Özdemir entschuldigt sich für „Schandfleck“: Die FDP war nicht gemeint
Der Grünen-Chef Cem Özdemir hat sich bei der FDP entschuldigt. Als er von einem Schandfleck sprach, will er nicht die FDP gemeint haben, sondern die NPD.
BERLIN dpa | Grünen-Chef Cem Özdemir hat sich bei der FDP dafür entschuldigt, dass er die Partei in einer Rede als „Schandfleck“ bezeichnet hat. Das sei ein Versehen gewesen. „Selbstverständlich war die NPD mit 'Schandfleck' gemeint. Im Eifer des Gefechts habe ich offenbar an der entsprechenden Stelle 'FDP' gesagt“, teilte Özdemir am Dienstag auf seiner Facebook-Seite mit.
Die Liberalen bezweifeln, dass es sich um einen Versprecher handelt. „Erst beleidigt Cem Özdemir uns Liberale und dann will er uns offensichtlich auch noch für dumm verkaufen. Seine Entschuldigung nehme ich ihm nicht ab“, sagte der Chef des FDP-Nachwuchses Julis, Alexander Hahn.
Özdemir hatte am vergangenen Freitag bei einem Grünen-Landesparteitag in Leipzig gesagt: „Wir wollen in Sachsen die letzte schwarz-gelbe Koalition Deutschlands endlich beenden.“ Und weiter: „Die FDP braucht niemand, wenn es darum geht, Freiheitsrechte, Bürgerrechte, Autonomie und Emanzipation zu vertreten. Wir wollen dafür sorgen, dass dieser Schandfleck FDP verschwindet.“
Özdemir bedauerte die Sache: „Natürlich tut mir das leid. Die FDP ist für mich Mitbewerber, Konkurrent, manchmal Ärgernis, wie sicher auch umgekehrt, aber unter keinen Umständen ein Schandfleck. Das ist die NPD! Die gehört raus aus dem Landtag von Sachsen.“
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