piwik no script img

■ PKK-Chef sorgt für VerwirrungAbdullah Öcalan vergrault seine Anwälte

Berlin/Imrali (taz/AFP) – Die Verteidigungsstrategie von Abdullah Öcalan sorgt unter seinen Anwälten, Anhängern und Unterstützern für Verwirrung. Gestern ging der PKK-Chef auf Distanz zu der Anwältin Brigitte Böhler. Bisher galt die in Amsterdam residierende Deutsche als sein Rechtsbeistand in Europa. „Diese Person ist nicht meine Anwältin und nicht meine Vertreterin“, zitierte gestern die Nachrichtenagentur Anadolu den Angeklagten. Wohl habe er den „Namen schon einmal gehört.“

Der PKK-Chef mußte gestern bei seinem 4. Prozeßtag ganz ohne Verteidiger auskommen. Die waren nicht auf die Gefängnisinsel Imrali gefahren – offiziell weil sie vor ihrem Hotel von Demonstranten bedroht worden waren. Korrespondenten berichteten jedoch, am Vortag sei es im Gerichtssaal zum Eklat zwischen Öcalan und dem Anwaltsteam gekommen.

Auch bei der Europavertretung der PKK in Brüssel scheint Öcalans Auftreten schwere Verstörung auszulösen. Ob die Einlassungen des eigenen Generalsekretärs nun die Einstellung des bewaffneten Kampfes bedeuten oder nicht, will Europasprecherin Mesgin Sen auf Anfrage der taz nicht kommentieren und auch sonst eigentlich nichts sagen – nur soviel: „Ich habe keine eigene Meinung.“ taud

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen