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Oppositionsgruppe in Kambodscha gegründet

■ Asean fürchtet um Friedensprozeß ohne UNO-Truppen

Bangkok (dpa) — Frühere politische Häftlinge und Dissidenten haben in Phnom Penh die Gründung einer Oppositionsgruppe bekanntgegeben. Es ist die erste neue Organisation in Kambodscha, die seit der Pariser Friedenskonferenz vor drei Monaten entstand. Einer ihrer Sprecher beschuldigte das kambodschanische Regime, es sei durch und durch korrupt. Die Dissidenten Phan, Thun Saray und Khay Matoury, der als Generalsekretär die demokratische Menschenrechtsgruppe „Adhoc“ leitet, haben am Wochenende dem kambodschanischen Nationalrat ihr Programm übergeben. Der Rat, der aus Vertretern aller vier kambodschanischen Bürgerrechtsparteien besteht, soll zusammen mit den Vereinten Nationen bis 1993 freie Wahlen organisieren. Die vier Khmer- Gruppen haben Ende Oktober in Paris ein gemeinsames Friedensabkommen zur Beendigung des 13jährigen Bürgerkriegs unterzeichnet. Außerdem stimmten sie vor kurzem zu, daß Oppositionsgruppen als „Vereinigungen“, nicht aber als Parteien auftreten können. Dafür ist die Sammlung von mindestens 3.000 Unterschriften erforderlich. Darüber hinaus müssen solche Gruppen vom Nationalrat genehmigt werden, bevor sie politisch aktiv werden können. Der südostasiatische Staatenverbund Asean hat unterdessen die Befürchtung geäußert, daß der Friedensprozeß in Kambodscha ohne Entsendung weiterer UNO-Truppen einen empfindlichen Rückschlag erleiden könnte.

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