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Noch ein Trippelschritt zum „neuen Südafrika“

■ Allparteienrat soll Wahlen vorbereiten

Johannesburg (epd/taz) – Um die ersten freien Wahlen in Südafrika vorzubereiten, wird ein „Exekutivrat für die Übergangszeit“ unter Beteiligung aller Parteien gebildet. Dieses schon länger bekannte Modell wurde am Dienstag abend bei Südafrikas Demokratieverhandlungen formell verabschiedet. Der Exekutivrat wird nicht, wie einst vom ANC gewünscht, die Sicherheitskräfte kontrollieren; nichtsdestotrotz feierte ANC-Generalsekretär Cyril Ramaphosa einen „historischen Durchbruch“ und ANC-Präsident Nelson Mandela kündigte an, er werde die Aufhebung der Sanktionen gegen Südafrika fordern.

Unklar blieb, wann der Rat die Arbeit aufnehmen kann. Das entsprechende Gesetz soll nächste Woche im Parlament verabschiedet werden; am Dienstag wurde jedoch bestätigt, daß Gesetze erst in Kraft treten, wenn dies alle Parteiführer bei einem Treffen beschließen. Nach Ansicht von Verfassungsminister Roelf Meyer könnte ein solches Treffen schon im Oktober stattfinden. Am Dienstag hatten jedoch nur 19 der 23 Verhandlungspartner den Entwurf gebilligt: Die Homelands Ciskei und Bophuthatswana waren dagegen, der schwarze Panafrikanistische Kongreß (PAC) und die weiße „Afrikaaner Volksunion“ enthielten sich. Die „Konservative Partei“ (CP) und die Inkatha-Freiheitspartei von Zuluführer Buthelezi nahmen nicht an den Verhandlungen teil.

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