Niederlage in Mainz am 14. Spieltag: FC Bayern nur noch Dritter
Der FSV Mainz 05 bezwingt den Fußball-Rekordmeister mit 3:2. Die Bayern rutschen damit auf den dritten Tabellenrang hinter Dortmund und Gladbach ab.
MAINZ dpa | Rekordmeister FC Bayern München hat sich in Mainz blamiert und ist nach der zweiten Bundesliga-Niederlage binnen einer Woche die Tabellenführung los. Nach der 2:3 (0:1)-Niederlage beim FSV Mainz 05 stehen die Münchner erstmals seit 92 Tagen nicht an der Spitze der Liga und sind nach der vierten Saison-Niederlage nur noch Dritter hinter ihren beiden Heim-Bezwingern Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach.
Der Österreicher Andreas Ivanschitz (10.) sorgte mit einem tollen Tor vor 34 000 Zuschauern in der ausverkauften Coface-Arena für die Führung. Mit seinem 25. Bundesliga-Tor schaffte der Belgier Daniel van Buyten (56.) dann den zwischenzeitlichen Ausgleich.
Marco Caligiuri (65.), der den Kopfball des Belgiers abgefälscht hatte, schoss die Mainzer dann ins Glück. Manuel Neuer sah dabei nicht gut aus. Beim 1:3 durch Niko Bungert (74.) war der Nationaltorhüter vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Präsident Theo Zwanziger dann aber chancenlos, ehe van Buyten (79.) noch einmal der Anschlusstreffer gelang.
Mit ihrer besten Saisonleistung machten die Rheinhessen Boden gut im Abstiegskampf. Bei den kompakt stehenden, früh angreifenden und äußerst diszipliniert spielenden Hausherren tat sich das Team von Trainer Jupp Heynckes sehr schwer.
Ausgeklügelte Offensivverteidigung
Tuchel, mit 38 Jahren der jüngste Trainer der Liga, schaffte dank seiner ausgeklügelten Offensivverteidigung seinen dritten Sieg gegen die Münchner. Heynckes, mit 66 Jahren der älteste Übungsleiter in der Liga, war nicht nur wegen seiner Erkältung verschnupft. Immer wieder schüttelte er, eingepackt in eine dicke Jacke, auf der Bank den Kopf.
Heynckes gönnte Arjen Robben nach dem Comeback bei der Heim-Niederlage gegen Dortmund am Samstag vor einer Woche und vier Tage später beim Champions-League-Sieg gegen Villareal eine Pause. Dafür wirbelte Thomas Müller wieder auf der rechten Seite. Der Nationalspieler wurde aber genauso von den Mainzern in Schach gehalten wie der Franzose Franck Ribéry auf der anderen Außenbahn. Robben kam gar nicht mehr.
23 Tage nach dem 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart waren die Mainzer heiß: "Wir sind bereit und ausgeruht, um den Bayern die Stirn zu bieten", meinte Trainer Thomas Tuchel vor dem Anpfiff durch Schiedsrichter Knut Kircher. Schon nach zehn Minuten tauchte der Österreicher Ivanschitz, mustergültig freigespielt von Nicolai Müller frei vor Neuer auf, und erzielte in souveräner Manier die Führung. Bei den Bayern fehlte der verletzte Bastian Schweinsteiger im Mittelfeld einmal mehr an allen Ecken und Enden. Der Favorit hatte überraschend große Probleme mit dem Forechecking der Hausherren.
Vor der Pause kamen die Gäste erst nach Standardsituationen zu Torchancen. Gomez bediente in der 26. Minute nach einem Kroos-Freistoß den Franzosen Ribery und der scheiterte - freistehend - an Wetklo. Auch bei der zweiten guten Möglichkeit zehn Minuten später war der Mainzer Keeper zur Stelle, er lenkte einen raffiniert angeschnittenen Badstuber-Freistoß an die Latte.
Nach sieben Minuten kam mit Olic für Gustavo ein weiterer Stürmer, doch der Ausgleich fiel nach einer Standardsituation. Erneut zirkelte Kroos einen Freistoß in den Strafraum. Van Buyten stand goldrichtig, stürmte heran und köpfte das Leder ins Netz.
Beim 2:1 tanzte Caligiuri dann die Bayern-Abwehr aus und traf aus bald 30 Metern. Neuer tauchte erst spät ins Eck. Sein drittes Gegentor kassierte Neuer dann als Bungert per Kopf am Fünfmeterraum traf. Danach war es erneut eine Standardsituation, als van Buyten nach einem Kroos-Freistoß traf.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!