■ Störzeile: Nur Mut, Genossen!
Au backe! Welch ein Start in drei wahlfreie Jahre. Gegenseitige Schuldzuweisungen, Rücktrittsdrohungen, die keine sind, völlig überflüssige Ehrenerklärungen, eitles Gezänk, dazu ein peinlicher Kotau vor der unbeliebtesten Witwe der Republik. Was Hamburgs führende Spezialdemokraten in den vergangenen drei Tagen zum Besten gegeben haben, läßt eigentlich nur eine Schlußfolgerung zu: ab auf die Reservebank. Und zwar pronto.
Okay, freiwilliger Rückzug in die Opposition wäre zuviel verlangt. Deshalb unser Vorschlag zur Güte: Es muß ja gar keinen Regierungswechsel geben. Sollen Rote und Graue doch ruhig weitermachen. Reicht ja, wenn Henning Voscherau endlich das tut, was ohnehin die vornehmste Pflicht eines Bürgermeisters ist: im richtigen Moment zurückzutreten. Nicht immer nur die Umgebung fühlen lassen, man könnte, wenn man nur wollte. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Also los: Springen!
Zum Ausgleich, damit die Parteirechte nicht heult, darf Jörg Kuhbier gleich mithüpfen. Dauernd Erklärungen zu verfassen, in denen man sich von sich selbst distanziert, das ist doch soundso langweilig. Also zurück in die Kanzlei, vielleicht braucht Stahlwerker G.G. Weiland demnächst ja einen guten Rechtsanwalt. Uli Exner
PS: Als Nachfolger, jawohl für beide Ämter, empfehlen wir übrigens Markus Wegner. Und damit den einzigen Hamburger Politiker, der sich selbst für wichtig genug hält, eine Autobiographie zu veröffentlichen. Zukunftsweisender Untertitel, laut dpa: „Ein Mann kämpft gegen die Politmafia und die Erneuerung unseres Gemeinwesens“.
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