: Ölkonzerne kriegen Ärger
Bundeskartellamt mahnt fünf Konzerne wegen Preispolitik an Tankstellen ab
LÜBECK-TRAVEMÜNDE dpa ■ Das Bundeskartellamt will die fünf großen Ölgesellschaften in Deutschland, Aral, Esso, Shell, BP und DEA, noch in dieser Woche wegen ihrer Preispolitik abmahnen. Die Schreiben will Ulf Böge, der Präsident des Bundeskartellamts, heute verschicken lassen. Die mittelständischen Tankstellen fühlen sich in ihrer Existenz bedroht, weil ein Preiskampf seit Mitte März zu Tankstellenpreisen geführt hat, die deutlich unter den Einkaufspreisen liegen. Daran ändert auch die jüngste Preiserhöhung um acht Pfennig je Liter Benzin nichts. Böge machte in seiner Ansprache vor dem Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen deutlich, dass sich auch die Mittelständler dem Wettbewerb stellen müssten. „Aber auch harter Wettbewerb muss bestimmten Regeln folgen“, sagte er.
In dem Schreiben an die Konzerne gehe es nicht darum, den Benzinpreis zu erhöhen. Vielmehr sollten die kleineren Wettbewerber die gleichen Einkaufsbedingungen wie große Konzerne erhalten, die ihre Kosten günstiger gestalten könnten. Die Abmahnung ist noch keine rechtlich bindende Verfügung.
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