piwik no script img

OB-Wahl gestoppt?

■ BHV: Gerichtsentscheid über Verfahren

Das Bewerbungsverfahren für die Posten des Oberbürgermeisters und Bürgermeisters in Bremerhaven muß womöglich neu aufgerollt werden. Heute entscheidet das Bremer Verwaltungsgericht über einen Antrag auf Einstweilige Verfügung, mit dem der Hamburger Rechtsanwalt und OB-Bewerber Dr. Rolf Geffken die Aussetzung des Verfahrens erreichen will.

Und das mit guter Aussicht auf Erfolg. Entgegen jeder rechtlichen Anforderung sind nämlich die 15 zur mündlichen Anhörung am Samstag geladenen Kandidaten nicht nach klaren Kriterien aus dem großen Kreis der BewerberInnen ausgewählt worden. Insbesondere ist unverständlich, warum Geffken, der neben besonderer juristischer Qualifikation auch jahrelange Praxis als stellvertretender Personalratsvorsitzender der Hamburger Verwaltung sowie als stellvertretender Fraktionsvorsitzender in der Bezirksversammlung von Eimsbüttel (mit mehr Einwohnern als Bremerhaven) verfügt, nicht zur mündlichen Vorstellung eingeladen wurde, der Lehrer Manfred Richter (FDP) oder der Bremerhavener Amtsgerichtspräsident Uwe Lissau (AfB) aber sehrwohl.

Der schwere Formfehler ist inzwischen offenbar auch Bremerhavens Stadtverordneten-Vorsteher Alfons Tallert aufgefallen. Er versuchte den Rechtsstreit nämlich gestern damit zu verhindern, daß er den Anwalt Geffken doch noch per Fax zur Anhörung am Samstag einlud. Die bereits zurückgeschickten Bewerbungsunterlagen möge er doch bitte dann wieder mitbringen. „Die reine Farce“, findet Anwalt Geffken und besteht auf einer gerichtlichen Entscheidung. Ase

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen