piwik no script img

Öko-Katastrophe auf Rügen

Berlin (ap) - Im Kleinen Jasmunder Bodden auf der Ostseeinsel Rügen ist jetzt auch der letzte Fisch tot. Wie das 'Neue Deutschland‘ am Samstag berichtete, führten Giftalgen und das warme Wetter der letzten Zeit zu der „Öko -Katastrophe“. In einem Teil der Bucht wurden Baden und Wassersport verboten. Im Kleinen Jasmunder Bodden lebten weit über 300 Tonnen Hechte, Barsche, Plötzen, Bleie und Marmorkarpfen. Die ans Ufer gespülten Kadaver seien in Deponien vergraben worden. Am Donnerstag habe die Hygienebehörde des Kreises für ein etwa ein Kilometer langes Uferstück Badeverbot erlassen. Schuld daran ist der Zeitung zufolge die Giftalge Prymnesium parvum, die in der abwasserbelasteten Bucht gedeiht und sich unter den „Treibhausbedingungen“ im Mai explosionsartig vermehrte. Seit Jahren flössen täglich bis zu 4.500 Kubikmeter gar nicht oder schlecht geklärte Abwässer in den Bodden, zitierte das Blatt den Leiter des Fischgesundheitsdienstes der Insel, Bodo Noak. Notwendig sei ein Klärwerk, das neben einer nur mechanischen auch eine biologische und eine chemische Reinigungsstufe besitze. Für den Bau des Werks habe sich eine schwedische Spezialfirma gefunden. Nach Noaks Worten könnte Ende 1991 die biologische Klärstufe wirksam werden. Phosphor und Stickstoff würden aber erst durch die dritte, chemische Stufe herausgesondert. Erst danach könne wieder Leben in das Gewässer einziehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen