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Niederlande verbietet SchächtungTierschutz vor Religionsfreiheit

Weder koscher noch halal. Das rituelle Töten nicht betäubter Tiere ist in den Niederlanden zukünftig verboten. Juden und Muslime sind empört.

Schächten verboten: Rituelle Schlachtungen wird es in den Niederlanden nicht mehr geben. Bild: imago/UPI Photo

Hinweis: dieser Text ist aus dem Jahr 2011

AMSTERDAM taz | In den Niederlanden wird unbetäubtes Schlachten grundsätzlich verboten. Mit deutlicher Mehrheit nahm das Parlament in Den Haag am Dienstag einen Antrag der Tierschutzpartei (Partij voor de Dieren, PvdD) an, dem zufolge Tieren beim koscheren und Halal-Schlachten unnötiges Leid zugefügt wird. Bislang waren Juden und Muslime von dem Gesetz ausgenommen.

Künftig soll es nur noch ministeriell beglaubigte Ausnahmen geben. Dazu muss wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass Tiere nicht mehr leiden als bei konventionellen Schlachtmethoden.

Diese Kompromisslösung, in den Niederlanden als „Polderschlacht“ bezeichnet, ist das Ergebnis einer mehrjährigen Debatte um die Beziehung zwischen Tierschutz und Religionsfreiheit, die sich im Frühjahr nach massiven Protesten muslimischer und jüdischer Verbände zugespitzt hatte.

Die Ausnahmeregelung wurde erst im letzten Moment auf Initiative linker und liberaler Parteien in den Gesetzesentwurf aufgenommen. Sie erklärten es zu ihrem Anliegen, den Tierschutz zu verbessern, ohne damit die Religionsfreiheit „unnötig einzuschränken“, wie es in einer Stellungnahme der sozialdemokratischen Partij van de Arbeid (PvdA) heißt.

Marianne Thieme, die Initiatorin des Gesetzes, nannte die Ausnahmeregelung dagegen „rein hypothetisch“. Die Vorsitzende der zweiköpfigen Fraktion der Tierschutzpartei reagierte euphorisch auf das Ergebnis der Abstimmung: „Zum Glück versteht eine große Mehrheit, dass das Tierwohl ein legitimes Argument ist, die Religionsfreiheit einzuschränken“, erklärte sie.

„Regelrechte Irreführung der Gesellschaft“

Drei Abgeordnete der PvdA-Fraktion sowie einer der Wilders-Partei PVV, die als projüdisch gilt, stimmten im Unterschied zu ihren Fraktionen gegen ein Verbot. An der Basis beider Parteien gibt es Unzufriedenheit mit der Ausrichtung der Fraktionen.

Empört zeigten sich nach der Abstimmung Vertreter jüdischer und muslimischer Verbände. Das Kontaktorgan Muslime und Staat (CMO) sieht auch in der geänderten Version eine „regelrechte Irreführung der Gesellschaft“ und eine umumkehrbare Einschränkung der Religionsfreiheit.

Dass die Beweislast bei den Gläubigen liegt, kritisierte das CMO ebenso wie das Beratungsgremium jüdischer Organisationen. Letztere kündigte an, notfalls vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg zu ziehen.

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44 Kommentare

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  • Fleischkonsum ist soweit ich weiß weder im Islam noch im Judentum vorgeschrieben.

     

    Als vegetarischer Muslim oder Jude, stellt sich das Problem also nicht.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Und die Tierschützer drehen auf! :-)

  • so weit sind wir also schon gekommen? millionen mussten für die religionsfreiheit sterben und nun wird sie ausgerechnet von einer tierschutzpartei abgeschafft? was kommt als nächstes? wollen wir gebetsriemen verbieten, weil die aus leder sind?

     

    das letzte mal, wo schächten zumindest in deutschland verboten war, war 1933. eines der ersten gesetze die die nazis durchgebracht hatten. und was jetzt? "damals war ja nicht alles schlecht," oder wie?

     

    also ich muss sagen, ich finde dieses heuchlerische einschränken der religionsfreiheit einfach nur gefährlich. wer tiere über menschen stellt, der ist einfach nur ein misanthrop. und von denen würde ich nicht regiert werden wollen.

    • @Worst Case:

      Wenn ich ergänzen darf - ein Mensch muss kein Misanthrop sein, um Tieren ein Leiden zu ersparen. Das zum ersten. Weiterführend muss man immer noch kein Misanthrop sein, wenn man Dogmen in Frage stellt.

    • @Worst Case:

      Man sollte die Rechte der Tiere noch viel mehr ausweiten und im Gegenzug veraltete, radikale pseudoreligiöse Rituale und Verhaltensweisen komplett verbieten. Welcome in 2017!!! Ein Hoch auf die Niederlande und die Tierschutzpartei!!!

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @Worst Case:

      Den Mitbürgern jüdischen Glaubens „ist der Genuss von Blut strengstens untersagt. Die Thora spricht in diesem Falle sogar ein zehnfaches Verbot aus (vgl. 1. Mose 9, 4 und 5. Mose 12, 23). Dies macht ein rituelles Schlachten, das sogenannte Schächten, notwendig. Zusätzlich muss das Fleisch vor dem Genuss mehrfach gewässert und gesalzen werden, damit auch noch die restlichen Blutreste daraus entweichen.“







      Das ist natürlich schwer verständlich für solche, die nun als Neokleriker Bolzenschussgeräte im Tabernakel vor sich hertragen, und deren Mitgefühl sich darin zeigt, dass sie in einem Restaurant den Koch an ihren Tisch bestellen, um ihm zu zeigen, dass das Steak nicht wie bestellt „a point“, „medium“ oder „english“ zubereitet wurde. Wären diese nur Misanthropen, sie wären zu ertragen. Aber nein, sie sind schlimmer. Sie sind Kleriker, Vertreter eines neuen geistlichen Standes, haben nur die Lehre ausgetauscht, nicht aber den Habitus, und die Attitüde. Allerdings haben sie die angewandten Methoden mittlerweile verfeinert.

       

       

      Kommentar gekürzt.

  • das würde ich mir für Deutschland auch wünschen, aber noch mehr, dass auch in den Schlachthöfen ordentlich betäubt wird, denn was da oft noch lebend, nicht ausreichend betäubt im Brühkessel oder bei Großtieren an den Ketten zum Zerteilen hängt und dort wieder zu sich kommt ist wirklich nicht besser als Schächtung, im Gegenteil!!!

    DieTierhaltung im Allgemeinen sowie die Subventionierung von untragbaren Transporten sollte auch dringend und unbedingt geändert werden, aber das wäre ein weiteres Thema!

  • Aus meiner Sicht muss Toleranz an dem Punkt aufhören, wo einem Dritten Leid geschieht. Und das ist beim Schächten wie beim Schlachten definitiv der Fall. Daher begrüße ich dieses Gesetz außerordentlich, denn ein unfachmännisch ausgeführter Luftröhrenschnitt verursacht unsägliches Leid für das Opfer. Aber auch bei den "ganz normalen" Schlachtungen kommt es in vielen nachgewiesenen Fällen zu Fehlbetäubungen und Schweine ertrinken im Siedebad oder Rinder erleben die Zerteilung ihres Körpers mit.

    Ich denke, dass keine Religion und nicht die verbreitete omnivore Lebensweise das Lebensrecht eines unserer Mitgeschöpfe einschränken darf. Das ist noch ein sehr, sehr langer Weg, bis sich dies in den Köpfen der meisten auch Tierschützer oder Tierliebhaber, von denen die meisten leider nicht mehr sind als Hunde- oder Katzenfreunde, manifestiert.

    Aber nun wachsen die ersten veganen Kinder heran und diese Menschen werden irgendwann nicht mehr verstehen, warum wir irgendwann Tiere gegessen haben. Auch ich habe Tiere gegessen, bis ich realisiert habe, dass es nicht Fleisch ist, was ich da esse, sondern Tiere - ganz wunderbare Seelen. Heute retten ich mit meinem Verein Nutztiere, vorwiegend Schweine vor dem Schlachten und versuche diesen Tieren, ein Gesicht und eine Stimme zu geben. Einer Spezies, die 95% unseres Genpools teilt!

  • R
    Ron

    Grundsätzlich ist es zu begrüßen wenn man Tieren keine unnötigen Schmerzen oder Qualen zufügt und dies im Gesetz so verankert.

     

    Was ich etwas bedenklich finde ist, schlechte Haltungsbedingungen, Fracht durch Europa, etc nicht bemängelt wird und man sich lediglich an der Schächtung aufhält. Und das lässt einen dann zu dem Schluss kommmen, dass der Tierschutz in diesem Fall nur Mittel zum Zweck ist.

     

    Noch interessanter finde ich die Kommentare der Juden, die natürlich aufgeklärt und tief in der abendländisch christlichen Kultur verwurzelt sind teilweise eine Schächtungsart wählen, die wohl weniger bedenklich ist. Da kann sich natürlich von den archaisch zurückgebliebenen Moslems absetzen und nur weil diese besondere Art des schächtens im Gesetz keinen Sonderstatus bekam, haben einige PVVler dagegengestimmt.

     

    Und da sieht man meines Erachtens sehr schön wer hinter diesen PVV, PRO, PI NEWS Bewegungen steht und vor allem welche Interessen sie verfolgen.

  • M
    mario

    Moin,

     

    Religion ist doch nur der Abfall des Mittelalters.

     

    Gruß

  • PM
    Peter Maas

    @Chandrika:

     

    "Als strengläubiger Hindu verlange ich im Rahmen der Religionsfreiheit die Erlaubnis zur Witwenverbrennung."

     

    Genau da liegt das Problem: eine religiöse Überlieferung, die Gut und Böse nicht aus menschlichen Grundbedürfnissen, sondern aus göttlichem Willen ableitet. Das macht Gut und Böse letztendlich frei definierbar. Nun hat aber jede Religion eine folkloristische Komponente und Schlachtmethoden sind eindeutig Folklore, also nicht so wichtig. Außerdem gibt es mit der elektrischen Betäubung einen guten Kompromiss.

  • PM
    Peter Maas

    @nihi.list:

     

    "Na, liebe Grünenwähler, die ihr den Tierschutz ins Grundgesetzt aufnehmen wollt[...]"

     

    Ich bin ein Grünenwähler und will den Tierschutz nicht ins Grundgesetz aufnehmen.

     

    "Oder ist auch dieses Ideal schon auf dem Multikultitolleranzaltar geopfert worden?"

     

    Was ist *dir* denn am wichtigsten? Äußere hier erst mal *deinen* Standpunkt, dann kannst du von mir aus hämische Fragen stellen.

  • PM
    Peter Maas

    @Rene

     

    "Wo sitzt eigentlich der Europäische Gerichtshof für Tierrechte?"

     

    Es gibt keine Tierrechte, denn Tiere können nicht anklagen oder angeklagt werden. Es gibt allerdings Menschenpflichten, was den Umgang mit Tieren angeht.

  • VM
    Volker Maier

    Es ist an der Zeit sich zu überlegen ob wir die sogenannte "Religionsfreiheit" eigentlich noch brauchen.

     

    Diese ist nämlich heutzutage in erster Linie ein Schlupfloch für Wahnisinnige um Menschenrechte und Tierrechte hintergehen zu können und unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung zu unterwandern. Das Recht des selbstbestimmten Lebens und das Recht der freien Meinungsäußerung (u. a.) sollte für Gläubische ausreichen um ihre Marotten ausleben zu können. (Unsinn glauben, Hokus-Pokus fabrizieren, das Leben verpassen ...)

  • UD
    Ulrich Dittmann

    Nicht das Schächten an sich steht in der Kritik, nur das betäubungslose Schächten, das unzweifelhaft als VORSÄTZLICHE grauenhafte Tierquälerei einzustufen ist - sonst wäre diese Tötungsart laut regulärem Tierschutzgesetz auch nicht explizit verboten.

    Fakten: Eine „In-Ohnmacht-Versetzung“ der Tiere durch reversible Elektrobetäubung wird von vielen der maßgeblichen Religionsautoritäten mittlerweile als absolut religionskonform angesehen. Das Tier wird hierbei weder verletzt, geschweige denn “getötet”. Rein zeitgeschichtlich war bei Schriftlegung des Korans und der Thora der Juden eine heute mögliche (reversible) Elektrobetäubung nicht möglich - sie kann demnach auch nicht als "verboten" aufgeführt sein.

    Bei jeder Schlachtart bleibt Restblut im Tierkörper, doch nach neuen Forschungen vom Juni 2003 “verlieren elektrisch betäubte Tiere mit 4,6% signifikant mehr Blut als die unbetäubten Tiere mit 4,3%” - so Dr. Matthias Moje vom Fleischhygieneinstitut Kulmbach. Letztlich müssten alle Strenggläubigen Muslime (und Juden) Vegetarier sein.

    Prof. Tamer Dodurka, Fakultät Veterinärmedizin der Universität Istanbul, stellte in der Report-Sendung vom 6.7.08 unmissverständlich klar:„In unserem Land , der Türkei, hat die Religionsbehörde, die zuständig für Religionsangelegenheiten ist, eine Fatwa, also eine religiöse Vorschrift gegeben und erklärt, eine Schlachtung mit Betäubung verstoße nicht gegen den Islam. Eine Betäubung tötet das Tier nicht. Also: Tiere könnten mit Betäubung islamgemäß geschlachtet werden, aber eine erneute Auseinandersetzung über das Schächten ohne Betäubung scheuen leider bislang die Politiker in Deutschland!“

    Anachronistisches betäubungsloses Schächten leistet öffentlicher Verrohung Vorschub, fördert die Etablierung einer abgeschotteten Parallelgesellschaft, desavouiert hier ernsthaft um Integration bemühte Gläubige und Bürger, ist religionswissenschaftlich nicht begründbar und weder mit dem Begriff „Religion“ noch mit der hier geltenden Verfassungsethik vereinbar. Weltweit gilt „When you are in Rome, you have to do as Romans do“. Gilt das nicht in Deutschland ? Oder sind hier manche gleicher als andere gleiche? Ist jemand schon benachteiligt, wenn er nicht per Sonderregelung bevorteilt wird?

    Großen Glückwunsch an die die Politiker der Niederlande - wann kehrt in dieser Sache endlich auch in Deutschland Vernunft ein? Wielange sollen bei uns noch leidenfähige Tiere elend im Würgegriff einer unfähigen Politik verröcheln, die würdelos ausschließlich den Götzen Polical Correctness anbetet?

  • C
    Chandrika

    Als strengläubiger Hindu verlange ich im Rahmen der Religionsfreiheit die Erlaubnis zur Witwenverbrennung.

    Schließlich muß mir doch die Freiheit der Religionsausübung gewährt werden.

     

     

    Während bei den Juden die Schächtung (inzwischen auch mit vorherige elektrischer Betäubung der Schlachttiere) nur durch speziell ausgebildete Fachkräfte durchgeführt werden darf, kann sich bei den Muslimen jeder, der sich dazu berufen fühlt, als Schlachter betätigen.

    Wie das Gemetzel am Opferfest z.B. in der Türkei abläuft kann man sich (sofern an über starke Nerven verfügt) bei youtube anschauen.

  • E
    Erwin

    Und "normal" geschlachtete Tiere müssen weniger leiden ?

    Wenn Schlachthäuser Wände aus Glas hätten .......

    http://www.youtube.com/watch?v=P1LbwnHFiwg

    • @Erwin:

      du hast ja so Recht! Diese Videos sollten in Endlosschleife an jeder Fleischtheke laufen, ich bin sicher, da würde so mancher überlegen was er da kauft, und erkennen, dass Schnitzel nicht in Plastiksärgen geboren werden...

  • GB
    Gernot Back

    @SituationNormal:

     

    Sie fragen sich allen Ernstes, "wer hier eigentlich Erfolg hatte - die Tierschutzverbände oder vielmehr Wilders´ PVV"?

     

    Offensichtlich haben Sie den Artikel nicht gelesen:

    Die PVV hat (leider!) noch nicht einmal geschlossen für den Tierschutz gestimmt.

  • T
    Thilo

    Religiös getriebene Schlacht-Methoden... geht's noch.

    Gut so, dass das abgeschafft wurde. Deutschland ist mal wieder hinterher.

  • R
    Rene

    Wo sitzt eigentlich der Europäische Gerichtshof für Tierrechte?

  • B
    Beobachter

    Gut so, es hat uns in Europa Jahrhunderte blutiger Auseinandersetzungen gekostet, die Religion auf das Private zurückzudrängen.

    Mit dieser Regelung bin ich vollkommen einverstanden, auch wenn ich sonst durchaus der Meinung bin, dass insbesondere Muslime seit langem massiver Diskriminierung und Anfeindung im "freien Westen" ausgesetzt sind.

    Die Kreatur kann aber nichts für des Menschen Irrsinn zu glauben, er habe die unsterbliche Seele.

  • V
    vantast

    Gut so! Die Berufung auf Religionsfreiheit ist albern. Die Taliban bomben auch mit Hinweisen auf göttliche Anweisungen. Aufklärung ist auch heute noch gefragt.

  • L
    lars

    Schächten ist dummes Zeug und darin eine freie Religionsausübung zu sehen sollte eher dazu führen die Religion zu modernisieren als ethische Grundsätze wie etwa das Vermeiden von Leid einzuschränken. Man sollte die Toleranz nicht auf den Kopf stellen.

  • P
    Peter

    Gute Entscheidung, die hoffentlich in anderen europäischen Ländern ebenfalls in Angriff genommen wird.

  • DG
    Dirk Gober

    Religionsfreiheit drückt sich für den Funktionär der Moslems also im Durchschneiden von Kehlen aus?

  • R
    rauhfuß

    Ich finde, die Religionsfreiheit hat dort zu enden, wo allgemeine Gesetze, wie eben der Tierschutz, übertreten werden.

    Allerdings sollte man auch mal in die "konventionellen" Schlachthöfe schauen, was da so abgeht ist nicht tierfreundlicher als das Schächten.

  • KB
    karin bryant

    die grausame Toetung von Tieren durch Schaechten muss verboten sein.

  • A
    Anita

    Seit wann ist es ein Menschenrecht, Tiere zu toeten?

    Steht in der Tora oder dem Koran, dass man Tiere essen _muss_ ? Wenn nein, kann man ja auch einfach darauf verzichten, Fleisch zu essen, ohne seine Religion verraten zu muessen!

  • S
    Svenito

    und was ist mit der Massentierhaltung. Ist das besonders Tierfreundlich? Das Ganze scheint mir ein bisschen heuchlerisch und wäre nur Glaubwürdig, wenn die gesamte Tierhaltung auf artgerechte Haltung umgestellt würde. Auch die alltäglichen Tiertransporte sollten dann wohl eher verboten werden. Außerdem hatte ich die Gelegenheit mehreres Schlachtungen nach muslimischen Brauch beizuwohnen. Klar, nett ist das nicht für das Tier, aber es geht erstaunlich schnell bis der letzte Seufzer getan ist...

     

    P.S. better go VEG!

  • G
    Goldfalter

    Endlich! Das war schon lange fällig. Deutschland sollte dem folgen. Wer wirklich religiös ist, hat Mitleid mit Tieren. Warum werden im Islam immer noch beim Opferfest - wie in anderen Jahrhunderten - Tiere geopfert? Tier- und Menschenopfer abzuschaffen war/ist ein Hauptanliegen der Humanismus.

  • T
    TheBastian

    Richtig so. Aber wir sollten trotzdem nicht glauben, dass die säkulare Gesellschaft in dieser Frage per se besser ist: also Religion vs. Vernunft.

    Schließlich sind Industrialisierung und Massentierhaltung ja auch ein Ergebnis des Rationalismus und der damit einhergehenden Verdinglichung und der instrumentalisierten Vernunft.

  • S
    Schäfchen

    Ich freue mich für die armen Tiere!

    Was soll denn dieses bescheuerte Festhalten an diesen veralteten Ritualen die eindeutig grausam sind? Auch alles andere Schlachten ist einfach nur schrecklich..aber immerhin gibt es nach dem Bolzenschuss/ Elektrozange eine Chance auf Betäubung bevor die eigentliche Tötung eintritt. Auch wenn in den Schlachthäusern nicht alle Betäubungsversuche wirklich wirken:-(

    Ich verstehe die Gesetzgeber nicht, wie es möglich ist, dass der Schutz eines Lebewesens unwichtiger ist als der Glauben an diesen oder jenen Gott.Vor allem, wenn das eigentliche Thema der Schächtung (dass kein toter Körper ausbluten soll) ja in den EU Schlachtvorschriften vollkommen erfüllt wird.

    Die Tiere sind ja nur betäubt bevor sie ausbluten!

    Naja, die Schäfchen können nicht wählen gehen...

  • O
    Oberhart

    Wieso wird durch ein Schächtverbot die Religionsfreiheit eingeschränkt?! Seit wann muss man Fleisch essen, um seinen muslimischen oder jüdischen Glauben auszuleben?!

     

    Die Leute, die darauf bestehen, dass Tiere qualvoll zu sterben haben, weil es der unsichtbare Himmelsmann so will, die sollen halt vegetarisch leben. Wo ist das Problem?

     

    Oder sollen demnächst noch die Satanisten klagen, weil sie ihre Religion nicht frei ausüben dürfen, wenn man ihnen keine Sonderrechte für rituelle Vergewaltigung einräumt?!

     

    Tiere haben auch Rechte. Erfreulicherweise immer mehr. Und die sollten immer schwerer wiegen als haltloser Gotteswahn.

  • H
    hann0s

    Wenns nich ne Aktion der rechten Regierung gewesen wäre mal schön zwei gewissen Religionsgruppen in die Parade zu fahren würd ich das glatt begrüßen. Traurig wenn jemand so willensschwach ist, das er ohne imaginären Freund und dessen Klikke sein Leben nicht bewältigen kann, aber das kann ich auch nich ohne Bier und meine Biertrinkerfreunde, nobody´s perfect. Doch ich kill dabei keine Tiere unnötig schmerzvoll, bloß weils mir mein imaginärer Rosa Elefant geflüstert hat, da hörts halt ganz schnell auf.

    Aber ich glaub als Vegetarier sieht man das alles eh stark vereinfacht.

  • KL
    Kurt Ludowig

    Und wann verbietet Deutschland das Schächten?

  • NU
    Na und?

    Mein Gott fordert Tieropfer. Echt. Dabei ist es besonders wichtig kleinen Lämmern mit dem Vorschlaghammer die Beine wegzuschlagen und sie dann mit einem Teppichklopfer totzuklopfen. So wie es der weißbärtige Große direkt von Gott gesagt bekam. Das ist verboten. Ich bin beleidigt, empört und fordere sofortige Maßnahmen gegen diese rassistisch-faschistische Gesetz. Da haben es Moslems aber gut bei uns. Schlachttiere werden in Europa nämlich betäubt und dann ausgeblutet. Wem das nicht reicht und es unbedingt ohne Betäubung, also halall, braucht, der muß jetzt in Holland eben Tulpen essen oder wieder da hin gehen wo Tiere bei vollem Bewusstsein mit dem Fleichermesser auf der Straße geschlachtet werden. Ich finde das Gesetz gut. In Holland hat mich beim letzten Besuch eigentlich nur die Menge Leute aus dem Orient gestört die meine Freundin mitten am Tag in Amsterdam angefasst haben, sie dann als Hure beschimpften und uns bedrohten. Ich nehme an wegen solchen Erfahrungen wählen dort die Leute Wilders. Da es bei uns auch immer häufiger wird, kommt so jemand wohl bei der ersten Möglichkeit auch bei uns. Das sage ich mal so als Realist. Die berichtertstattung aus Holland, Frankreich, England oder belgien ist bei uns leider meist nach dem Motto: Es kann nicht sein was nicht sein darf und über reale Zustände zu reden ist Hetze. Ich bin auch noch gegen europaweite Tiertransporte und sonstige Tierquälerei. In England sind übriogens viele Moslems beleidigt weil sie die Sharia nicht praktizieren dürfen wie sie im Koran geboten ist. Kein Köpfen, kein Steinigen, kein Händeabhacken usw. Ziemlich viel anderen Moslems scheint das scheißegal zu sein. Es finden sich aber einige Multikultifans die so ein Bißchen Sharia als Einstieg schon gelten lassen. Da ist der pööse Wilders bestimmt auch dagegen, weshalb es richtig sein muß.

  • W
    willy

    Dass das qualvolle Sterben von Tieren als Massstab für Religionsfreiheit herhalten muss, beweist nur, dass Religionen nicht reformierbar sind!

  • S
    SituationNormal?

    Ich frage mich, wie´s in den Niederlanden mit Massentierhaltung steht? Bei der Frage nach Wirtschaftlichkeit hört es mit der Tierliebe denn wohl auch ganz schnell auf, nicht wahr?

     

    Ist doch blanker Hohn, die Religionsfreiheit in diesem Punkt einzuschränken, während Tiere sonst ihr ganzes kurzes Leben eingepfercht und gequält werden dürfen, abgesehen davon, dass die konventionelle Schlachtung ja auch nicht gerade tierfreundlich verläuft.

     

    Ich frage mich ja, wer hier eigentlich Erfolg hatte - die Tierschutzverbände oder vielmehr Wilders´ PVV?

  • N
    nihi.list

    Na, liebe Grünenwähler, die ihr den Tierschutz ins Grundgesetzt aufnehmen wollt und Krötentunnel unter Autobahnen anlegt. Diese Nachricht ist doch ein Grund zum jubeln, gell?

     

    Oder ist auch dieses Ideal schon auf dem Multikultitolleranzaltar geopfert worden?

  • WW
    william wolfo

    besser als die kapitalistische schlachtmethode ists schon unter uns gesagt http://www.youtube.com/watch?v=quhVxLUwiBw

  • A
    allesundnichts

    Och nö, das ist ja alles so traurig schluchz :(.....

    Dürfen die armen Religiösen nicht mehr die Tiere quälen und das trotz Religionsfreiheit die neuerdings ja das Recht der Gläubigen höher setzt als das der "Un-" oder Nichtgläubigen.

     

    Menno das ist ja so traurig, haben doch so viele Gläubige gehofft, dass die Religionen ab der zweiten Hälfte des 21. Jh. wieder die Dominanz über das Leben der Menschen übernehmen und das unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit.

     

    Na los, schnell schnell leibe Tazianer und Islamunterstützende Fraktion der Linken und Liberalen, grabt schnell wieder eure Unterstellungen aus und schmeißt euch besonders für den Islam in die Bresche; die Hexenverfolgung gegen Islam-/ Religionskritiker darf nicht im Sande verlaufen.

  • M
    montfort

    Glückwunsch, Niederländer !

     

    Genau da muss es aufhören mit der Religionsfreiheit: wo Lebewesen mutwillig zu Schaden kommen oder gar umgebracht werden. Klar erkannt von den Gesetzgebern, aber selbstredend nicht anerkannt von den fanatisch Religiösen: Muslimen und Juden. Es muss Grenzen geben für religiös motivierte Gewalttätigkeit, auch gegen die schützenswerten Tiere. Wie einfach manchmal etwas sein kann, wenn man nur auf den richtigen Grundgedanken kommt.

    Undenkbar allerdings, dass es solch praktische Vernunft auch in Deutschland geben könnte. Dazu sind unsere PolitikerInnen einfach viel zu blöd.

    Eine schützenswerte Würde in einem tierlichen Lebewesen zu sehen, dazu fehlt ihnen jede Empathie.

    Der Blutstreifen in der Deutschlandfahne müsste demnach vier fünftel der Gesamtbreite ausmachen.

  • HL
    Hauke Laging

    "Dass die Beweislast bei den Gläubigen liegt"

     

    Ja, das ist nun wirklich inhärent abwegig, könnte man zynisch anmerken.