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■ NEUESIMKINONicht viel im Angebot

Meistens passiert es andersrum! Aus dem Kino wandert ein Film über den Umweg Video ins Fernsehen. Nun kommt Emma Peel zurück: ins Kino. Zwei Folgen, die uns seinerzeit von den sittlichen Moralwächtern der TV-Anstalten vorenthalten wurden, liefert jetzt das Sputnik nach. Fahr zur Hölle, Sir und Eine Überdosis Wasser (s. Art. auf dieser Seite).

Es gibt hoffentlich Menschen, die Irland nicht ertragen, den Blues nicht hören wollen, geschweige denn von irgendwelchen Bands fasziniert sind, die aus den Slums auf die Bühnen der angesagten Clubs steigen. Und wer Musikfilme nicht ausstehen kann — um so besser. All jenen, den Hassern und Irlandliebhabern sowieso, ist Allan Parkers Geniestreich The Commitments dringend angeraten: obgleich er in Dublin (Irland!) spielt, vom Blues handelt, einer Band aus den Slums, Arbeiterkids und ein Musikfilm ist!— Aber was für ein Film, voller Liebe und Zuneigung, Zoff und Suff, und viel, viel Blues, dem der Seele und dem in der Musik. Parkers Laienschauspieler sind derart unverkrampft perfekt, daß die gesamte deutsche Schauspielergarde damit verglichen wie ein Haufen Deppen wirkt! The Commitments ist Kino, wie Kino selten ist!

Kino wie es meist ist, nämlich höchstens Fernsehen, dürfte Colette sein. Danny Huston (der Sohn vom großen John) hat nach Mr. North-Liebling der Götter in Berlin das Leben, die Legende und die Liebschaften der Erotomanin Colette verfilmt. Paris um die Jahrhundertwende... »Pompon Rouge« als Kultur verpackt. Colette wird heute »kalt« gestartet, ohne vorherige Pressevorführung. Das wiederum ist dann immer ein untrügliches Zeichen für Scheiße! reve

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