Normalisierung mit arabischen Staaten: Israel eröffnet Bahrain-Botschaft
Israel ist ab sofort mit einer offiziellen Botschaft in Manama vertreten. Ein Nachbarland zögert noch, seine Beziehungen zu Jerusalem normalisieren.
Die Botschaft sei „ein Zeichen für unser gemeinsames Engagement für Sicherheit und Wohlstand für alle Völker unserer Region“, sagte der bahrainische Außenminister Abdullatif al-Sajani. Cohen erklärte, er sei sich mit seinem bahrainischen Kollegen einig, „dass wir zusammenarbeiten sollten, um die Zahl der Direktflüge, den Tourismus, das Handelsvolumen und die Investitionen zu erhöhen“.
Noch auf Druck des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump waren einzelne Staaten aus dem arabischen Block ausgebrochen, für den Israel ein erklärter Feind ist. 2021 eröffneten die Vereinten Arabischen Emirate als erster Golfstaat eine diplomatische Vertretung in Israel. Auch der Sudan und Marokko begannen die Beziehungen zu Israel zu normalisieren.
Der einflussreichste arabische Staat, Saudi-Arabien, hat zwar auch Kontakte zu Israel aufgenommen und direkte Flugverbindungen zugelassen, knüpft aber vollwertige diplomatische Beziehungen an die Erfüllung der Wünsche der Palästinenser. Deren Kernforderung ist die Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates, was von Teilen der israelischen Regierung kategorisch abgelehnt wird.
Beobachter sehen das Aufweichen der arabischen Front gegen Israel nicht nur als Frucht amerikanischen Drucks. In der Region wird auch der zunehmende Einfluss des Iran gefürchtet, was mit zum Zusammenrücken der früheren Gegner geführt hat. Das Thema ist jedoch in vielen arabischen Staaten hochsensibel. Cohen führte kürzlich Geheimverhandlungen mit seiner libyschen Kollegin Nadschla Mangusch. Nachdem Cohen die Gespräche bestätigt hatte, wurde Mangusch entlassen.
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