: Palästinenser–Proteste auf Ost–Jerusalem ausgeweitet
■ Wieder zwei Palästinenser im Gaza–Streifen erschossen / Shamir will ausländische Journalisten nicht mehr in besetzte Gebiete lassen
Jerusalem (dpa/afp) - Am achten Tag der Protestbewegung in den israelisch besetzten Gebieten sind in der Stadt Khan Younis im Gaza–Streifen erneut zwei palästinensische Jugendliche von israelischen Militärs erschossen worden. Zuvor hatten palästinensische Demonstranten - offiziellen Angaben zufolge - israelische Soldaten mit Steinen, Flaschen und Brandbomben angegriffen. Die Besatzungstruppen setzten Tränengas, Gummige schosse und auch scharfe Munition gegen die Protestierenden ein. Erstmals seit Beginn der revoltenähnlichen Bewegung kam es am Dienstag nicht nur in Städten der Westbank und des Gazastreifens, sondern auch in Ost–Jerusalem zu anti–israelischen Demonstrationen. Nach einem Bericht des israelischen Rundfunks hat Ministerpräsident Itzhak Shamir dem Generalstab vorgeschlagen, die besetzten Gebiete für ausländische Journalisten, vor allem aber für Fernsehteams zu sperren, weil deren Bilder einen „sehr negativen Effekt im Ausland haben würden“. Shamirs Sprecher Avi Pazner dementierte diese Meldung. Unterdessen wurden Journalisten, die den Verlauf einer Demonstration auf dem Gelände der Universität von Bir Zeit beobachten wollten, von israelischen Soldaten an einer Straßensperre aufgehalten. Bericht auf Seite 7
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