Nokias Bike Charger: Fahrrad lädt Handy
Der Telefon-Konzern Nokia hat ein Ladegerät für Handys angekündigt, das sich an jedes Fahrrad anschließen lässt. Der Dynamo soll zunächst in der Dritten Welt erhältlich sein.
Während der Mobilfunkriese Nokia bei den teuren Smartphones immer stärker hinter die Konkurrenz zurückzufallen droht, kann sich der skandinavische Konzern in den aufstrebenden Entwicklungs- und Schwellenländern weiterhin über hohe Wachstumsraten freuen. Kostengünstige Geräte will man hier verkaufen, eine neue Generation von Kunden per Sprache und SMS erreichbar machen. Selbst Web-Programme und UKW-Radio bauen die Finnen mittlerweile in ihre Billig-Handys ein.
Das Problem: Während die Mobilnetze in den ärmeren Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens zwar immer besser ausgebaut werden, fehlt es an vielen Orten an einer verlässlichen Stromversorgung. Geschäftstüchtige Kaufleute richten in Städten und Dörfern deshalb "Handy-Tankstellen" ein, die sie sich teuer bezahlen lassen. Aus diesem Grund hat Nokia nun ein neuartiges Ladegerät vorgestellt, das als erstes in Kenia verkauft werden soll. Der äußerst simpel aufgebaute "Bike Charger" kann an jedes handelsübliche Fahrrad angeschlossen werden und lädt per Dynamo ein am Lenker angebrachtes Handy.
Das 15 Euro teure Gerät ist dabei recht leistungsfähig: Wer nur 10 Minuten mit rund 10 km/h radelt, soll mit aktuellen Mobiltelefonen eine Stunde Sprechzeit oder 37 Stunden Stand-by erhalten. Aber auch bei Schrittgeschwindigkeit beginnt das Handy bereits zu laden. Ein Nachteil: Weil Nokia vor allem seine eigenen Geräte im Blick hat, braucht man für Mobiltelefone von Fremdherstellern ein Adapterkabel. Der Bike Charger soll nach ersten Verkaufsversuchen in Afrika ab Ende 2010 auch im Rest der Welt angeboten werden.
Nokia ist nicht die erste Firma, die Handy-Ladegeräte für Fahrradfahrer anbietet. Allerdings dürfte sich das Gerät aufgrund des verhältnismäßig günstigen Preises und dem groß angebrachten Markenlogo besser verkaufen als die Konkurrenz. Neben dem Bike Charger stellte der finnische Konzern auch vier neue Mobiltelefone für Entwicklungsländer vor. Sie basieren auf den bereits etwas älteren Handy-Betriebssystemen Series 30 und 40.
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