Olympische Sommerspiele in Tokio: Keine Zuschauer aus dem Ausland
Wegen Corona findet das weltgrößte Sportereignis nur vor japanischem Publikum statt. Damit entgehen den Organisatoren Millionen bei den Ticket-Einnahmen.
Mit der historisch beispiellosen Entscheidung wolle man im Ausland lebenden Ticket-Inhabern „Klarheit“ verschaffen und die Möglichkeit geben, ihre Reisepläne „anzupassen“, erklärten die Organisatoren.
Das Internationale Olympische Komitee und das Internationale Paralympische Komitee „respektieren und akzeptieren diese Entscheidung vollständig“. Genauere Angaben zur Rückerstattung bereits gekaufter Tickets würden zeitnah veröffentlicht.
Bislang waren rund eine Million Tickets an Fans aus dem Ausland verkauft worden. Für das geplante Budget der Organisatoren ist der Ausfall bei den Ticket-Einnahmen ein harter Schlag. Hinzu kommen erhebliche Folgen für das Tourismus-Gewerbe, das auf viel Geld von Olympia-Gästen und die Werbewirkung gehofft hatte.
4,5 Millionen Eintrittskarten gingen bislang an japanische Käufer. Ob Einheimische bei Olympia und Paralympics in die Arenen dürfen, soll erst bis Ende April entschieden werden.
IOC-Chef Thomas Bach hatte schon vor den Beratungen Unterstützung für den Fall eines Zuschauer-Ausschlusses signalisiert. „Wir müssen die Sicherheit aller Teilnehmer der Spiele und des japanischen Volkes voranstellen, dem wir jetzt schon sehr viel Respekt schulden“, sagte Bach. Man müsse Opfer von allen verlangen und dafür um Verständnis bitten, fügte der 67-Jährige hinzu.
Die Olympischen Spiele 2020 waren wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Sie sollen nun vom 23. Juli bis 8. August in Tokio stattfinden. Es werden die ersten Olympischen Spiele sein, die ohne aus dem Ausland angereiste Zuschauer stattfinden. Bei der Bekanntgabe der Verschiebung der Spiele im vergangenen Jahr hatten die Organisatoren erklärt, das Sportereignis werde 2021 als „Beweis für den menschlichen Triumph über das Virus“ abgehalten werden.
In Umfragen hatte sich zuletzt aber eine deutliche Mehrheit der Japaner für eine erneute Verlegung der Sommerspiele oder sogar eine komplette Absage ausgesprochen. Die Olympia-Macher bemühen sich, mit strengen Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie Vertrauen für die Austragung von Olympia und Paralympics zu gewinnen. Die neue Organisationschefin Seiko Hashimoto hatte auf eine Entscheidung über ausländische Olympia-Fans noch vor Beginn des olympischen Fackellaufs am 25. März gedrängt.
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