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Nicht mehr Standard bei US-FirefoxGoogle verliert Marktanteile

In den Vereinigten Staaten laufen weniger Anfragen über die Google-Suchmaschine. Yahoo und Bing legen zu – aber auch alternative Anbieter.

Google ist immer noch die unangefochtene Nummer 1, hat aber ein paar Prozentpunkte weniger Marktanteil. Bild: reuters

BERLIN taz | Die Suchmaschine des IT-Konzerns Google verliert in den USA an Nutzern. Von November 2014 bis Januar 2015 sank der Marktanteil von 77,3 auf 74,5 Prozent. Das entspricht dem Analyseportal Statcounter zufolge dem niedrigsten Stand seit Beginn der Messungen im Jahr 2008.

Im Januar 2014 hatte der Marktanteil noch bei über 80 Prozent gelegen. Gewonnen hat dagegen Yahoo, hier stieg der Marktanteil von Januar 2014 bis Januar 2015 von rund fünf auf elf Prozent. Auch Microsofts Suchmaschine Bing legte etwas zu und liegt immer noch auf Platz zwei, knapp vor Yahoo.

Die Verschiebung geht vermutlich maßgeblich auf eine Änderung in Mozillas Internet-Browser Firefox zurück. Seit Dezember – seitdem verliert Google am deutlichsten – ist in der US-Version Yahoo und nicht mehr Google als Standardsuchmaschine voreingestellt. Nutzer können diese Einstellung zwar ändern, tun das in der Regel aber nicht. Die Vereinbarung zwischen Mozilla und Yahoo gilt für fünf Jahre. In den europäischen Firefox-Versionen ist derzeit weiterhin Google die Standardsuchmaschine.

Alternativen gewinnen

Doch nicht nur bei den großen Akteuren tut sich etwas – auch datenschutzfreundliche Anbieter, die insgesamt immer noch im einstelligen Prozentbereich liegen, wachsen stetig. So meldet etwa die vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein ausgezeichnete Suchmaschine Startpage seit den ersten Snowden-Enthüllungen steigende Suchanfragen.

Und der US-Anbieter Duckduckgo, der angibt, ebenfalls keine IP-Adressen zu speichern und auf das Setzen von Cookies zu verzichten, verzeichnete im Dezember einen neuen Höchststand: Erstmals wurden im Schnitt täglich mehr als sieben Millionen Suchanfragen über die Suchmaschine abgesetzt. Vor Beginn der Enthüllungen waren es weniger als zwei Millionen täglich.

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