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Palästinenser im HungerstreikKämpfer und Theateraktivist

Seit Anfang der Woche befindet sich der Palästinenser Zakaria Sbeidi im Hunger- und Durststreik. Damit will er seine Freilassung erzwingen.

Zakaria Sbeidi im Dezember 2004 in Jenin im Westjordanland. Bild: reuters

Dreimal entkam Zakaria Sbeidi den gezielten Tötungsversuchen der israelischen Soldaten. Die Armee der Besatzer bekam den einstigen Kommandanten der gefürchteten Al-Aksa-Brigaden in Jenin im Norden des Westjordanlandes nicht zu fassen. Nach einem Waffenstillstand im Jahr 2007 glaubte Sbeidi sich nicht mehr verstecken zu müssen, bis ihn im Mai dieses Jahres die eigenen Leute festnahmen. Er sei eine „Gefahr für die öffentliche Sicherheit“, behauptet der palästinensische Staatsanwalt.

Anklage wurde bislang nicht erhoben. Um ein Ende dieser „Farce“, wie der 37-Jährige selbst sagt, und seine sofortige Entlassung zu erzwingen, verweigert der „Held des palästinensischen Widerstandes“ seit Anfang der Woche die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit.

„Sollte die Palästinensische Autonomiebehörde Zakaria nicht auf freien Fuß setzen, wird er die Woche mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überleben“, heißt es in einer Pressemitteilung des „Freedom Theaters“. Sbeidi gehörte zu den Gründern des Theaters im Flüchtlingslager von Jenin, und er war ein enger Freund von Juliano Mer-Khamis, dem Theaterdirektor, der vor gut einem Jahr von Unbekannten erschossen worden war.

Immer wieder kommt es seit dem Mord an Mer-Khamis zu Verhaftungen von Theatermitarbeitern. Vor allem Israel vermutet die Täter in diesen Kreisen. Sbeidis Inhaftierung steht hingegen nicht damit in Verbindung. 150 Palästinenser waren am gleichen Tag festgenommen worden, nachdem das Haus des Gouverneurs von Jenin beschossen wurde.

„Was immer Abu Masen entscheidet, wir stehen hinter ihm“, sagte Sbeidi über Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, als er mit Israel über den Waffenstillstand einig wurde. Schon als 14-Jähriger schloss sich Sbeidi den Tansim an, der Fatah-Jugend, warf Steine und Molotowcocktails auf die Besatzer und kam schließlich für viereinhalb Jahre hinter Gitter. Wieder auf freiem Fuß, diente er kurze Zeit in den Reihen der „Präventiven Sicherheit“, dem Geheimdienst im Westjordanland, der ihm jetzt die Handschellen anlegte.

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7 Kommentare

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  • S
    SomaRiot

    Liebe taz-Redaktion,

     

    ihr habt die e-Mailadresse von Anzar Hesbollah. Wie wäre es mit einer Strafanzeige wegen Volksverhetzung?

     

    Könnt ihr es ertragen, wenn in eurem Forum "Tod Israel" gerufen wird?

     

    Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn ihr das ganze Forum dicht macht, wenn ihr (was ich verstehe) keine Zensur machen wollt.

     

    (Der betreffende Kommentar ist inzwischen gelöscht. Die Red./wlf)

  • S
    SomaRiot

    @ Ute:

     

    Sie kriegen immer die Kurve. Palästinensische Behörden sperren einen Palästinenser ein. Schuld ist: tatataa! Israel!

     

    Brillante Analyse.

  • A
    andreas

    @alex

     

    also ich habe noch nix von antisemitischen schlägern aus dem größten islamischen land der welt gehört. auch nichts von indonesischen salafisten oder anderem terroristischem kruppzeug, was die westlichen demokratien angreifen will. in dem sinne von 1,5 milliarden menschen zu sprechen, ist undifferenziert und bekannter linker populismius.

    der islam in D allerdings wird nicht von den hiesigen medien oder der mehrheitsgesellschaft in verruf gebracht, sondern von der unfähigkeit der muslimischen verbände, die reflexartig "islamophobie" brüllen oder "alle kartoffeln sind rassisten und sie unterstützen den kindermörder israel". sie verweigern jegliche verantwortung. sie stoßen keine diskussionen unter den menschen an die sie vertreten und sie verweigern sich dem sekualrem staatsprinzip.

     

    wenn sich die muslimische community endlich emanzipieren würde, und die verhältnisse so blieben, würde ihr text sind machen.

    so allerdings bestätigt er nur das gänginge pseudo-linke, antira und antiimp geschwätz, dass das opfer immer der stolze wilde (hier der moslem) und der täter immer der faschistische westen (wahlweise der deutsche, der ami oder der israeli) ist.

     

    wenn also ein arabischer "kulturschaffender" gewalttäter in israel eingesperrt ist und dann sch frei hungern will, kann ich nur sagen: "guten appetit und das nächste mal vorher denken und dann steine/mollis schmeißen".

  • U
    Ute

    Auch hier stellt sich die Frage, inwieweit eine Autonomiebehörde im Würgegriff der Besatzungsmacht und der westlichen Geldgeber unabhängig agieren kann.

    Natürlich kann sie sich auch hinter solche einem Druck verstecken Es kann deshalb nur deren Aufgabe sein, transparent gegenüber der eigenen Bevölkerung zu handeln und Rechtsstaatlichkeit zu üben.

     

    Dauerhafte Festsetzungen ohne Anklage sollen das Privileg der israelischen Besatzungsmacht bleiben, die dies massenhaft praktiziert.

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Terrorist mit kulturellem Alibi.

  • A
    alex

    Über Bombenattentate und islamischen Terror berichtet man natürlich mit Vorliebe, aber wenn die Widerstandskämpfer dann der (vermeintlichen) westlichen Logik folgen und einen gewaltfreien Widerstand praktizieren, dann "oh Wunder" gibt es eine kleine Randzeile bzw. gar keine Zeile,

    der Hungerstreik von 1600 palästinensischen Gefangenen im Mai 2012 verlor sich genauso unspektakulär irgendwo im arabischen Wüstensand.

    Da berichtet man lieber über eine Timoschenko in der Ukraine oder Pussys in Russland, den der Feind liegt ja schließlich im Osten.

    Ehrenmörder, Salafisten, Terroristen, arabische Jugendgangs, Sozialschmarotzer, Genitalverstümmler, Bildungsverweigerer, antisemitische Schläger... das ist der Islam in Deutschland. Erschreckend wie 1,5 Milliarden Weltbürger hier als ein einziges Ressentiment hingestellt werden.

    Da wundert es dann auch nicht, dass die Schuld für die liebevoll so genannten "Döner-Morde" und das Breivik-Massaker affektiv den Opfern in die Schuhe geschoben wird. Wir wissen noch nichts, aber es war mutmaßlich der Moslem!

    Hier wird ein Feindbild konstruiert, nicht abzusehen was daraus einmal erwachsen wird... Wehret den Anfängen! Wenn wir aus dem Holocaust gelernt haben, unsere Solidarität davon abhängig zu machen, woher einer kommt oder woran einer glaubt, dann sind wird die größten Idioten vor der Geschichte.

  • BH
    Beat Höstergerser

    " Schon als 14-Jähriger schloss sich Sbeidi den Tansim an, der Fatah-Jugend, warf Steine und Molotowcocktails... "

     

    na dann handelt es sich wirklich um einen "Widerständler" ... man man man Susanne.

     

    Soll er doch hungern. Wer gewalt nutzt muss mit Strafe rechnen. Das verstehen gerade linke Kader nicht, aber das Gewaltmonopol liegt nun mal beim Staat.