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NordkoreaAtomanlagen abgeschaltet

Nordkorea hat alle fünf Atomanlagen in Yongbyon geschlossen. Das bestätigte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde. Pünktlich zum Beginn der Sechs-Parteien-Gespräche in Peking.

Eine Luftaufnahme des umstrittenen Atomreaktors im nordkoreanischen Yongbyon Bild: dpa/digital globe

taz/dpa/iaea Vor Beginn der neuen Sechs-Parteien-Gespräche am Mittwoch in Peking hat Nordkorea wie vereinbart alle fünf umstrittenen Atomeinrichtungen in Yongbyon geschlossen. Die Inspekteure der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigten, dass außer dem Fünf-Megawatt-Atomreaktor auch eine Brennstäbe-Fabrik, ein radiochemisches Labor und zwei im Bau befindliche Reaktoren stillgelegt worden sind. Die IAEA hatte bereits zuvor bestätigt, dass Nordkorea den Atomreaktor Yongbyon abgestellt hat. In ihm kann Plutonium hergestellt werden - ein wichtiger Bestandteil für Atomwaffen.

IAEA-Direktor Mohammed el Baradei sprach in Kuala Lumpur von einem "sehr guten Schritt, allerdings dem allerersten Schritt in einem langwierigen Verfahren". Nordkorea hat damit seine Verpflichtungen nach dem Abkommen vom Februar im Rahmen der Sechser-Gespräche für die erste Phase auf dem Weg zur Beendigung seines Atomwaffenprogramms erfüllt. Er äußerte sich vor dem Beginn einer neuen Runde der Sechs-Parteien-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm in Peking. An den Verhandlungen nehmen neben Nordkorea, die USA, China, Russland Südkorea und Japan teil.

Die USA wollen die Beseitigung des Atomwaffenprogramms möglichst noch dieses Jahr abschließen. US-Unterhändler Christopher Hill hofft, dass die Verhandlungen "eine Art Arbeitsplan" für die vollständige Auflistung des Nuklearprogramms und dessen Beseitigung bis Ende des Jahres hervorbringen, wie ihn die Nachrichtenagentur Yonhap zitierte

Im Gegenzug für den Verzicht auf sein Atomprogramm erhält das kommunistisch regierte Land Wirtschaftshilfe und Sicherheitsgarantien. Am vergangenen Wochenende hatte Nordkorea die erste Lieferung von 6200 Tonnen Öl aus Südkorea erhalten, am Montag folgte eine zweite Tranche von 7500 Tonnen, wie die südkoreanische Regierung mitteilte.

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