fliegt nach Israel und schaut euch die Lage an. Und bitte nicht nur für einen Tag, lasst euch Zeit- es ist spannend und sehr interessant. Ich glaube, dann würden viele Kommentare anders aussehen als bisher!

  • P
    Publicola

    Ad „max“

     

    Es ist zu erwarten, dass die/derjenige, die/der den Vorwurf des Antisemitismus erhebt, zumindest einen einzigen (!) Kommenta(to)r (!) hier in der TAZ nachweisen könnte, der sich gegen das Existenzrecht Israels in den Grenzen von 1967 ausspricht und/oder die Religionsgemeinschaft der jüdischen Mitbürger der Verschwörung zum Schaden der Menschheit anklagt.

     

    Trifft nämlich der Vorwurf des Antisemitismus zu, so handelt es sich um den strafbewehrten Bereich der Volksverhetzung. Wenn der Vorwurf sich nicht belegen lässt, ist m. E. dieser Vorwurf aus intellektueller Sicht infantil, aus rechtlicher Sicht allerdings strafbar (Verleumdung, üble Nachrede) . Meinerseits lässt sich ein solcher Kommenta(to)r bislang nicht feststellen. Um den Gegenbeweis wird dringend gebeten !

     

    Wie der Kommentator „max“ mit Recht betont, ist es ja genau die bedauerliche und unselige Folge von benannten Postings, dass diese sich als sehr schädlich, weil kontraproduktiv erweisen; denn in ihnen werden zahlreiche Kommentatoren völlig zu Unrecht von "sich moralisch aufs hohe Ross setzenden Richtern" „entlarvt“ und "enttarnt".

    Ein Nebenprodukt dieser unbegründeten „Fehlurteile“ dieser selbsternannten „Richter“ der Menschheit ist, dass relevante Diskurse zu aktuellen Themen unterdrückt werden.

  • P
    Peter

    @Beobachter

     

    Zu Ihrer Wahrnehmung

     

    "Haben Sie sich denn nie gefragt, warum man solche Berichte des öfteren im deutschen TV zu sehen bekommt, wohingegen man über die Leiden der eigentlichen Schwachen in diesem Konflikt fast nie etwas hört?",

     

    gestatte ich mir die Frage, welche Sender des deutschen Fernsehens Sie bevorzugen? Bei gewissen Privaten, an denen z.B. die Axel Springer AG maßgeblich beteiligt ist, dürften Sie sich nicht wundern (kann ich aber nur auf Verdacht, nicht aus eigener Anschauung behaupten). Die Berichterstattung der Öffentlich-rechtlichen, über "Tagesschau" und "heute" hinaus, erscheint mir insgesamt recht ausgewogen.

     

    Ihre Einschätzung der Servilität der Kanzlerin (und ihrer Entourage) teile ich. Und für Ihren erhellenden Link auf die territoriale Entwicklung in Palästina vielen Dank.

     

    @ Stefan (das echte Wasauchimmer)

     

    Für das Niveau, auf dem noch mitzudiskutieren ich bereit bin, gibt es Untergrenzen.

  • H
    hschweizer

    @Stefan (der echte)

    Bin voll und ganz deiner Meinung und schliesse mich deinem Protest gegen die von manchen Medien gehätschelten faschistoiden Terroristen und ihre weltfremden AnhängerInnen, die mit einem Beutel Mehl nach Gaza, Bilin und Nilin pilgern...

     

    Übrigens gibt es eine ganze Reihe Meinungsumfragen, aus denen hervorgeht, dass palästinensiche Dörfer es vorziehen von Israel eingemeindet zu werden und ein menschenwürdiges Leben zu führen statt in einem künftigen Palästinenserstaat.

  • A
    aso

    @ max:

     

    Sie werfen @ Stefan vor, er sei „zur differenzierung nicht im geringsten in der lage“.

     

    Dieser Vorwurf ist nicht gerechtfertigt, zumal Sie zeigen wie es geht: sind Sie selbst dazu in der Lage...zur Differenzierung?

    Statt inhaltlich auf seine Argumente zu reagieren, werden Sie persönlich, werfen ihm eine „widerliche art“ vor.

    Wer so kontert macht deutlich, daß es ihm an sachlichen Argumenten mangelt.

    Wie weit Muslimischer Antisemitismus bereits in Deutschland fortgeschritten ist, wird sogar von Cem Özdemir nicht bestritten:

    http://www.youtube.com/watch?v=GO8GsPmoa50&feature=player_embedded

     

    @ Beobachter:

    Erzählen Sie als Insider doch mal, wie man auf die perverse Idee kommen kann, Kindersoldaten zu drillen?

    Ihr Kartenmateriel ist reine Propaganda: Es wird suggeriert es gäbe so etwas wie „Palestinian Land“.

    Erklären Sie doch mal, was das sein soll?

    Der UN-Teilungsplan war übfrigens eine Empfehlung, der die Palis nicht gefolgt sind. Was hinderte sie daran, bis 67 ihren eigenen Staat zu gründen?

     

    @ end.the.sinnfrei:

    Die übliche Frau Knaul-Hetze...plus Pali-Prop: aus Schutzzäunen gegen Terroristen, werden Werkzeuge um die Palis zu berauben...

     

    @ Günter:

    „...Was wäre eigentlich die Folge, wenn auch die Palästienser nach dieser Logik handeln würden???...“:

    Machen sie doch schon längst:

    Für den völkerrechtswidrig Entführten Gilad Schalit wird die Freilassung von 1000 Gefangenen Palis gefordert.

     

    @ Heuchler:

    Frieden zwischen Palis und Israelis: wer erklärt mal, wie das mit der aktuellen Hamas-Charta funktionieren soll?

  • M
    max

    ach stefan,

     

    nicht nur der antisemit darf nicht entscheiden, was antisemitismus ist, du darfst es auch nicht, jedoch du tust es ohne unterlass.

    eigentlich bist du der grund dafür, dass menschen beginnen wegzuhören, wenn dieser vorwurf erhoben wird und das ist traurig. die anzahl der antisemitischen übergriffe steigt und diese sollten aufmerksamkeit erfahren. du hingegen sorgst mit deiner widerlichen art dafür, dass ich manchmal überhaupt nicht mehr hinhören will, wenn jemand das wort "antisemitismus" benutzt, weil ich gleich an eine gestalt wie dich denke, der ich nicht einmal ansatzweise zugestehe, irgendwen zu beurteilen, da du zur differenzierung nicht im geringsten in der lage bist und das label "antisemit" über alle stülpst, die nicht mit deiner / der offiziellen israelischen regierungsmeinung übereinstimmen.

    ich erwarte im übrigen nicht, dass du mir oder wem sonst in den allerwertesten kriechst, sondern dass du zu denken und zu differenzieren anfängst. du würdest dir und der welt (und den juden dieser welt, wie ich bereits sagte) einen gefallen tun.

  • F
    Fussballer

    @Yvonne

    Hallo? Alles gut bei dir? Selten so einen blöden Kommentar gelesen!

     

    Ich bin durchaus der Meinung das eine freie Zeitung wie die Taz,objetiv die Lage an den Grenzorten beschreiben kann.

    Die Wahrheit tut halt weh,es ist nun mal Fakt das die Israelische Besatzungsmacht alles erdenkliche tut um friedliche Demonstranten zu schikanieren.Ich glaube nicht das die Taz sich die nächtlichen Razzien ausgedacht hat und glaube auch nicht das dieses Unrecht das diesen Menschen angetan wird eine reine Propaganda meiner geliebten Taz ist.Diese Dinge geschehen und man sollte der Taz danken das das auch veröffentlicht wird! So etwas nennt man Pressefreiheit meine lieben Pro-Besatzungbefürworter.

    Immer wenn auch nur ein wenig die ungerechte Art und weise des Besatzungregim kritisiert wird,ist gleich in jedem zweiten Kommentar der Antisemitismus-vorwurf

    zu lesen.Versöhnen statt spalten !

  • SE
    Stefan (der echte)

    @ Peter

    "Nur hat den [Friedensprozess] dann leider der mutmaßliche Kriegsverbrecher Ariel Scharon binnen weniger Minuten mit seinem feisten Hintern vom Tempelberg gefegt."

    Genau, binnen weniger Minuten hat Ariel Scharon eine Intifada ausgelöst, die einer monatelangen Planung bedarf. Der Mann kann zaubern.

     

    @ Günther

    Du stellst die Operation "Gegossenes Blei" als Rachefeldzug der Israelis dar, in dem die Maxime lautet "einer von uns - hundert von denen". Dann fragst du heuchlerisch, was passieren würde, wenn die Palis genauso denken würden. Nein, die Palis denken nicht so, sie denken, dass sie Israel vernichten wollen. Was wäre, wenn Israel mit seinen militärischen Möglichkeiten den Palis mit deren Maxime gegenüber getreten wäre? Denk mal nach...

     

    @ Max

    Es ist nicht der Antisemit, der entscheidet, was Antisemitismus ist.

    Die Aussage, dass die Juden ja an dem Antisemitismus (wahlweise Volkes Zorn)selber schuld seien, ist eine zutiefst antisemitische, auch wenn es dir nicht passt. Sollte ich jetzt Deppen wie dir hinten rein kriechen, damit du nicht auf die Idee kommen könntest, dass die Juden (ersatzweise Israelis) noch schlimmer sind, als du bereits angenommen hast?

     

    @ end.the,civilisation

    "Trennanlage" ist wirklich ein zu aseptischer Begriff für ein Bauwerk, das dafür sorgt, dass Terroristen nicht mehr ihrer Passion, dem Töten Unschuldiger, nachkommen können. Meine Umschreibung wäre dann eher TAA - Terroristen-Abwehr-Anlage. ...natürlich mit unübersehbaren Beeinträchtigungen für die Menschen, die dem Leben jüdischer Bürger bestenfalls nur ein freundliches Desinteresse entgegenbringen.

     

    @ alle Heuchler

    Nochmal: Wo bleiben die Proteste gegen die Terroristen?

  • B
    Beobachter

    @Elser Mayer:

     

    Haben Sie sich denn nie gefragt, warum man solche Berichte des öfteren im deutschen TV zu sehen bekommt, wohingegen man über die Leiden der eigentlichen Schwachen in diesem Konflikt fast nie etwas hört? Über Schulen und Kindergärten aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland, wo gerade eine Panzergranate den Lehrer vor den Augen der Schüler zerfetzt hat (was wiederholt vorkam, dass israelisches Miltitär solche Einrichtungen beschießt), oder das nahezu eine halbe Millionen Kinder im Gazakrieg teils schwersttraumatisiert (oder gar zerfetzt und verstümmelt) wurden darüber hab ich selten oder nie was gehört in ARD oder ZDF.

    Dort treten die Palästinenser meistens als der "hässliche Araber-Moslemterrorist" auf, Menschlichkeit wird ihnen weitestgehend nicht zugestanden bzw. normale Leute nicht gezeigt und das oft in vorgeblich seriösen Sendungen wie Weltspiegel oder Auslandsjournal...zur besten Sendezeit oft.

    Das ist ja genau das, was die Israelis seit Jahrzehnten erfolgreich gegenüber einer westlichen Öffentlichkeit praktizieren, die Darstellung des Konflitks durch ihre Brille und dass das die Gegenseite schlecht wegkommt liegt auf der Hand.

     

    Genau diese subtile Art der Dauerberieselung durch die Medien erzeugen ja erst ein schiefes Bild von den Ursachen und Hintergründen dieses tödlichen Konflikts zwischen zwei Völkern um das gleiche Land.

     

    Und wenn man die Servilität der deutschen Bundeskanzlerin gegenüber Israel sieht (die in dieser Form weder Schmidt noch Kohl noch Schröder an den Tag legten) und dann weiß, dass die Aufsichtsgremien der öff-recht-Rundfunkanstalten paritätisch massiv mit Parteivertretern besetzt sind, wundert einen garnichts mehr.

  • B
    Beobachter

    Mal ein kurzer Blick auf die Landkarte:

     

    http://www.antikrieg.com/aktuell/_____palestinian-land.jpg

     

    Ich denke, dass sagt mehr als tausende Worte.

     

    Danke und MfG

  • F
    Flo

    "friedliche Demonstranten auf unbestimmte Zeit hinter Gitter zu schicken. "Wir sehen nicht, was man den Inhaftierten vorwerfen kann", kommentierte ein Diplomat."

     

    Wenn die Herren und Damen Diplomaten wirklich etwas erreichen wollen, sollten sie mal nach Syrien, Iran, Nord Korea oder China gehen. Dort geschieht xxx mal schlimmeres Unrecht und das jeden Tag.

    Hier wird am laufenden Band gefordert "härtere Strafen für Steineschmeißer" und dann fährt man extra dorthin um zu sehen ob Steineschmeißer zu Recht oder unrecht verhaftet wurden OBWOHL die Regierungen anderer Ländern tausendmal schlimmer Verbrechen begehen?

     

    Ich glaube die Herren Diplomaten sind in ihrer Arbeit nicht genug ausgelastet...

  • M
    max

    lieber stefan,

    wo auch immer du bisher ein anzeichen für antisemtismus in den kommentaren entdeckt hast, war das stets *bingo!* ein zeichen für intellektuelle unzulänglichkeit. du würdest dir und der welt und allen juden in dieser welt einen gefallen tun, wenn du dein gehirn einschaltetest und deine allein auf die suche nach antisemiten gerichtete weltsicht neu justierst. ohne viel hoffnung ...

    dein max

  • E
    end.the.occupation

    Das bemerkenswerte an Frau Knaul bleibt die Konsequenz, mit der Sie die Orwellianismen der Besatzer verwendet.

     

    So wird aus der isr. Einrichtung, die ganz allein dazu dient, die Pal. ihres Wassers und ihres Landes - ihrer Lebensgrundlagen - zu berauben und ihre Siedlungen und Städte in Ghettos umzuwandeln - ganz aseptisch eine "Trennanlage".

     

    Ebenso bemerkenswert die Haltung der deutschen Regierung, deren Botschaftspersonal bei den rechtsstaatlichen Regelungen Hohn sprechenden Prozessen gegen pal. Menschenrechtsaktivisten anwesend ist - eine Idee auf die Frau Knaul natürlich niemals käme - während Shimon Peres, der über die verschiedenen Facetten der ethn. Säuberung präsidiert - im Bundestag über Menschenrechte und Rassismus salbadern darf.

     

    Deutsche Staatsraison - Heuchelei - at it's best.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    "Trotz der strikt gewaltlosen Demonstrationen vor allem in Bilin .....In Bilin und Nilin, wo Jugendliche auch schon mal Steine werfen..."

     

    der satz allein zeigt die absurdität, mit der die TAZ sich einerseits mitfühlend mit dem holocaust befasst, anderseits aber durch unwahrheiten und fast schon antiisraelische hetze sich aufs niveau der jungen welt oder jungen freiheit herabbegibt.

  • P
    Peter

    Danke, lieber Lukas; dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Weil aber heute der (zu Recht) Friedensnobelpreisträger Schimon Peres im Lande ist, fällt mir ein, dass das ganze Problem 1995 schon fast gelöst war - bis nicht etwa ein palestinensischer "Terrorist", sondern ein verbohrter, israelischer Fanatiker den Friedensnobelpreisträger Itzhak Rabin feige hinterrücks ermordete. Als dann das israelische Volk leider nicht den anderen Friedensnobelpreisträger Peres wählte, sondern den unsäglichen Bibi Netanjahu, war's mit dem Frieden vorbei - bis Jahre später ein gewisser Jehud Barak viel Schweiß und Mühe in einen erneuten Friedensprozess investierte. Nur hat den dann leider der mutmaßliche Kriegsverbrecher Ariel Scharon binnen weniger Minuten mit seinem feisten Hintern vom Tempelberg gefegt.

    Nicht, dass ich fundamentalistische Süppchenkocher wie die Hamas nicht auch zum Kotzen fände. Aber wer glaubt, Frieden sei möglich, solange Israel sich die Palästinensergebiete mehr und mehr einverleibt, muss intellektuell schwerbehindert sein.

  • S
    Stefan

    "Trotz der strikt gewaltlosen Demonstrationen vor allem in Bilin..." soll bedeuten, dass man in Bilin STRIKT gewaltlos ist, in Nilin aber nur oder relativ gewaltlos???

     

    Ist das genau wie in der Fairy-Werbung mit Villariba und Villabacho: Während in Nilin noch die Steine fliegen läuft in Bilin schon die Pressekonferenz?

     

    @Lukas:

    Wer bitte will "mit Grenzen, Panzern und Siedlungen den Antisemitismus besiegen"? Nur weil du mit einem generellen Einreiserecht nach Israel für alle Terroristen den Terrorismus besiegen willst, müssen doch die Israelis nicht genauso dumm sein.

    Antisemitismus bekämpft man, wenn man antisemitische Propaganda-Lügen bekämpft, nicht dadurch, dass man Terroristen (praktizierende Antisemiten) gewähren lässt. Oder meinst du, dass es ein Erfolg war, wie die Welt Hitler mit seinem Antisemitismus ins Leere hat laufen lassen? Der hat sich ja bei Zeiten beruhigt - bevor noch was Schlimmes passieren konnte, nicht wahr?

     

    Mein bester Lukas, deine Forderung, die Juden mögen sich nicht verteidigen, sonst leisten sie ja dem Antisemitismus Vorschub ist...? Bingo: Ein Anzeichen für Antisemitismus.

  • J
    Jon

    Wie kommt Sie alle bloß darauf, dass mit ihren wenigen Zeilen ein Konflikt zu erklären ist, der nun schon jahrtausende alt ist?

  • G
    Günter

    Hamas-Terroristen sollen während des letzten Gaza-Konflikts 3 israelische Zivilisten und 10 israelische Soldaten getötet haben.

     

    Israelische Soldaten sollen während des letzten Gaza-Konflikts 1300 Palästinenser - Soldaten und Zivilisten - getötet haben.

     

    Klar, dass die Solidarität den Opfern dieses Konflikts gilt, also Israel.

     

    Die 1300 Palästinenser waren keine Opfer, sondern Terroristen. Die Maßnahmen Israels waren angemessen, verhältnismäßig, notwendig und zielführend.

     

    Für einen toten Israeli 100 tote Palästinenser, eine ganz normale, völlig zu recht disproportionale Reaktion Israels halt? Was wäre eigentlich die Folge, wenn auch die Palästienser nach dieser Logik handeln würden???

  • A
    Antiextremist

    Ja, dieses gewaltfreie Steinewerfen kenne ich auch von den Berliner Maifestspielen am Boxi. Da gibt es auch jedes Jahr Empöhrung darüber, das die grünen Männchen nicht still halten, damit man sie einfacher treffen kann.

  • G
    goloci

    signiert @ Mondoweiss

     

    January 2010

    Shimon Peres Does Not Speak for Us !

     

    We are writing this letter as Israeli citizens. Some of us are 1st, 2nd or 3rd generation Holocaust survivors, and we are all activists who are pursuing peace and justice for everyone in our troubled region. We wish to express our concern regarding Germany’s Middle East policy, which is harmful and immoral. Our appeal also regards the upcoming visit of Israeli president Shimon Peres to Germany this week.

     

    While it is certainly justified to condemn and act against attacks on innocent Israeli civilians, it is morally unacceptable that German decision-makers consistently ignore, or even defend, Israeli attacks on innocent civilians, which inflict a much higher number of casualties, mostly in Lebanon and in the Occupied Palestinian Territories (OPT). Furthermore, we are concerned about a climate of fear in German politics, when moderate and well-founded criticism of severe Israeli violations of human rights is treated with McCarthyite methods, such as the attacks against Heidemarie Wieczorek-Zeul and Herman Dierkes.

     

    When President Shimon Peres lands in Berlin, an honest person should not lavish him with automatic praise, but ask, politely yet firmly, why he has been a member or a senior propagandist for Israeli governments which have used cluster munitions , flechette artillery shells and white phosphorus bombs in densely populated civilian areas in Gaza and Lebanon, have built more settlements in the OPT and have imposed separate legal systems for Israeli settlers in the OPT and their Palestinian neighbors. One can also ask him why he authorized the kidnapping and ill-treatment of an Israeli citizen in Rome (Mr. Mordechai Vanunu, September 1986), a clear violation of international law, and why it should be acceptable for one state in the Middle East to acquire nuclear weapons, a situation which necessarily brings about a dangerous arms race in this volatile region. One can ask him why he authorized, as Prime Minister in April 1996, the mass bombing of villages in Southern Lebanon, explicitly aimed at creating a wave of refugees flooding Beirut. We suspect that Mr. Peres has not learned that it is illegal to inflict lethal collective punishment on a civilian population.

     

    Germany should obviously draw a lesson from the Holocaust, and other genocidal policies carried out by Germans. The true lesson is that everyone should stand up for universal principles of human rights. Therefore, Germany is morally obliged not only towards Jews living in Israel, but also towards Palestinian and Lebanese civilians. President Shimon Peres, who has been responsible for numerous severe human rights violations, should not be regarded as the representative of world Jewry. In fact, he does not even speak for all Israeli Jews. We call on the German government to stop ignoring or justifying severe human rights violations committed by Shimon Peres and the State of Israel, including those documented by the Goldstone Report, and to stop providing the weapons which facilitate these violations.

  • EM
    Else Mayer

    Als ich einen Bericht über eine Palästinenserin die sich in einem Kindergarten in die Luft sprengen wollte im Fernsehen gesehen habe ist mir klar geworden dass Israel zwar nicht perfekt ist aber das Recht hat sich zu verteidigen.

     

    Auf die Idee einen Artikel über den Terrorismus dort zu schreiben kommt die taz leider nicht.

  • L
    Lukas

    An den selbstgerechten Menschen:

     

    Warum muss man sich denn immer auf eine Seite schlagen? Wer nicht mehr differenzieren kann, sondern immer nur sagt "die einen sind gut, die anderen sind böse" ist nicht besser als jeder Stalinist und öffnet Tür und Tor für Faschismus. Für Yvonne sind also alle Kinder im Westjordanland böse und man darf ihren Eltern Land wegnehmen und Mauern vor ihre Nase setzen. Schade, dass vor deinem Gesicht schon eine riesen Mauer steht, die Dich den Horizont nicht mehr sehen lässt, sondern nur noch den Feind, gegen den jedes Mittel recht ist. Ist das so? Falls doch nicht, dann erkläre mir, wie man mit Grenzen und Panzern und Siedlungen den Antisemitismus besiegen will.

     

    An den echten Stefan:

     

    Der Satz ist so gemeint, das in Nilin gewaltfrei demonstriert wird und in Bilin schon mal Steine fliegen.

     

    Ach, und warst du schonmal in Deutschland auf einer Demonstration oder im Fußballstadion? Und hast du danach gelesen, was in der Zeitung steht? Wer hier der Aggressor war? Wer hier wen geschlagen hat und wer zurück? und hat das auch nicht mit deiner Einschätzung übereingestimmt?

    Aber vielleicht schlagen ja nur in Deutschland und in China und in Weißrussland Polizisten Demonstranten. Vielleicht gibt es das ja wirklich nicht in Israel.

  • SE
    Stefan (der echte)

    "Trotz der strikt gewaltlosen Demonstrationen vor allem in Bilin..." vs. "In Bilin und Nilin, wo Jugendliche auch schon mal Steine werfen..."??? Was den nun? Wenn man nur oft genug etwas von einem friedlichen Protest schreibt, dann stören ein paar von Jugendlichen geworfene Steinchen auch nicht mehr.

    Kürzlich las ich eine Statistik von verletzten Polizisten und Soldaten in Bilin und Nilin - wurden die von den strikt friedlichen Demonstranten wund geschmust, oder wie?

    Wo bleibt der Protest gegen die TERRORISTEN?

  • Y
    Yvonne

    War doch immer klar, auf welcher Seite sie stehen, auf der Seite der radikalen Hamas, pfui ihr TAZ-Schreibtischtäter!