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Neues Rauhes Statt Haus

■ Wohnunterkunft für gefährdete Jugendliche in Billbrook

„Die Mitarbeiter sind verantwortlich fürs Frühstück, die Hausordnung und halten die Wohnungen szenefrei“. Was nach luxuriöser Vollpension mit Sicherheitsdienst klingt, ist das neue wagemutige Konzept des „Statt Hauses“, einer gestern in Billbrook eröffneten Notunterkunft für gefährdete Jugendliche.

„Wir wollen die Grund- von der pädagogischen Versorgung trennen“, erklärt Projektleiter Raimund Menzel die Idee der „Entkoppelung“, nach der die Wohngruppe des „Rauhen Hauses“ arbeiten will. Die Mitarbeiter des Projekts, in dem acht Jugendliche jeweils bis zu drei Monaten einen Platz finden können, haben keine pädagogische Ausbildung. Ein Personalsachbearbeiter der Stadtverwaltung oder ein ehemaliger Rohrschlosser und Pädagogikstudent werden auf die Hausregeln achten. Ihre Pädagogen bringen sich die Jugendlichen „von außen“ mit. „Wir wollen den Kindern einen Ort bieten, wo sie, mit dem Lebensnotwendigen versorgt, Perspektiven für ein Zurück entwickeln können“, sagt Menzel.

Der Erziehungsfrust vieler Jugendlichen erkläre sich „aus der Überforderung der Mitarbeiter in den herkömmlichen Wohngruppen“. Die müssen Essen kochen, Mietgeschichten regeln, dort leben und schlafen und sind dann noch für die pädagogische Betreuung zuständig. „Wenn die Aufgaben getrennt sind, können die Externen die Pädagogik machen und sich ganz solidarisch mit ihren Kindern erklären“, hofft Menzel.

Katrin Wienefeld

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