Öffentlicher Dienst: Einigung bei Tarifverhandlungen
Tarifeinigung im öffentlichen Dienst. Parallel zu den Verhandlungen demonstrierten erneut 10.000 Beschäftigte in Berlin.
Nach monatelangem Tauziehen hat es am Mittwoch Abend einen Durchbruch bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gegeben. Ein Vertrag sollte noch am Abend unterzeichnet werden, sagte eine Sprecherin von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) der taz. Details wollte sie aber noch nicht nennen.
Ungeachtet neuer Verhandlungen hatten zuvor erneut mehr als zehntausend Beschäftigte für höhere Einkommen demonstriert. Die Streikbereitschaft sei nach wie vor hoch, hatte Rose-Marie Seggelke, Landeschefin der GEW gesagt.
Schon vor der Tarifeinigung hatten die Gewerkschaften angekündigt, den Streik am heutigen Donnerstag auszusetzen. Diese Entscheidung sei "nicht auf allgemeine Zustimmung" gestoßen, gab die GEW-Chefin zu.
Innensenator Körting und Vertreter der Tarifgemeinschaft des öffentlichen Dienstes hatten am Mittwoch ihre tags zuvor wieder aufgenommenen Gespräche fort. Es war die erste Annäherung nach monatelanger Pause. Körting hatte am Dienstag angeboten, den monatlichen Sockelbetrag von 50 Euro zu erhöhen, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Die Gewerkschaften hatten für etwa 50.000 Angestellte ursprünglich Gehaltserhöhungen um 2,9 Prozent plus drei Einmalzahlungen von je 300 Euro gefordert. Der Senat hatte bisher nur zweimal jeweils 300 Euro gewährt.
Die Verhandlungen waren in Berlin wegen des landeseigenen Tarifvertrags schwierig. 2003 war das Land wegen seiner Schulden aus dem Kommunalen Arbeitgeberverband ausgetreten. Im "Solidarpakt" verzichteten die Mitarbeiter auf im Schnitt 10 Prozent ihres Einkommens. Auch die Arbeitszeit wurde im gleichen Maße gesenkt. DDP, DPA, TAZ
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!