OSZE vor neuer Mission im Kosovo

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat am Dienstag eine Sondergruppe für den Wiederaufbau des Kosovo ins Leben gerufen, die unter anderem eine neue OSZE-Mission in der Region vorbereiten soll. Nach inoffiziellen Berichten soll diese mehr als 1.000 Personen umfassen. Als mögliche Aufgaben nannte der OSZE-Vorsitzende Knut Vollebaek die Erneuerung des Justizsystems, den Wiederaufbau der Kommunalverwaltung und die Vorbereitung von Wahlen. AP/dpa

*

Auf einer Sondersitzung will der Bundestag heute endgültig entscheiden, ob mehr deutsche Soldaten als bisher geplant an der internationalen Sicherheitstruppe teilnehmen werden. Insgesamt sollen 8.500 Bundeswehrangehörige zum Einsatz kommen, rund 2.500 mehr als derzeit vorgesehen. Es wird mit einer breiten Mehrheit für die Erweiterung gerechnet. dpa

*

Tschechien will sich mit einem Spähtrupp an einer internationalen Friedensmission (KFOR) im Kosovo beteiligen. Das berichteten Prager Tageszeitungen gestern unter Berufung auf Außenminister Jan Kavan. Die Regierung habe in einer Sondersitzung die Entsendung von 150 Soldaten beschlossen. dpa

*

Die Ankunft von rund 2.200 US-Marine-Infanteristen in Nordgriechenland hat sich verzögert. Dies meldete der griechische Rundfunk gestern morgen. Die Einheit, die Teil der geplanten Kosovo-Friedenstruppe ist, hätte bereits am Dienstag 60 Kilometer von Thessaloniki entfernt landen sollen. Die Verzögerung sei offenbar darauf zurückzuführen, daß die Verhandlungen zwischen der Nato und Jugoslawien noch nicht abgeschlossen wurden. dpa

*

Ein US-Gericht hat am Dienstag die Klage einiger Kongreßmitglieder gegen die Beteiligung der USA am Kosovo-Krieg abgewiesen. Die Abgeordneten um den Republikaner Tom Campbell hatten der Regierung Verfassungsbruchvorgeworfen, weil sie keine ausdrückliche Genehmigung des Parlaments für den Einsatz von Soldaten in Jugoslawien eingeholt hatte. dpa

*

Aus Protest gegen die Haltung der Bonner Grünen zum Krieg haben in Brandenburg 60 Mitglieder die Partei verlassen. Seit Mitte März habe es aber auch 25 Eintritte gegeben, teilte die Landesvorsitzende Inke Pinkert-Sältzer gestern mit. dpa

*

Freimut Duve, Medien-Beauftragter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) will die Außenminister der G-8-Staaten für eine „Kultur-Initiative für das Zusammenleben“ von Serben und Kosovo-Albanern gewinnen. Im Hessischen Rundfunk sagte Duve, er wolle die Kulturinitiative gemeinsam mit Wolfgang Petrisch, dem Kosovo-Beauftragten der OSZE, anstoßen. dpa