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Noch kein Tarif für Redakteure

■ Verhandlungen gehen weiter / Teilergebnis erwartet / Ausbildungstarif und Umsetzung der Arbeitszeitverkürzung weiterhin umstritten / Einschaltung von Vermittler nicht ausgeschlossen

Stuttgart (ap) - Die Tarifverhandlungen für die rund 12.000 Redakteure und Volontäre an Tageszeitungen sind am Sonntag vormittag in Stuttgart fortgesetzt worden. Erst in den frühen Morgenstunden hatten sich die Industriegewerkschaft Medien und der Deutsche Journalistenverband (DJV) nach mehrstündigem zähem Ringen mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) über das weitere Verfahren geeinigt. Danach sollten in kleiner Verhandlungskommission zunächst Lösungen für offene Fragen beim Ausbildungstarifvertrag gesucht werden, ehe die ebenfalls noch ungeklärten Punkte bei der Umsetzung der Arbeitszeitverkürzung behandelt werden.

Ein Sprecher der IG Medien sagte, vor Sonntag abend werde nicht mit einem Teilergebnis gerechnet. Die Verleger waren bei den in zehnter Runde wiederaufgenommenen Gesprächen zunächst nicht dazu bereit gewesen, über die von den Gewerkschaften geforderte „journalistenspezifische“ Gestaltung der Arbeitszeitverkürzung in Form von freien Tagen und Blockzeiten zu sprechen.

IG Medien und DJV bestanden dagegen darauf, vorrangig die Gestaltung der Arbeitszeitverkürzung zu diskutieren. Erst nachdem die Verleger zugesichert hatten, dieses Thema nicht aussparen zu wollen, waren sie zu weiteren Verhandlungen über den Ausbildungstarif bereit. BDZV-Sprecher Hans Joachim Fuhrmann begrüßte es, daß die Gewerkschaften ihre „Blockadehaltung“ in der Frage der Volontärsausbildung aufgegeben hätten. Er sicherte zu, die Verleger wollten im Gegenzug sicherstellen, daß die Arbeitszeitverkürzung dem einzelnen Redakteur zugute komme.

Die Journalistengewerkschaften wollten es sich dennoch auch weiterhin vorbehalten, einen neutralen Vermittler einzuschalten.

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