: “Nicht ins Gefängnis“
■ Kultursenatorin will Theater mitentschulden
Helga Trüpel steht mit einem Bein im Gefängnis, zumindest theoretisch. Das Goethetheater ist völlig überschuldet und wenn dieser Zustand nicht geändert wird, muß die Kultursenatorin büßen. Heute nachmittag trifft sie sich mit dem Finanzsenator, um ein Entschuldungskonzept für das Theater zu beraten, das mit insgesamt 3,8 Millionen Mark in der Kreide steht.
Der hatte Schlagzeilen gemacht, weil er die zugesagten Millionen für den Kulturhaushalt zurückhalten wollte. Helga Trüpel, am Dienstag abend aus Riga zurückgekehrt: „Es ist völlig klar, daß wir einen Beitrag zur Entschuldung leisten. Über die Höhe müssen wir uns unterhalten, aber ich ziehe mich da nicht raus.“
Die PolitikerInnen waren eine ganze Zeit davon ausgegangen, daß sie die Schulden als „Bugwelle“ vor sich herschieben könnten — gängige Praxis in der Republik. Doch dem hat das Verfassungsgericht einen Riegel vorgeschoben. Sonst muß die Senatorin hinter Gitter. Trüpel: „Das wollte ich denn doch nicht.“ J.G.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen