■ Zur Person: Niederbremer unnütz nützlich?
Wohlgemeinte, aber doch harte Worte fielen über Günter Niederbremer im Europa-Ausschuß der Bürgerschaft. Niederbremers Dienstherr, Wirtschaftssenator Hartmut Perschau, wollte seinen Staatsrat für Europaangelegenheiten aus der Schußlinie nehmen. Es galt den Vorwurf auszuräumen, der Staatsrat sei in der Vulkan-Krise nicht genügend tätig geworden, um den Ärger der EU-Kommission über fehlgeleitete Ost-Beihilfen und Bremer Filz zu zerstreuen. Niederbremer habe sich auf seine Anweisung hin zurückgehalten, hörten Teilnehmer der Sondersitzung Perschau sagen. Die Materie in Brüssel sei so komplex, daß nur ausgebuffte Fachleute aktiv werden sollten.
Zu deutsch: Es mußte verhindert werden, daß der protokollarisch am höchsten stehende Bremen-Vertreter in Brüssel (Monatssalär: 15.000 Mark) politisches Porzellan zerdeppert. Das Bremer Büro habe sich auf Kontaktpflege zu konzentrieren. Das hat Niederbremer offenbar getan, als er seinen Büroleiter nach Bremen schickte, um Grünkohl und Pinkel als Lobbyisten-Schmaus zu besorgen. jof
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